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31.07.2025 | (rsn) – Mit einem Solo von 33 Kilometern hat Maeva Squiban (UAE – Team ADQ) die 6. Etappe der 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) für sich entschieden und den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere eingefahren. Die 23-jährige Französin setzte sich über 123,7 Kilometer durch das Zentralmassiv von Clermont-Ferrand nach Ambert mit 1:09 Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau Juliette Labous (FDJ – Suez) durch und sorgte so für den ersten Sieg einer heimischen Fahrerin bei der diesjährigen Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt.
Weitere vier Sekunden dahinter kam die Gruppe der Favoritinnen ins Ziel. Im Sprit sicherte sich Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) aus Mauritius den dritten Platz und verteidigte damit souverän ihre Gelbes Trikot. Tagesvierte wurde die Niederländerin Demi Vollering (FDJ – Suez) vor ihren zeitgleichen Landsfrauen Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) und Pauliena Rooijakkers (Fenix-Deceuninck).
“Das ist wirklich toll, ich habe das nicht erwartet. Wir haben ein starkes Team und jetzt, wo wir ohne Leaderin unterwegs sind, bekommen alle ihre Chancen“, spielte Squiban im Ziel-Interview auf den frühe Aufgabe von Giro-Siegerin Elisa Longo Borghini an, die bereits vor der 3. Etappe die Rundfahrt wegen einer Magen-Darm-Erkrankung verlassen musste und deren Team zudem auch noch auf die ebenfalls ausgeschiedenen Eleonora Gasparrini und Karlijn Swinkels verzichten muss.
Beste deutsche Fahrerin war Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto), die mit 1:24 Minuten Rückstand Rang 17 belegte.
Nach der ersten Bergetappe liegt Le Court nun 26 Sekunden vor der Französin Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike), die Tagessiebte wurde. Titelverteidigerin Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto / +0:30) holte sich am Bonussprint zwei Sekunden und zog als Tageszwölfte damit an Vollering (+0:31) auf Platz drei vorbei, van der Breggen bleibt Fünfte (+0:35).
“Es hätte noch besser sein können, wenn ich die Etappe gewonnen hätte. Ich habe mich heute sehr gut gefühlt“, sagte die 29-jährige Le Court, die insgesamt acht Bonussekunden sammelte, aber wenige Kilometer vor dem Ziel feststellen musste, dass es gegen die wie entfesselt fahrende Squiban nicht zum erhofften Tagessieg reichen würde. “Deshalb haben wir uns dann entschlossen, die letzten Kilometer lockerer zu fahren und ein paar Kräfte für morgen zu sparen. Ich konnte auf der Ziellinie mit Platz drei noch ein paar Bonussekunden holen. Natürlich wünscht man sich noch mehr. Der Etappensieg wäre schön gewesen, aber wir sind alle gesund im Ziel und bleiben weiter in Gelb“, fügte sie zufrieden an.
Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) verteidigte auf der ersten Bergetappe ihr Grünes Trikot, sowohl die Europameisterin als auch die zweitplatzierte Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) gingen bei der Punktevergabe am Zwischensprint leer aus und wurden frühzeitig abgeschüttelt. Die Schweizerin Elise Chabbey (FDJ – Suez) baute ihre Führung in der Bergwertung aus.
Die Französin Julie Bego (Cofidis) konnte zwar ebenfalls dem Tempo der Favoritinnen nicht folgen und kam mit 6:14 Minuten Rückstand ins Ziel. Die 20-Jährige verteidigte aber ihr Weißes Trikot und ihren Vorsprung von 22 Sekunden auf die Niederländerin Nienke Vinke (Picnic – PostNL). FDJ – Suez bleibt an der Spitze der Teamwertung.
Auch die 6. Etappe startete mit vielen frühen Attacken. Auf den ersten 20 Kilometern konnte sich aber keine Fahrerin entscheidend absetzen. Die Schweizerin Linda Zanetti (Uno-X Mobility) versuchte es kurz vor dem Zwischensprint des Tages, konnte aber erst danach endgültig vom Feld wegfahren. Sie nahm mit Chabbey, die den Sprint gewann, noch eine Landsfrau mit sich. Kurze Zeit später wuchs die zunächst kleine Gruppe dann aber auf 20 Fahrerinnen an, mit dabei waren unter anderem Liane Lippert (Movistar), Brodie Chapman (UAE – ADQ) und Silke Smulders (Liv – AlUla – Jayco).
Chabbey gewann auch die erste Bergwertung des Tages und sammelte somit drei weitere Punkte für das Gepunktete Trikot. Auf dem Weg zum zweiten Bergpreis wurde die Gruppe dann deutlich kleiner, nur noch zwölf Fahrerinnen hielten sich an der Spitze. Diesmal gewann Chapman die Bergwertung vor Chabbey und Smulders.
Wenige Kilometer später nahm die Spitzengruppe den Aufstieg zum Col du Béal (1. Kat.) in Angriff, der Abstand zum Peloton überstieg aber nie 1:45 Minuten, fünf Kilometer vor dem Gipfel des bisher größten Berges dieser Tour betrug er nur noch 30 Sekunden. Daraufhin sorgte Chabbey für eine Tempoverschärfung und verringerte so die Gruppe bis zur Bergwertung auf sieben Fahrerinnen. Smulders attackierte früh, um sich die zehn Punkte zu sichern, doch kurz vor der Linie schob Chabbey ihr Rad noch an der Niederländerin vorbei und nahm damit die volle Punktezahl mit.
Das Streckenprofil der 6. Etappe der Tour de France Femmes | Foto: Veranstalter
In der folgenden Abfahrt versuchte die Schweizer Meisterin, sich vom Rest der Gruppe abzusetzen. Das gelang ihr zwar, doch als der nächste Anstieg begann, hatte sie nur noch zehn Sekunden Vorsprung auf das Peloton und wurde wenig später als letzte Ausreißerin eingeholt. Den Zusammenschluss nutzte für ihre Attacke, der niemand folgte. Am Bergpreis der 2. Kategorie hatte sie bereits einen Vorsprung von über einer Minute herausgefahren. Chabbey holte dort als Zweite weitere drei Punkte und baute damit ihren Vorsprung in der Bergwertung auf 12 Punkte gegenüber Smulders aus. Zudem gab sie in der Abfahrt das Tempo in einem nur noch 30-köpfigen Peloton an.
Im Anstieg zum Bonussprint in Valciviéres baute Squiban ihren Vorsprung auf 1:30 Minuten aus. Dahinter übernahm FDJ - Suez das Ruder, verkleinerte das Peloton, schaffte es aber nicht, beim Sprint Bonussekunden zu gewinnen. Le Court sicherte sich deren vier vor Niewiadoma (zwei), Vollering ging leer aus. In der finalen Abfahrt behauptete Squiban ihren Vorsprung und fuhr souverän ihrem ersten Tour-de-France-Etappensieg entgegen. Labous setzte sich noch vom Peloton ab und fuhr mit kleinem Vorsprung als Zweite ins Ziel. Dahinter gewann Le Court den Sprint um Platz drei du damit noch weitere vier Bonussekunden.
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