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04.07.2025 | (rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestritten, gibt es nur noch diese beiden Kandidaten auf den Gesamtsieg. Viermal in Folge belegte das slowenisch-dänische Duo die Plätze eins und zwei. Bereits im Jahr zuvor, als Vingegaard noch nicht dabei war, holte sich Pogacar im Alter von gerade mal 21 Jahren sein erstes Gelbes Trikot – mittlerweile sind es insgesamt drei.
Und es bedarf schon einiges an Vorstellungskraft, um davon auszugehen, dass es in diesem Jahr in der fünften Auflage des Duells der Tour-Giganten anders laufen könnte. Dafür spricht: wenig bis nichts. So denn nichts Unvorhersehbares passiert, keiner stürzt.
Immerhin gibt es bei der 112. Austragung der Tour keine Kopfsteinpflasterpassagen, die das Duell um den Sieg frühzeitig entscheiden könnten. Für die erste Woche in Nordfrankreich erwarten zwar viele Protagonisten hektische Tage, aber sowohl Pogacar als auch Vingegaard sowie deren Teams erwiesen sich in der Vergangenheit immer als clever genug, ihre Stars aus dem Gröbsten herauszuhalten.
Vielmehr stellt sich die Frage, ob es denn überhaupt ein Duell um den Sieg gibt. Die Tour 2024 hat Pogacar mit mehr als sechs Minuten Vorsprung auf seinen Dauerrivalen gewonnen. Der hatte bei seinem Sieg im Jahr davor zwar noch eine Minute mehr auf der Habenseite, aber der Pogacar von 2025 ist nicht mehr mit dem von vor zwei Jahren zu vergleichen. Seit der vergangenen Tour hat er, abgesehen von den Rennen, die nicht zu seinem Spezialgebiet gehören, alles gewonnen. Und alle anderen auf dem Podium beendet. Das sieht bei Vingegaard, der sich einmal mehr im Saisonverlauf rar gemacht hat, anders aus.
Auch das direkte Duell in der Vorbereitung beim Critérium du Dauphiné ging an Pogacar, der sich eine Minute Vorsprung herausarbeitete und dabei nicht am Limit schien. Dennoch adelte der 26-Jährige seinen Gegner Vingegaard vor der Tour als “besten Kletterer der Welt“. `Danke für die Blumen, geschickter Schachzug von dir`, dürfte sich der Däne, der ohnehin in der Rolle des Herausforderers steckt und dadurch nur noch ein kleines bisschen mehr Druck bekommt, gedacht haben.
“Nettes Kompliment“, gab Vingegaard via die Medien zurück, aber ob es der Realität entspreche, wisse er nicht genau. Stattdessen sagte er: “Ich bin auf dem höchsten Level, auf dem ich jemals war. Wir werden sehen, ob es reicht.“ Ob das dazu dient, Druck von seinen Schultern zu nehmen, ist jedoch fraglich. Allerdings gibt es auch keine Ausreden mehr. Der schwere Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt Anfang April des Vorjahres ist überstanden. Zwar kam Vingegaard auch früh in dieser Saison zu Fall, und seit jenem Tag im März bei Paris-Nizza, der ihm eine Gehirnerschütterung und eine schwer geprellte Hand bescherte, ward der zweimalige Tour-Sieger bis zur Dauphiné in keinem Rennen mehr gesehen.
Aber das zählt nicht mehr. Auch nicht im eigenen Lager. Dort gibt man sich optimistisch. “Jonas ist in seiner besten Form. Die Vorbereitung lief gut. Wir sind hier, wir sind bereit für einen großen Kampf“, sagte sein Sportdirektor Grischa Niermann. “Wir denken, dass (der Toursieg) möglich ist. Sonst würden wir zu Hause bleiben.“
Etwas anderes als ein Sieg dürfte für Pogacar nicht zählen, auch wenn er es niemals so ausdrücken würde. Der Weltmeister macht es auf die galante Art: “Ich hoffe, dass ich die Erwartungen erfüllen kann.“ Die liegen mittlerweile deutlich höher als lediglich der vierte Sieg nach 2020, 2021 und 2024. Erwartet werden Dominanz und Spektakel vom Überflieger im Regenbogentrikot.
Und in gewisser Weise kündigte er ein solches auch an, wieder auf seine Art. “Man kann die Tour natürlich ganz leicht vor dem ersten Ruhetag verlieren. Aber ich sehe auch da auch viele Möglichkeiten, einige schwere Zielankünfte, knifflige Finals, nicht so viele reine Sprintetappen, ein Zeitfahren. Und dann haben wir ja auch recht viele Bergankünfte zum Ende der Rundfahrt.“
Unter Umständen müsste der Konkurrenz da schon Angst und Bange werden – wenn sie denn überhaupt noch mit dem Sieg liebäugeln würde. Außer Vingegaard dürfte keiner ernsthaft daran glauben, das Gelbe Trikot in Paris zur Schau stellen zu dürfen. Auch nicht Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), der gemeinhin als derjenige angesehen wird, der hinter Pogacar und Vingegaard den letzten Podiumsplatz abgreifen könnte.
