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12.04.2025 | (rsn) - Das berüchtigte Kopfsteinpflaster, Regen und/oder Wind! Alles sorgt dafür, dass Paris-Roubaix als die "Hölle des Nordens“ bezeichnet wird. Wirklich teuflisch wird es, wenn man zudem nicht richtig auf dem Sattel sitzen kann. So geht es Jannik Steimle (Q36) vor der 122. Ausgabe des Rennens mit Ziel im berühmten Vélodrome André Petrieux.
”Für mich wird es, ehrlich gesagt, die Hölle. Die letzten paar Tage hatte ich ein wenig mit Sitzproblemen von den letzten Rennen zu kämpfen. Das ist natürlich bescheiden für morgen“, sagte der gebürtige Weinheimer während der Teampräsentation am Samstag vor dem Start in Compiègne gegenüber RSN.
___STEADY_PAYWALL___"Mit den Sitzproblemen muss ich schauen, wie ich es mache. Ein normales Straßenrennen würde ich vielleicht durchbekommen. Am Mittwoch beim Scheldeprijs ging es auch, nachdem ich die richtige Position gefunden hatte. Aber hier…ja…alles scheiße auf gut Deutsch.“
Da hilft auch keine extra-Jacke: Maximilian Walscheid (Jayco - AlUla/links) hilft Jannik Steimle (Q36.5) bei Gent-Wevelgem beim Auskleiden. | Foto: Cor Vos
Was ihn erwartet, spürte er bei der Streckenbesichtigung in den letzten Tagen. "Ich hatte schon dabei ziemlich zu kämpfen. Das beschäftigt mich, weil ich nicht richtig weiß, wie ich morgen so schonend wie möglich durchkomme.“ Steimle tröstet nur, “dass es für mich das letzte Frühjahrsrennen ist. Danach kann ich mich etwas erholen.“
Für den 29-Jährigen geht es aber nicht nur ums Durchkommen. Steimle ist auch als Helfer fest eingeplant. “Wir haben Frederik Frison, der nach langer Krankheit ziemlich frisch zurückgekommen ist. Er ist am frischesten, denn die anderen sechs Leute sind seit drei Wochen hier unterwegs und fahren jedes Rennen. Das zerrt schon am Körper und ist nicht so einfach“, erklärte Steimle.
Steimle beim GP de Denain, den er letzte Saison noch gewann. | Foto: Cor Vos
Doch Q36.5 will trotzdem nicht nur auf den Franzosen setzen. Steimle: "Wir haben viele Karten, die wir spielen können und hoffen, dass es einer in die Spitzengruppe schafft, sodass wir vorn dabei sind, bevor es richtig losgeht. Die Frage ist, ob überhaupt eine Gruppe geht oder ob es vom Start weg ein sehr hartes Rennen wird.“
Steimle erwartet wegen des Windes, der kräftig von hinten, aber auch von der Seite blasen soll, ein Paris-Roubaix ähnlich wie das von vor drei Jahren: "Es wird wohl eine der schnellsten Editionen werden. Schon vor dem ersten Kopfsteinpflasterstück wird es Seitenwind geben. Das hatten wir vor drei Jahren auch, als das Feld schon vor dem ersten Sektor gesplittet wurde.“ 2022 hatte Ineos das Feld schon nach 50 Kilometern in der Windkante geteilt und so für ein sehr hartes Rennen gesorgt, das Dylan van Baarle, damals noch im Trikot der Briten, nach einem 19-Kilometer-Solo gewann.
"Es wird auf jeden Fall ein hartes Rennen“, befürchtete Steimle. Und für ihn sicher ganz besonders!