Niederländer gewinnt 70. Kuurne-Brüssel-Kuurne

Groenewegen: Leichter Sprint nach 200 schweren Kilometern

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Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) gewinnt Kuurne-Brüssel-Kuurne| Foto: Cor Vos

25.02.2018  |  (rsn) - Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) hat erneut seine Top-Form bewiesen und souverän die 70. Auflage von Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.HC) gewonnen. Der 24-jährige Niederländer entschied am Sonntag den belgischen Frühjahrsklassiker souverän nach 200 Kilometern in Kuurne vor dem Franzosen Arnaud Demare für sich und konnte seinen bereits vierten Saisonsieg bejubeln. Dritter wurde der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida).

"Der Sprint ist mir leicht gefallen, aber die 200 Kilometer davor waren richtig schwer. Irgendwann war ich in der zweiten Gruppe, aber meine Teamkollegen haben mit dafür gesorgt, dass ich wieder zurückkam und so konnte ich gewinnen", sagte Groenewegen im Siegerinterview.

"Natürlich bin ich enttäuscht. Kuurne ist ein tolles Rennen und ich bin nicht gerade glücklich, hier den Sieg verpasst zu haben“, sagte der deutlich geschlagene Demare - "von einem super starken Groenewegen“, wie der 26-Jährige anfügte.

Der Luxemburger Jempy Drucker (BMC) belegte hinter dem Niederländer Pim Ligthart (Roompot) und dem Franzosen Justin Jules (WB Aqua Protect Veranclassic) Rang sechs. Bester Belgier beim Heimspiel war der in Kuurne lebende Julien Vermote (Dimension Data), der nach einem späten Ausreißversuch erst 100 Meter vor dem Ziel gestellt war und Neunter wurde.

Truls Korsaeth (Astana), Gedaminas Bagdonas (AG2R), Marco Marcato (UAE Emirates), Piet Allegaert (Sport Vlaanderen), Kenneth Van Bilsen (Cofidis), Romain Cardis (Direct Energie) und Ben Perry (Israel Cycling Academy) wagten sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nach rund 20 Kilometern aus dem Feld heraus und erarbeiteten sich bei langsamerem Tempo als beim gestrigen Omloop einen Maximalvorsprung von weniger als drei Minuten auf das Feld, wurden aber bereits am Oude Kwaremont nach rund 115 Kilometern wieder gestellt.

Hier teilte sich auch das Feld, aus dem sich eine 21-köpfige Spitzengruppe um Greg Van Avermaet (BMC) und Sep Vanmarcke (EF-Drapac) löste und eine Lücke von rund einer Minute riss auf das zunächst uneinige Feld, in dem schließlich gut 60 Kilometer vor dem Ziel Astana mit fünf Mann die Verantwortung übernahm, obwohl das Team mit Korsaeth durch einen Fahrer in der Spitzengruppe vertreten war. Bis zum Nokereberg, dem letzten der zwölf Hellingen rund 50 Kilometer vor dem Ziel hatte die Mannschaft von Omloop-Gewinner Michael Valgren den Rückstand gegenüber der Spitzengruppe auf rund 50 Sekunden reduziert.

Die hatte sich am Nokereberg geteilt, als Daniel Oss (Bora-hansgrohe) einer Attacke von Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) folgte und gemeinsam mit dem Belgier ein neues Fluchtduo bildete, wogegen der Rest der Gruppe auf den letzten 40 Kilometern wieder vom Feld geschluckt wurde. Die Aussichten auf einen Ausreißercoup schwanden allerdings, als Oss kurz darauf durch einen Plattfuß gestoppt wurde, so dass Stuyven als Solist den zweimal zu befahrenden 16-Kilometer langen Rundkurs in Angriff nehmen musste.

Der 26-Jährige behauptete auf der ersten der beiden Zielrunden zwar noch seinen Vorsprung auf das Feld, in dem mittlerweile Bahrain-Merida und Lotto Soudal die Spitze übernommen hatten. Ein kurz darauf folgender Sturz, bei dem gleich drei Astana-Fahrer - darunter auch Alexey Lutsenko und Magnus Cort Nielsen - zu Boden gingen, teilte die große Verfolgergruppe, deren erster Teil knapp 20 Kilometer vor dem Ziel Stuyven wieder einfing. Vier Kilometer später hatte auch der zweite Teil des Feldes wieder den Anschluss geschafft.

Auf der Schlussrunde vereitelten die Sprinterteams im Gegenwind noch einige Attacken, deren gefährlichste auf den letzten acht Kilometern die von Julien Duval (AG2R) Julien Vermote (Dimension Data) war, zu denen fünf Kilometer vor dem Ziel noch Loic Vliegen (BMC) stieß. Es war schließlich Démares Team, das die Ausreißer auf der langen Zielgerade stellte, doch der Kapitän konnte die Vorarbeit seiner Mannschaft nicht vollenden. Stattdessen holte sich Groenewegen im Massensprint als erster Niederländer seit Bobbie Traksel 2010 den Sieg in Kuurne, indem er 100 Meter vor dem Ziel noch Vermote überholte, der am Ende Neunter wurde.

Endstand:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)
2. Arnaud Demare (FDJ) s.t.
3. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida)
4. Pim Ligthart (Roompot)
5. Justin Jules (WB Aqua Protect Veranclassic)
6. Jempy Drucker (BMC)
7. Guillaume Boivin (Israel Cycling Academy)
8. Lukasz Wisniowski (Sky)
9. Julien Vermote (Dimension Data)
10. Timothy Dupont (Wanty-Groupe Gobert)

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