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03.09.2020 | (rsn) - Die Cevennen haben im Gesamtklassement der Tour de France keinen Schaden angerichtet. Zu weit war der 15 Kilometer lange Weg von den steilen Rampen des Col de la Lusette (1. Kat. / 11,7 km bei 7,3%) bis zum Tagesziel am Mont Aigoual - und zu flach der acht Kilometer lange Schlussanstieg mit durchschnittlich nur vier Steigungsprozenten.
"Der Schlussanstieg war nicht allzu schwer und so konnte man auch nicht wirklich einen Abstand herausfahren. Es wäre viel Aufwand für einen sehr kleinen Gewinn gewesen", wusste Adam Yates (Mitchelton - Scott) im Etappenziel sehr genau, warum sein Gelbes Trikot nicht angegriffen wurde und das Team Ineos gemeinsam mit seinem Mitchelton-Helfer Mikel Nieve alles unter Kontrolle behielt.
Bauke Mollema (Trek - Segafredo), der am Ende neben Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) als einziger aus dem Feld heraus wenigstens noch um die Positionen sprintete und Tagessechster wurde, stimmte ihm zu: "Der letzte Anstieg war für Attacken nicht schwierig genug. Es war ein Rollerberg und ich fuhr die ganze Zeit auf dem großen Blatt", so der Niederländer. "Niemand wollte seine Karten auf den Tisch werfen und jeder nur den besten Fahrern hinauf folgen."
Angriffsplan von UAE mit Aru und Pogacar durch Defekt zerstört
Weil die Ausreißergruppe des Tages um den späteren Etappensieger Alexey Lutsenko (Astana) rund drei Minuten Vorsprung hatte, und der Kasachische Meister im Finale so stark fuhr, dass er kaum noch Boden verlor, gab es für die Fahrer im Feld auch keine Chance mehr auf den Tageserfolg. Deshalb hielten auch die fürs Gesamtklassement bereits ungefährlichen Fahrer ihre Beine still.
"Wir haben eigentlich mehr Attacken erwartet", erklärte Thibaut Pinot (Groupama - FDJ), und offenbar gab es bei UAE Team Emirates auch den Plan, etwas mit Tadej Pogacar zu probieren. Deshalb hatte Fabio Aru sich am Lusette abgesetzt, um dann am Rollerberg Mont Aigoual helfen zu können, wenn Pogacar von hinten käme. Doch weil der Spitzenreiter der Nachwuchswertung dann einen Defekt hatte, wurde aus diesem Vorhaben nicht, und Arus Vorstoß verpuffte wirkungslos.
Dieselbe Etappe am Ende der Tour: Feuerwerk!
Dieselbe Etappe hätte wohl mehr anrichten können, wenn sie zwei Wochen später in der Tour de France gelegen hätte. Dann hätte es in den zwölf Prozent steilen Rampen des Col de la Lusette etwa zwei Kilometer vor dem Gipfel sicherlich Angriffe von denjenigen gehagelt, die nichts mehr zu verlieren haben im Gesamtklassement und alles auf eine Karte setzen. Dadurch wären die 4-Prozent-Steigung am Mont Aigoual möglicherweise ideal geeignet gewesen, um am Lusette abgehängten Kontrahenten den Rest zu geben und einen möglichen Vorsprung bis zum Zielstrich im Zeitfahrstil deutlich weiter zu vergrößern.
Am Ende der ersten Tour-Woche aber - und mit acht weiteren schweren Bergetappen vor der Nase - galt es erstmal Kräfte zu sparen. "Die Pyrenäen kommen jetzt und darauf zielt unser Fokus ab", versprach Pinot mit Blick auf die kommenden Tage mehr Action - und Emanuel Buchmann sagte: "Es ist noch ein langer Weg bis Paris, viele schwere Etappen. Ich blicke von Tag zu Tag, freue mich aber schon auf die richtigen Bergetappen!"
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