Wo stehen die Giro-Favoriten?

Yates, Pozzovivo & Betancur hinter Dumoulin ebenfalls Gewinner

Von Felix Mattis

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Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) beim Giro-Auftakt in Jerusalem | Foto: Cor Vos

05.05.2018  |  (rsn) - Tom Dumoulin (Sunweb) hat das Rosa Trikot übergestreift und Chris Froome (Sky) auf den ersten 9,7 Kilometern des 101. Giro d'Italia bereits 37 Sekunden auf den Titelverteidiger eingebüßt. Mit diesem Satz lassen sich die wesentlichen Resultate des Auftaktzeitfahrens von Jerusalem wohl zusammenfassen. Doch in den kommenden drei Wochen kommen weit mehr Fahrer für den Giro-Sieg in Frage. Wo sind also die anderen sogenannten "Klassementfahrer" zum Auftakt der Italien-Rundfahrt in Israel gelandet? Wer zählte am ersten Tag zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern? radsport-news.com geht in die Kurz-Analyse:

Klar, Froome zählte am Freitagnachmittag zu den Verlierern. Doch sein Rückstand auf Dumoulin hält sich noch in Grenzen, wenn man seinen Sturz vom Vormittag im Hinterkopf hat. So etwas schmerzt immer und blockiert möglicherweise auch ein wenig, gerade auf einem technisch so anspruchsvollen Zeitfahrkurs wie dem von Jerusalem. Und immerhin hat der Brite einige der größten Giro-Favoriten auch noch deutlich hinter sich gelassen: Miguel Angel Lopez (Astana) beispielsweise verlor sogar 56 Sekunden auf Dumoulin, und auch wenn das keine riesige Überraschung ist, so muss sich der Kolumbianer doch als größter Verlierer unter den Top-Favoriten bezeichnen lassen - gefolgt von Fabio Aru (UAE Team Emirates), der auch immerhin 50 Sekunden auf Dumoulin einbüßte, sowie Esteban Chaves (Mitchelton-Scott) mit 46 Sekunden Rückstand.

Von den am heißesten gehandelten sechs Siegkandidaten des radsport-news.com-Favoritenchecks waren neben Dumoulin nur zwei in Jerusalem schneller unterwegs als Froome: Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) war mit 33 Sekunden Rückstand auf den niederländischen Sieger der eine, zeigte sich anschließend aber auch nicht richtig glücklich. Auch wenn man den Franzosen zumindest im Vergleich mit Froome als kleinen Gewinner bezeichnen könnte, sah er sich das durch den recht großen Verlust gegenüber Dumoulin nicht. Wirklich freuen durfte sich daher nur Simon Yates (Mitchelton-Scott). Der Brite gilt nicht als besonders guter Zeitfahrer, verlor aber als Tagessiebter nur 20 Sekunden.

Rohan Dennis (BMC) verlor zwar sogar nur zwei Sekunden auf Dumoulin, sagte vor dem Giro-Start aber bereits, dass er sich selbst nicht unbedingt als Siegkandidat sehen würde, sondern mehr zum Lernen da sei. Der Australier erklärte nach dem Rennen aber auch, dass der Zeitfahrkurs "Kletterern und Männern für die Ardennenklassiker" besonders gelegen habe, was auch Yates' starkes Abschneiden etwas erklärt, gleichzeitig aber die großen Verluste von Lopez und Aru noch herber schmecken lässt.

Leise gejubelt haben dürfte man hingegen bei Bahrain-Merida und Movistar. Denn dass Domenico Pozzovivo und Carlos Betancur in einem Auftaktzeitfahren zu einer dreiwöchigen Rundfahrt die Plätze zehn und elf belegen würden, damit war kaum zu rechnen. Pozzovivo bestätigte damit seine überragende Form, die er auch bei der Tour of the Alps bereits angedeutet hatte, und Betancur schoss aus dem Nichts plötzlich in den Kreis derer, die man bei diesem Giro vielleicht doch noch beachten sollte.

Das Zeitfahren von Jerusalem sorgte bereits für eine recht deutliche Führung von Dumoulin gegenüber seinen Kontrahenten im "Fight for Pink". Doch letztendlich ging es in Jerusalem trotzdem ledigliche um ein erstes Abtasten und Vorfühlen. Abschreiben oder Abfeiern sollte man noch niemand.

Das Zeitfahrergebnis reduziert auf die wichtigsten Klassementfahrer:
1. Tom Dumoulin (Sunweb) 12:02 Minuten
2. Rohan Dennis (BMC) + 0:02
7. Simon Yates (Mitchelton-Scott) + 0:20
10. Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) + 0:27
11. Carlos Betancur (Movistar) + 0:28
16. Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) + 0:33
21. Chris Froome (Sky) + 0:37
26. Davide Formolo (Bora-hansgrohe) + 0:40
40. Esteban Chaves (Mitchelton-Scott) + 0:46
43. George Bennett (LottoNL-Jumbo) + 0:49
45. Ben O'Connor (Dimension Data) + 0:49
47. Fabio Aru (UAE Team Emirates) + 0:50
61. Miguel Angel Lopez (Astana) + 0:56
71. Richard Carapaz (Movistar) + 1:01
76. Michael Woods (Education First-Drapac) + 1:02
94. Louis Meintjes (Dimension Data) + 1:08

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