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11.12.2024 | (rsn) – Das UAE Team Emirates wird die umstrittene Kohlenmonoxid-Rückatmungsmethode nicht mehr anwenden. Das bestätigte Leistungskoordinator Jeroen Swart am Rande des Medientages im spanischen Benidorm.
“Tatsächlich haben wir diesen Prozess jetzt abgeschlossen und die Ergebnisse zeigen, dass unsere Trainingslager tatsächlich sehr gut für die maximale Anpassung unserer Fahrer geeignet sind. Das zeigt sich auch in den Leistungen“, sagte Swart zu Medienvertretern. Zuletzt hatte der Radsportweltverband UCI die Welt-Anti-Dopingagentur WADA schriftlich aufgefordert, “die Verwendung von Kohlenmonoxid im Profiradsport zu verbieten“.
Wie Swart betonte, habe man die Methode in den vergangenen 18 Monaten ausschließlich dazu genutzt, um die Blutwerte der Fahrer am Anfang und Ende von Höhentrainingslagern zu messen und zu bewerten.Während der Tour de France 2024 hatte das Radsportportal Escape Collective neben dem UAE Team Emirates noch Visma - Lease a Bike und Israel-Premier Tech als weitere Mannschaften genannt, die dieses Verfahren anwenden würden.
Gegenüber RSN bestätigte damals Dan Lorang, Head of Performance bei Red Bull – Bora – hansgrohe, am Rande der vergangenen Tour de France, dass auch sein Team das Verfahren gelegentlich einsetze. “Wir haben uns bisher mehr die Performance angeschaut und weniger die Blutparameter. Diese Blutvolumenmessung ist tatsächlich das genauste Verfahren. Aber da muss man schauen, wie man seine Ressourcen einsetzt. Jetzt haben wir mehr Ressourcen und werden das vielleicht auch verstärkt einsetzen“ sagte Lorang in Gap vor dem Start der 18. Etappe.
Dagegen wird der Rennstall von Toursieger Tadej Pogacar künftig auf das Verfahren verzichten. Swart kritisierte nun am Medientag die Berichterstattung zu dem Thema als Sensationsjournalismus und betonte, dass die Kohlenmonoxid-Rückatmung eine Methode sei, “die bereits seit 20 Jahren erprobt ist und von Kletterern, Ausdauersportlern und Athleten auf der ganzen Welt verwendet wird, um das Hämoglobinvolumen zu messen, wenn sie in große Höhen gehen.“
Zwar gibt es bisher keine Beweise dafür, dass die Methode gezielt zu Dopingzwecken eingesetzt wird. Dennoch riet die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC), der neben Teams und Fahrern auch Rennorganisatoren angehören, im Oktober vom Einsatz der Kohlenmonoxid-Rückatmung ab und sprach sich anschließend für ein Verbot aus.