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10.03.2017 | (rsn) - Erste Chance für die Sprinter beim 52. Tirreno-Adriatico. Allerdings keine leichte Ankunft, die sich den schnellen Leuten nach 204 Kilometern im Tagesziel Montalto di Castro bot: Die letzten 700 Meter kamen mit einer Steigung von bis zu sieben Prozent daher – ein Finale also für die explosiven Sprinter. Am Ende verbuchte Weltmeister Peter Sagan von der deutschen Equipe Bora-hansgrohe einen überzeugenden Sieg vor Elia Viviani (Sky) und Jürgen Roelandts (Lotto Soudal). An der Spitze der Gesamtwertung gab es den nächsten teaminternen Wechsel bei BMC.
Auch zwischendurch entpuppte sich das Teilstück allerdings als keine lupenreine Sprintertappe. Obwohl nur eine Bergwertung ausgewiesen wurde, ging es vor allem in der zweiten Rennhälfte immer wieder über kleine, aber giftige Wellen. Und auch der Wind spielte zwischenzeitlich durch ständige Richtungswechsel eine Rolle. Allen Widerständen zum Trotz kam es am Ende dennoch zur erwarteten Sprintentscheidung – und zu einem Sieg durch Sagan, der fast schon spielerisch aussah.
Der Slowake suchte sich im Anstieg das Hinterrad von Viviani, wartete ab und ließ sich schließlich von seinem Konkurrenten den Sprint anziehen. Der Rest war Formsache: Sagan zog 150 Meter vor dem Ziel aus dem Windschatten und siegte souverän. "Du weißt nie was passiert auf einer Etappe, und heute war es ein wenig windig. Jeder hatte Respekt vor dem Wind auf den letzten 50 Kilometern - aber am Ende ist nichts passiert. Auf den letzten Kilometern herrschte Seitenwind", sagte der 27-jährige Sagan im Ziel Montalto di Castro, wo er im vergangenen Jahr sich noch mit Rang vier hatte begnügen müssen.
Von seiner Erkältung, die ihn noch am Samstag bei Starde Bianche zur Aufgabe zwang, war schon gestern, als Sagan Etappendritter geworden war, nichts mehr zu spüren. Auf die Frage, ob er die Folgen überstanden hätte, antwortete der Bora-Kapitän: "Ich hoffe. Die Saison ist gerade erst gestartet und ich hoffe, es ist nicht mein letzter Sieg. Ich danke meinen Teamkollegen, weil sie einen tollen job gemacht haben, Bora ist das beste Team", schickte er noch eine Sympathieadresse an seinen neuen Rennstall hinterher.
Einen beachtlichen sechsten Etappenplatz verbuchte zudem Rick Zabel (Katusha-Alpecin). Allerdings fehlten im Finale auch einige Konkurrenten: Ein Sturz kurz nach der Flame-Rouge nahm unter anderem Vorjahressieger Fernando Gaviria (QuickStep Floors) und Mark Cavendish (Dimension Data) aus der Entscheidung.
Ein Großteil der Etappe gehörte zuvor einer siebenköpfigen Spitzengruppe, die sich gleich nach dem Start bildete. Die Aussichten von Alexis Gougeard (Ag2r ), Andry Grivko (Astana), Mattia Frapporti (Androni-Sidermec), Mirco Maestri und Luca Wackermann (Bardiani – CSF) sowie Luri Filosi und Kohei Uchima (Nippo-Fantini) waren bei einem maximalen Vorsprung um die vier Minuten allerdings begrenzt. Ab 60 Kilometer vor dem Ziel kam es zur Selektion in der Gruppe, aus der schließlich noch das Trio Gougeard, Grivko und Filosi übrig blieb. 20 Kilometer vor dem Ziel war ihr Unterfangen endgültig beendet.
Vor der morgigen ersten entscheidenden Etappe zur Bergankunft am Terminillo gab es zudem an der Spitze der Gesamtwertung den nächsten Wechsel: Rohan Dennis (BMC) nahm aufgrund der besseren Einzelplatzierungen seinem zeitgleichen Teamkollegen Greg Van Avermeat das azurblaue Führungstrikot ab. "Ich habe nicht erwartet, die Führung zu übernehmen. Tejay van Garderen bleibt aber unser Kapitän", versichterte der Australier im Ziel.