“Mein Ziel ist es, alle drei großen Landesrundfahrten zu gewinnen“, so der Doppel-Olympiasieger. “Eine habe ich in der Tasche (die Vuelta 2022). Letztes Jahr war ich bei der Tour Dritter, ich denke also, dass ich durchaus die Fähigkeiten mitbringe auch hier zu gewinnen. Aber natürlich sind Tadej und Jonas auch in diesem Jahr die Top-Favoriten. Ich werde versuchen, es für sie schwerer zu machen, aber es ist sehr schwer zu sagen, wo ich genau im Vergleich mit ihnen stehe.“
Auf jeden Fall dahinter. Und zwar deutlich. Denn in der Gesamtwertung einer Rundfahrt war Evenepoel noch niemals besser als Pogacar, wenn beide am Start waren. Im Vergleich zu Vingegaard konnte der Belgier nur bei der Polen-Rundfahrt 2020 und im Baskenland 2022 besser abschneiden.
Eher müsste sich der 25-Jährige wohl darüber Gedanken machen, Rang drei abzusichern. Denn es gibt nicht nur einen UAE-Fahrer, der Podiumspotenzial hat. Nicht erst seit seiner beeindruckenden Aufholjagd bei der Tour de Suisse scheint Joao Almeida reif für sein erstes Tour-Podium. Vierter war er im vergangenen Jahr bereits. Damals trennten ihn und Evenepoel allerdings fast zehn Minuten. Rein leistungstechnisch scheint das nicht der Realität zu entsprechen.
Almeida kann Grand-Tour-Podium, das hat er schon beim Giro 2023 bewiesen. Die Frage ist: Darf er auch? Oder anders: Wie sehr ist Pogacar auf die Dienste seines stärksten Helfers angewiesen? Wenn der Portugiese nicht nur für seinen Chef schuften muss, sondern quasi nur also Notfall-Unterstützung auftreten muss, ist ein Doppel-Podium für UAE keinesfalls ausgeschlossen.
Das Podium dürfte mittlerweile auch für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) das höchste der Gefühle sein. Der 35-Jährige geht in seine siebte Tour. Die letzten drei davon hat er nicht beendet. “Um hier eine Rolle spielen zu können, muss man erstmal überleben. Ich bin dafür in den letzten Jahren ein gutes Beispiel gewesen“, sagte Roglic selbstkritisch. So oder so scheint der Zug für den lange erträumten Sieg abgefahren zu sein, Roglic fährt nicht mehr in der Liga von Pogacar oder Vingegaard. Könnte er Evenepoel und Almeida in Schach halten, wäre das bereits als Erfolg zu werten.
Hinter dem Podium im Kampf um die Top 10 kann im Grunde genommen alles passieren. Die Kandidatenliste ist lang, die Abstände dort waren in jüngerer Vergangenheit regelmäßig deutlich geringer als ganz vorne. Zahlreiche Teams haben mit ihren Kandidaten Ambitionen. Ben O’Connor (Jayco – AlUla), Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale), Enric Mas (Movistar), Guillaume Martin (Groupama – FDJ), Oscar Onley (Picnic – PostNL), Lennert Van Eetvelt (Lotto) oder Santiago Buitrago (Bahrain Victorious). Es hängt von vielen Faktoren ab, wer nach drei Wochen wo landet.
Auch Mattias Skjelmose (Lidl – Trek), der doch noch rechtzeitig fit geworden, auf dem Papier aber nicht Kapitän ist, sondern in der teaminternen Hierarchie hinter Sprinter Jonathan Milan steht, könnte eine Rolle spielen. Genau wie Oscar Rodriguez (Ineos Grenadiers), der formell aber die Leaderrolle aus sentimentalen Gründen an Geraint Thomas bei dessen Abschiedsvorstellung abgeben muss. Der Waliser nimmt seine letzte Tour mit der Startnummer 61 in Angriff.
Oder die Edelhelfer-Riege bei Visma mit Matteo Jorgenson und Giro-Sieger Simon Yates, wobei Letzterer bereits angekündigt hat, bewusst Zeit nehmen zu wollen, um in Gruppen auf Etappensieg oder als Relaisstation für Vingegaard gehen zu können.
Und dann sind da noch die Deutschen, die in diesem Jahr durchaus wieder ein Wörtchen um die Top 10 mitsprechen könnten. Emanuel Buchmann wirals Cofidis-Kapitän seit langem mal wieder eine Grand Tour in der Chefrolle angehen und zeigte bei der Dauphiné eine durchaus vorzeigbare Leistung. Und schließlich ist da auch noch Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe), der zum Joker im deutschen Team werden könnte, wenn es bei Roglic Probleme gibt.
5 Sterne: Tadej Pogacar
4 Sterne: Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel
3 Sterne: Joao Almeida, Primoz Roglic, Mattias Skjelmose
2 Sterne: Matteo Jorgenson, Enric Mas, Ben O’Connor, Felix Gall
1 Stern: Santiago Buitrago, Emanuel Buchmann, Oscar Onley, Guillaume Martin, Lennart Van Eetvelt
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