RSN-Rangliste 2010 - Platz 11: Robert Gesink (Rabobank)

Bei der Tour auf Rang sechs geklettert

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bei der Tour auf Rang sechs geklettert"
Robert Gesink (Rabobank) Foto: ROTH

25.12.2010  |  (rsn) – Stück für Stück klettert Robert Gesink nach oben. In diesem Jahr fuhr der Niederländer zum ersten Mal die Tour de France zu Ende und landete gleich auf einem hervorragenden sechsten Platz. Insgesamt gelangen dem Rabobank-Profi im Radsport-Jahr 2010 drei bedeutende Siege.

„Das Ergebnis bei der Tour war fantastisch. Aber auch die drei Siege bedeuten mir sehr viel. In der Schweiz habe ich meinen ersten Sieg bei einem ProTour-Rennen geholt, in Kanada habe ich gewonnen, nachdem ich lange Zeit keine Wettkämpfe bestritten habe, und beim Giro dell Emilia war es ein besonderes Gefühl, den Vorjahressieg zu wiederholen“, ließ Gesink gegenüber Wielerrevue.nl seine Saison Revue passieren.

Schon zu Saisonbeginn zeigte sich Gesink mit dem siebten Gesamtrang bei der Mittelmeer-Rundfahrt (Kat. 2.1) und dem fünften Platz bei Tirreno-Adriatico in sehr guter Verfassung. Den letzten Formtest vor den drei Ardennenklassikern, seinen ersten Saisonhöhepunkten, absolvierte der 24-Jährige bei der Baskenland-Rundfahrt, die er auf einem guten achten Rang abschloss.

In den Ardennenrennen konnte Gesink dann aber nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Die Plätze 14 (beim Flèche Wallonne),15 (bei Lüttich-Bastogne-Lüttich) und 23 (beim Amstel Gold Race) waren nicht das, was sich der Rabobank-Kapitän vorgestellt hatte. Speziell beim Amstel Gold Race, seinem Heimspiel, hatten sich die Teamleitung und auch Gesink selbst mehr erhofft. „Die Ardennenrennen liefen schon enttäuschend für mich. Nach der guten Baskenland-Rundfahrt dachte ich, dass ich noch ein Stückchen besser werden könnte. Doch leider habe ich mir eine Erkältung eingefangen, die mich geschwächt hat“, so Gesink.

Nach einer gut sechswöchigen Rennpause kehrte er zur Tour de Suisse ins Renngeschehen zurück. Beim letzten Härtetest vor der Tour de France zeigte sich der Kletterspezialist in starker Form. Nach seinem Sieg auf der Königsetappe der Schweiz-Rundfahrt trug er auch für drei Tage das Führungstrikot. Nach einem schwachen Zeitfahren rutschte Gesink am letzten Tag aber noch auf den fünften Gesamtrang ab.

Bei der Tour de France lieferte Gesink, im Vorjahr noch durch eine schwere Verletzung zu Beginn zur Aufgabe gezwungen, als Co-Kapitän neben Denis Mentschow eine sehr konstante Vorstellung ab. Mit dem Spanier Alberto Contador (Astana) und dem Luxemburger Andy Schleck (Saxo Bank) konnte er zwar nicht ganz mithalten, dennoch blieb er immer auf Tuchfühlung zu den Besten. Auf den schweren Bergetappen fuhr Gesink mehrfach in die Top Ten, was ihm in Paris einen beeindruckenden sechsten Gesamtrang bescherte.

In der zweiten Saisonhälfte trat der Niederländische Radsportler des Jahres vor allem bei Eintagesrennen in Erscheinung. Die baskische Clasica San Sebastian etwa beendete er als Siebter. In den beiden neuen kanadischen ProTour-Rennen lief es noch besser. Nach Platz drei beim GP Quebec konnte Gesink beim GP Montréal seinen zweiten Saisonsieg einfahren. Den dritten und letzten Sieg holte er in Italien beim Giro dell Emilia (Kat. 1.HC), wo er seinen Titel erfolgreich verteidigte.

