Österreicher träumt nach Platz 6 in Siena von mehr

Gogl: “Das war ein geiler Tag für uns“

Von Felix Mattis

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Michael Gogl (Qhubeka - Assos) auf dem Weg zu Rang sechs bei Strade Bianche 2021. | Foto: Cor Vos

06.03.2021  |  (rsn) – Die ganz Großen haben die Top-Platzierungen bei der 15. Auflage der Strade Bianche ausgefahren: Die Cross- und Straßen-Weltmeister Mathieu van der Poel, Wout Van Aert, Tom Pidcock und Julian Alaphilippe sowie mit Egan Bernal und Tadej Pogacar zwei Tour de France-Sieger saßen 25 Kilometer vor dem Ende des Rennens in der siebenköpfigen Favoritengruppe des italienischen Neo-Klassikers. Und Michael Gogl (Qhubeka – Assos).

Auch wenn der Österreicher im vergangenen August schon als Neunter auf dem Piazza del Campo in Siena angekommen ist, so tritt man dem 27-Jährigen wohl kaum zu nahe, wenn man ihn als den Außenseiter im illustren Kreis derer bezeichnete, die im Finale um den Sieg kämpfen sollten. Am Ende verhinderte nur ein kleines Problem mit der Kette in der Altstadt von Siena eine Top-5-Platzierung, Gogl wurde 54 Sekunden hinter Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) Sechster.

"Ich bin heute wirklich happy. Ich hatte mir für das Rennen viel vorgenommen, und das hat auch jeder bewusst. Es dann zu bestätigen, das tut natürlich gut", freute sich Gogl auf dem Weg in Richtung Hotel via Sprachnachricht gegenüber radsport-news.com und gab auch zu: "Es war schon ein besonderes Gefühl, mit diesen Leuten unterwegs zu sein. Das war eine schöne Bestätigung für mich."

Für ihn und auch für sein ganzes Team. Denn der Rennstall, der im Herbst noch ums Überleben kämpfte, brachte nun drei Mann in die Top 12 eines der prestigeträchtigsten Rennen des Frühjahrs. Neben Gogls sechstem Platz kamen Simon Clarke auf den achten und Robert Power auf den zwölften Rang.

"Das Team war die ganze Woche schon unglaublich"

"Es war als Team eine super Performance. Das hat uns heute auch absolut keiner zugetraut, glaube ich. Deswegen ist das ein geiler Tag für uns", frohlockte Gogl und schilderte: "Das Team war die ganze Woche schon unglaublich, extrem professionell – vom Mechaniker zum Masseur, der Sportlichen Leitung, echt Chapeau. Ich habe alles gehabt, was ich brauchte."

Im Rennen selbst brauchte Gogl aber vor allem eines: gute Beine. Und die hatte der 27-Jährige, das wurde mit jedem Kilometer deutlicher. "Ich habe mich vom Start weg richtig gut gefühlt. Als auf dem Sante Marie-Schotter die Post abgegangen ist, bin ich in die Favoritengruppe gegangen. Da habe ich natürlich sehr gelitten, aber ich habe mich dann nochmal gut gefangen und am Ende stark gefühlt", erzählte er.

"Vielleicht kann ich da in Zukunft mit – man braucht immer Ziele"

Der Sante-Marie-Schotter, das war Sektor 8. Jene elf Kilometer lange Gravel-Einlage, während der Van Aert aufs Tempo drückte und das Feld quasi im Alleingang in diverse Grüppchen zerlegte, bis am Ende des Sektors nur noch acht Mann gemeinsam vorne waren. Die entscheidende Vorselektion des Tages, aus der einzig Quinn Simmons (Trek – Segafredo) nach einem Defekt noch herausfiel.

Erst drei Sektoren später konnte Gogl dann einmal nicht mehr folgen, als 12,5 Kilometer vor Schluss van der Poel attackierte und nur noch Alaphilippe sowie mit etwas Verzögerung Bernal folgen konnten. "Da konnte ich nicht mit. Das war wirklich stark", sagte Gogl und lachte dann: "Vielleicht geht das in der Zukunft – man braucht immer Ziele!"

Die Kette macht einen Strich durchs Top-5-Ergebnis

So aber arbeitete der Österreicher auf den letzten zehn Kilometern mit Van Aert, Pidcock und Pogacar zusammen, um auf Tuchfühlung zur Spitze zu bleiben. Und als es dann in die Altstadt von Siena hineinging und die bis zu 16 Prozent steile Schlussrampe in der Via Santa Caterina vor ihnen lagen, gehörte Gogl tatsächlich noch zu den zwei Stärksten. Van Aert konnte er zwar nicht mehr folgen, doch als Fünfter erreichte er das Ende der Steigung und die dortige Rechtskurve – von da sind es nur noch 400 leicht abschüssige Meter durch die engen Altstadt-Gassen bis zum Ziel auf der Piazza del Campo.

Dann aber fiel Gogl die Kette vom Blatt und er musste rollend versuchen, sie wieder drauf zu hieven. Das nutzte Pidcock, um den Österreicher doch noch zu überholen und Fünfter zu werden. "Fünfter zu werden, wäre natürlich doch noch etwas schöner gewesen. Aber ich bin trotzdem happy", erklärte Gogl. Wer wäre das nicht nach Platz sechs bei diesem ikonischen Rennen über die malerischen weißen Straßen der Toskana?

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