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22.11.2025 | (rsn) – Kurz nachdem sich Rose Bikes dem in Frankreich registrierten Unibet als Namenssponsor angeschlossen hatte, präsentierte die Mannschaft mit Jannis Peter (Vorarlberg) auch einen ersten deutschen Fahrer. Mit Marcel Kittel schließt sich nun sein Landsmann dem Rennstall an, den der Kletterer allerdings wohl nur selten sehen wird, denn der 37-jährige Ex-Profi wird der Sprintcoach bei Unibet – Rose Rockets.
“Wir sind unglaublich stolz, dass jemand von seinem Kaliber an das glaubt, was wir hier probieren aufzubauen und dass er uns helfen will, unsere Sprintambitionen zu realisieren“, sagte Teamchef Bas Tietema in einer Pressemitteilung. Diese Saison bereitete gerade die Spurtabteilung Sorgen, denn bis auf Neueinkauf Lukas Kubis, der voll einschlug, konnten die schnellen Männer bei Unibet nicht überzeugen.
Folgerichtig wurden die auslaufenden Verträge von Davide Bomboi und Martijn Budding nicht verlängert. Kubis, der nicht nur als Sechster beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) bewies, dass er vielseitiger als ein reiner Sprinter ist, wird auf der Zielgerade vor allem mit einem sehr erfahrenen Neueinkauf entlastet. “Wir wollen um Spurt ganz vorn mitmischen, aber nicht nur mit Fahrern wie Dylan“, meinte Tietema mit Blick auf den Transfer von Dylan Groenewegen.
“Wir haben auch viele junge Leute an uns gebunden“, fügte er an. Gemeint sind die endschnellen Neoprofis Karsten Feldmann und Ronan Augé sowie der Tscheche Matyas Kopecky, der von Novo Nordisk kam. “Marcels Expertise wird uns helfen, um unseren Ambitionen einen Schub zu geben“, so Tietema.
Doch seine Expertise eignete sich der 14-fache Tour-Etappensieger vor allem auf dem Rad an. Zuletzt war er oft als Experte beim niederländischen Fernsehsender NOS zu sehen. Die Rolle als Sprintcoach ist neu für ihn. “Wenn ich mir diese Mannschaft ansehe, erkenne ich viel aus meiner eigenen Zeit als Rennfahrer. Ich sehe eine Gruppe, die ihren Stempel aufs Peloton drücken will, indem sie den Sprint zu einer ihrer wichtigsten Waffen in ihrer angriffslustigen Fahrweise macht“, analysierte Kittel.
Seinen neuen Chef lernte er bei der Tour de France kennen. “Ich traf Bas vor ein paar Jahren erstmals, als er in Paris Pizzas austeilte“, erinnerte sich der Thüringer an die Zeiten, als Bas Tietema, Devin van der Wiel und Josse Wester mit Tour de Tietema Youtube eroberten. Damals wurden die Niederländer oft ein wenig belächelt, inzwischen stehen sie kurz davor, eine Einladung zur Grance Boucle zu bekommen. “Ich hätte nie gedacht, dass er seine eigene Profimannschaft aufbaut. Aber nach ein paar Gesprächen war mir sofort klar, wie ernst die Ambitionen der Mannschaft sind“, so Kittel.