Damit zählte der Rabobank-Kapitän zu den großen Favoriten bei der Lombardei-Rundfahrt. Seinen Start beim letzten großen Klassiker des Jahres sagte Gesink dann aber ab, nachdem sein Vater bei einem Mountain-Bike-Rennen schwer gestürzt war. Wenige Tage später erlag Robert Gesink sen. seinen Verletzungen. „Wenn man mit 24 Jahren seinen Vater verliert, dann hat das Auswirkungen auf das Leben. Für meine Familie und mich ist das ein sehr schwerer Schlag, eine sehr dunkle Zeit“, beschrieb Gesink gegenüber Wielerrevue.nl seine Gefühle.

In der kommenden Saison wird Robert Gesink nach dem Abgang von Denis Mentschow in den großen Rundfahrten alleiniger Kapitän bei Rabobank sein. Die Streckenführung bei der Frankreich-Rundfahrt 2011 sollte dem Kletterer entgegen kommen. Bleibt Gesink von Verletzungen verschont, so ist ihm ein Platz unter den ersten Fünf durchaus zuzutrauen. „Aber auch bei den großen Eintagesrennen peile ich mindestens das Podium an“, sagte Gesink, ergänzte jedoch: „Die Tour ist das wichtigste Ziel für mich, dort möchte ich mich weiter verbessern.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2011Contador vor Gilbert und Nibali

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2010. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen, österreichischen, schweizer

01.01.2011Die Radsport News Jahresrangliste 2010

(rsn) - Wie in den vergangenen Jahren auch präsentiert Ihnen Radsport News im November und Dezember die Rangliste der abgelaufenen Saison. Wir haben alle UCI-Rennen des Jahres 2010 anhand eines Punkt

30.12.2010Pistolero im Kreuzfeuer

(rsn) – Der Konkurrenz fuhr Alberto Contador in der abgelaufenen Saison in gewohnter Manier davon, den Zweifeln konnte er jedoch nicht entkommen. Nach seinem positiven Test auf Clenbuterol während

29.12.2010Bei den Klassikern wieder erstklassig

(rsn) - Auch 2010 führte bei den hügeligen Klassikern kein Weg an Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) vorbei. Der Belgier gewann das Amstel Gold Race und die Lombardei-Rundfahrt und landete bei de

29.12.2010In die Riege der Großen aufgestiegen

(rsn) – In der Saison 2010 ist Vincenzo Nibali endgültig in die Weltspitze der Rundfahrtspezialisten aufgestiegen. Sieben prestigeträchtige Siege fuhr der 26-Jährige ein, an erster Stelle steht n

28.12.2010(Fast) Alle Träume verwirklicht

(rsn) – Konstanter geht es kaum: Joaquin Rodriguez (Katjuscha) holte im Lauf der Saison nicht weniger als 32 Top-Ten-Platzierungen; für einen Kletterspezialisten eine sensationelle Ausbeute. Die Hi

28.12.2010Ersatzkapitän mit Abo auf zweite Plätze

rsn) – In Abwesenheit des wegen Dopings gesperrten Alejandro Valverde ist Luis Leon Sanchez bei Caisse d`Epargne zum Kapitän aufgestiegen. Der 27-jährige Spanier gewann zwar nur sechs Rennen, fuhr

27.12.2010Rad-Geschichte geschrieben

(rsn) – Fabian Cancellara (Saxo Bank) zeigte 2010 einmal mehr, dass er der zur Zeit beste Zeitfahrer und Klassikerjäger der Welt ist. So gewann der Schweizer das WM-Zeitfahren, beide Zeitfahrwettbe

27.12.2010Der kompletteste unter den Sprintern

(rsn) – Tyler Farrar (Garmin-Transitions) hat in der abgelaufenen Saison bewiesen, dass er zur Zeit der wohl kompletteste unter den Sprintern ist. Nicht nur auf Flachetappen war der US-Amerikaner er

26.12.2010Durch das Regenbogentrikot beflügelt

(rsn) – Beflügelt durch das Regenbogentrikot, dass er im September 2009 bei der Straßen-WM in Mendrisio erringen konnte, legte Cadel Evans (BMC Racing) zumindest bis in den Sommer hinein eine famo

