Wackeln die Titelkämpfe in Afrika?

UCI will WM-Situation nach Ruanda-Rundfahrt neu bewerten

Von Peter Maurer (RSN) und James Odvart (DirectVelo)

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16.02.2025  |  (rsn) – Im September sollen erstmals auf dem afrikanischen Kontinent Straßenweltmeisterschaften ausgetragen werden. Doch der militärische Konflikt im Osten von Ruandas Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo, in den auch Ruanda involviert ist, sorgt seit einigen Wochen für Gesprächsstoff.

“Die Situation ist aktuell so, dass das Event bestätigt ist“, erklärte UCI-Vizepräsident Enrico Della Casa im Gespräch mit RSN und DirectVelo am Rande der Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder. Seit einigen Wochen unterstützt das ruandische Militär Aktionen einer Rebellengruppe im Nachbarland Kongo.

“Wir müssen noch zuwarten, aber es wird nach der Tour Du Rwanda (23. Februar - 2. März, d. Red.) eine nächste Evaluierung geben. Danach wird sich das Management Board der UCI noch einmal zusammensetzen“, erzählte Della Casa weiter. Der Italiener ist zugleich Präsident der UEC, dem Zusammenschluss der europäischen Radsportverbände.

Viele gaben in den letzten Wochen schon bekannt, dass sie nicht planen, mit vollen Kontingenten nach Ruanda zu reisen. “Ich habe gehört, dass viele Verbände Probleme haben, auch mit den Reisekosten. Aber am Ende werden sie die Besten zu den Weltmeisterschaften schicken, da mache ich mir keine Sorgen“, so Della Casa.

Der Italiener teilte aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen nahe der Grenze des Veranstalterlandes aber einige der Sorgen der Verbände. “Wir müssen achtsam sein, denn es gibt dort auch Rennen für Juniorinnen und Junioren und wir haben eine besondere Verantwortung für diese, denn hier vertrauen uns Eltern ihre Kinder an“, mahnte der UEC-Präsident, der sich auch an die Verlegung der Mountainbike-Europameisterschaften 2017 erinnerte.

Damals waren die Titelkämpfe an Istanbul vergeben, das wenige Monate zuvor von Terroranschlägen heimgesucht wurde. Die UEC verlegte die EM anschließend nach Italien.

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