In Katalonien gleichstark

Roglic vs Evenepoel: Auch beim Giro ein Duell auf Augenhöhe?

Von Matthias Seng

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Bei der Katalonien-Rundfahrt lieferten sich Remco Evenepoel (re.) und Primoz Roglic packende Duelle auf Augenhöhe. | Foto: Cor Vos

27.03.2023  |  (rsn) – Kurz bevor Wout Van Aert und Christophe Laporte beim 85. Gent-Wevelgem die Konkurrenten in Grund und Boden fuhren, verteidigte Teamkollege Primoz Roglic bei der 102. Katalonien-Rundfahrt mit einem souveränen Auftritt auch am Schlusstag sein Grün-Weißes Führungstrikot gegen alle Angriffe von Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) und überließ dem Belgier in Barcelona schließlich kampflos den Etappensieg.

Der Slowene konnte großzügig sein, denn Evenepoel konnte seinen Rückstand nur noch um vier Sekunden verringern. Von der Spitze des Klassements verdrängen ließ sich Roglic so nicht mehr, so dass er sich über seinen ersten Gesamtsieg bei der spanischen Traditionsrundfahrt freuen konnte. “Zum Glück hatte ich die Beine, um mit Remco mitzuhalten. Ich wusste, er würde es nochmal probieren“, kommentierte der 33-Jährige auf der Jumbo-Visma-Homepage die Attacken, zu denen Evenepoel am Montjuic ansetzte und die er mühelos parierte. “Ich habe einige weitere exzellente Schritte gemacht und hoffe, dass ich in den kommenden Wochen so weitermachen kann“, fügte er an.

Roglics Vorstellung in Katalonien beeindruckte auch seinen Sportdirektor Merijn Zeeman. "Das ist unglaublich. Er war nach seiner Schulterverletzung (nach dem Sturz auf der 16.Vuelta-Etappe 2022, d. Red.) lange Zeit weg vom Rad. Und nach seiner Rückkehr gewann er prompt zwei WorldTour-Rennen. Das hatten wir nicht erwartet“, sagte der Niederländer zur Bilanz des dreimaligen Vuelta-Gesamtsiegers, der seine Saisonbilanz auf mittlerweile sieben Siege schraubte – nur zwei weniger, als sein Landsmann Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auf dem Konto hat.

Mehr werden für Roglic bis zum Giro d’Italia aber nicht hinzukommen, weil er gemäß seines Saisonplans nun ein Höhentrainingslager beziehen wird, aus dem heraus er dann zur am 6. Mai in Fossacesia Marina mit einem Einzelzeitfahren beginnende Italien-Rundfahrt antreten wird. Dafür sieht Zeeman aber noch einige Arbeit auf seinen Kapitän zukommen, auch wenn sich Roglic in seinen bisherigen beiden Rennen schon in exzellenter Form präsentiert hat. "Was heute gut ist, muss nicht morgen gut sein. Wir müssen uns jeden Tag verbessern, um für den Giro in Top-Form zu sein“, fügte Zeeman an.

Lodewyck: “Wir können Roglic beim Giro knacken“

Auch wenn sich Evenepoel in Katalonien Roglic knapp geschlagen geben musste, zeigte sich sein Sportlicher Leiter Klaas Lodewyck mit Blick auf den Giro, bei dem die beiden wieder aufeinandertreffen werden, sehr zuversichtlich. Der Belgier sieht dabei seinen Landsmann, der nach einem Trainingslager noch Lüttich-Bastogne-Lüttich bestreiten und danach nochmals kurz in die Höhe gehen wird, sowohl im Zeitfahren als auch an den langen Steigungen im Vorteil.

“Ich erinnere mich, dass wir Roglic auf der schwierigsten Etappe nach La Molina geknackt haben“, sagte der Ex-Profi gegenüber wielerflits mit Blick auf die 3. Katalonien-Etappe, bei der Evenepoel sich mit zwei Sekunden Vorsprung auf Roglic durchsetzen konnte. “Wenn noch fünf weitere Kilometer hätten geklettert werden müssen, hätte er (Roglic) eine Minute kassiert. Beim Giro gibt es einige Etappen mit vielen Höhenmetern. Ich bin mir sicher, dass wir Primoz knacken können, wenn wir ihn dort von Anfang an unter Druck setzen“, so Lodewyck.

Zudem würden Evenepoel die drei Giro-Zeitfahren entgegenkommen. “Primoz ist auch gegen die Uhr stark, aber diese jungen Burschen sind sehr stark. Und Evenepoel bewegt sich nochmal auf einem höheren Level.“ Zeeman dagegen sieht die beiden Top-Favoriten derzeit auf Augenhöhe und rechnet in den kommenden Wochen nicht mehr mit wesentlichen Verschiebungen in den Kräfteverhältnissen, auch wenn sich Evenepoel als Kletterer weiter verbessert habe. “Er sagte vor dem (Katalonien)- Start, dass er bei neunzig Prozent sei. Wenn er noch zehn Prozent zulegen kann, wird er in Italien fliegen. Da muss ich lachen“, fügte er an.

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