26.12.2010Bei der Tour knapp am Podium vorbei

(rsn) – Bei Euskaltel ist Samuel Sanchez ein echter Dauerbrenner. Seit 2000 fährt der mittlerweile 32-Jährige für den baskischen Rennstall. Auch in der abgelaufenen Saison erfüllte der Olympiasi

24.12.2010So viele Siege wie kein anderer

(rsn) – An Siegen gemessen war André Greipel (HTC Columbia) in der abgelaufenen Saison der erfolgreichste Fahrer im gesamten Peloton. Nicht weniger als 21 Rennen konnte der 28-Jährige für sic

Weitere Jedermann-Nachrichten

31.05.2025Mit Karacho am Kolosseum

(rsn / ProCycling) – Der Giro-Veranstalter RCS scheint auch für die Schlussetappe das beste Rezept gefunden zu haben. Bereits zum dritten Mal in Folge beginnt und endet die Italien-Rundfahrt in Rom

31.05.2025Unbesungener Helfer van Aert wurde für Yates zur Lokomotive

(rsn) – “Wo ist van Aert?“ 45 Jahre nachdem Bruno Moravetz diese Frage nach "Behle" in abgewandelter Form im Langlaufen sportsalonfähig gemacht hat, gewann sie am Samstag auf der 20. Etappe des

31.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

31.05.2025Yates mit van Aert als Gamechanger zum Giro-Triumph

(rsn) - Es war ein Sieg wie aus dem Radsportlehrbuch längst vergangener Zeiten. Drei Wochen lang hielt Simon Yates (Visma – Lease a Bike) sich gut versteckt. Er geriet nicht in Gefahr, auf Presseko

31.05.2025Del Toro und Carapaz unterlaufen schwere taktische Fehler

(rsn) – Am Ende war es sogar überdeutlich. Simon Yates (Visma – Lease a Bike) wird den Giro d´Italia 2025 (2.UWT) mit fast vier Minuten Vorsprung gewinnen. Und das, obwohl nicht wenige vor der a

31.05.2025Highlight-Video der 20. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mit einem denkwürdigen Parforceritt hat Simon Yates (Visma – Lease a Bike) das Blatt am vorletzten Tag des Giro d’Italia noch gewendet. Nach einer Attacke am berühmten Colle delle Fine

31.05.2025Motivierter Van Gils schlägt Brennan in Norwegen im Hügelsprint

(rsn) – Maxim van Gils (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) im Hügelsprint auf der 3. Etappe der Tour of Norway (2.Pro) hinter sich gelassen. Der Belgier w

31.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

31.05.2025Carapaz: “Wir waren nicht die Intelligentesten“

(rsn) – Mit einer Vorstellung für die Geschichtsbücher hat Simon Yates (Visma – Lease a Bike) auf der 20. Etappe des Giro d’Italia das Ruder noch herumgerissen und über 205 schwere Kilometer

31.05.2025Bahn-Ass Gate mit schnellen 1000 Metern zum Sieg und zu Gelb

(rsn) – Aaron Gate (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der Boucles de la Mayenne (2.Pro) von Sainte-Suzanne nach Bais über 210 Kilometer gewonnen. Er holte kurz vor dem Ziel den enteilten Vortagessi

31.05.2025Kretschy legt bei der Alpes Isère Tour nach

(rsn) – Moritz Kretschy (Israel – Premier Tech Academy) hat zwei Tage nach seinem ersten Profisieg auf der 4. Etappe der Alpes Isère Tour (2.2) nachgelegt. Nach 176 Kilometern zwischen Primarette

31.05.2025Simon Yates stürmt auf letzter Giro-Bergetappe ins Rosa Trikot

(rsn) – Nach einer Attacke am Colle delle Finestre, wo er vor sieben Jahren das Rosa Trikot an Chris Froome hatte abgeben müssen, ist Simon Yates (Visma - Lease a Bike) auf der 20. Etappe des 108.

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine