Kuota-Neuzugang von Tinkoff enttäuscht

Gottfried: Kein Sieg - kein Vertrag

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Alexander Gottfried

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17.12.2008  |  (rsn) - Nach einem enttäuschenden Jahr beim russisch-italienischen ProConti-Team Tinkoff kehrt Neo-Profi Alexander Gottfried nach Deutschland zurück. In der kommenden Saison wird der 23-Jährige für das heimische Continental-Team Kuota fahren. „Auf den ersten Blick ist das vielleicht ein kleiner Rückschritt. Aber natürlich hat der Wechsel auch Vorteile, da ich jetzt viel mehr Freiheiten bekomme und mal auf eigene Rechnung fahren kann“, sagte Gottfried zu Radsport News.

Die abgelaufene Saison möchte das Klettertalent so schnell wie möglich abhaken. „Ich habe im Winter trainiert wie ein Verrückter und hatte mir für die Saison viel vorgenommen. Heraus kam aber sehr wenig“, bilanzierte der Kuota-Neuzugang sein Jahr bei Tinkoff. Einen der Gründe für seine unauffällige Saison sah Gottfried auch in seinem „mageren“ Rennprogramm. „Mit knapp 50 Renntagen lief nicht viel zusammen", so Gottfried, der ergänzte: "Ich kam zwar gut mit den Fahrern und dem Personal aus, aber trotzdem hat irgend etwas gefehlt, um sich wohl zu fühlen.

Auch vom eigenwilligen Teamchef Oleg Tinkov war Gottfried enttäuscht, vor allem über die Art und Weise, wie die Zusammenarbeit nach nur einem Jahr beendet wurde. „Gründe, warum ich keinen neuen Vertrag bekommen habe, hat man mir nicht genannt. Aber: kein Sieg – kein Vertrag! So ist das für die meisten Manager, die nur auf Resultate gucken, vom Radfahren aber nichts verstehen“, fand Gottfried klare Worte und legte nach: "Ich finde es traurig, dass man mir nicht mal eine weitere Chance für 2009 geben wollte. Mit dem Geld, das Tinkoff ( ab 2009 Team Katjuscha mit ProTour Lizenz, d. Red.) nächstes Jahr hat, wurden Fahrer mit großen Namen eingekauft, so dass mit dem Aufbau von jungen Fahrern nicht mehr viel war". Jedoch sah das 60 Kilo-Leichtgewicht auch einige positive Aspekte an seinem Jahr bei Tinkoff. Er habe viel gelernt, vor allem im taktischen Bereich.

Jetzt freut sich Gottfried, wieder für ein deutsches Team fahren zu können: „Ich hatte zwar keine großen Probleme im Ausland, aber zu Hause ist man eben zu Hause.“ Seinem Team traut er in der kommenden Saison einiges zu. „Bei dem einen oder anderen größeren Rennen können wir bestimmt ein Wörtchen mitreden. Mit Luke Roberts und Björn Glasner haben wir zwei starke Männer, die vorne reinfahren können. Aber auch ich habe viel Neues gelernt“, so Gottfried, der schon früh im Jahr bei der Mallorca-Challenge, der Castilla y Leon und bei Rund um Köln überzeugen will. Gottfried: „Besonders bei Rund um Köln möchte ich gerne ganz vorne reinfahren.“ Danach folgen das Henninger-Turm-Nachfolgerennen, die Bayern-Rundfahrt und die DM als weitere Höhepunkte.

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