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09.03.2017 | (rsn) - Die Szene mutete absurd an. Gianni Moscon (Sky) wurde langsamer, verließ die Ordnung im Zeitfahrzug von Sky, ehe sein Carbon-Vorderrad buchstäblich zersprnag und der Italiener unsanft Kontakt mit dem Boden machte. Ein Sturz, der deutliche Schürfspuren bei Moscon hinterließ – und Sky bereits zum Auftakt um alle Chancen auf den Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico brachte. Im Ziel musste die britische Equipe auf Platz 18 einen Rückstand von 1:42 Minuten auf die Siegerzeit von BMC hinnehmen.
Zumindest hatte Moscon bei seinem spektakulären Sturz Glück im Unglück und blieb von schweren Verletzungen verschont. Was zunächst vom Unfallhergang und den dazugehörigen Bildern unerklärlich erschien, fand zumindest ein wenig Auflösung nach dem Rennen: Moscon hatte mit seinem Vorderrad ein Schlagloch getroffen. Bizarr blieb die Szene dennoch.
Zudem bestätigte Geraint Thomas später, dass Diego Rosa und Mikel Landa ähnliche Probleme während des 22,7 Kilometer langen Zeitfahrens gehabt hätten. "Was falsch laufen konnte, lief falsch", zog der Sky-Kapitän ein ernüchterndes Fazit nach dem desaströsen Auftritt. Dabei verlief der Beginn des Zeitfahrens vielversprechend.
"Wir waren gut gestartet. Wir fühlten uns richtig gut und waren konstant bei 60 bis 61 km/h. Dann erwischten wir jedoch zwei Schlaglöcher – und drei Vorderräder waren im Grunde hinüber. Das war der Anfang von Ende", erklärte Thomas.
Als Erstes erwischte es auf heftige Weise Moscon, weshalb die weiteren Probleme von Rosa und Landa beinahe untergingen. "Wir waren plötzlich nur noch zu viert – und mussten natürlich warten. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, einige Kilometer rollten wir quasi nur", beschrieb Thomas das ganze Chaos. "Es war nicht ideal. Aber: Shit happens", äußerte er sich letztendlich pragmatisch.
Wie es genau zu den Stürzen kommen konnte, wurde anschließend sowohl im Team als auch mit dem zuständigen Ausrüster Shimano besprochen. Sky setzt auf die PRO wheels des japanischen Herstellers, der darauf verwies, dass der Vorfall untersucht wird.
Was aber bleibt für Sky nach dem desaströsen Start in die italienische Fernfahrt? Nach Ansicht von Thomas haben sich die Ambitionen für die Gesamtwertung zumindest erledigt – Etappensiege seien nun das Ziel: "Wir werden nun jede Etappe in Angriff nehmen. Ich denke, wir haben ein gutes Team hier, das jeden Tag einen Sieg einfahren kann. Wir werden aggressiv bleiben – aber die Gesamtwertung ist für uns außer Reichweite", sagte der 31-Jährige, der im Mai beim Giro d'Italia erstmals in seiner Karriere Sky in einer Grand Tour anführen soll.