Belgier nun Top-Favorit für Leuven?

Van Aert holt hochverdienten Gesamtsieg und beweist WM-Form

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Van Aert holt hochverdienten Gesamtsieg und beweist WM-Form"
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) ist Gesamtsieger der Tour of Britain 2021. | Foto: Cor Vos

13.09.2021  |  (rsn) – Wout Van Aert (Jumbo – Visma) ist bereit für die Weltmeisterschaften in seiner belgischen Heimat und hat das am Sonntag zum Abschluss der Tour of Britain noch einmal eindrucksvoll unterstrichen. Der Belgier bezwang André Greipel (Israel Start-Up Nation) und Mark Cavendish (Deceuninck – Quick-Step) im Massensprint, um dank der so eroberten Bonifikations-Sekunden auch den Gesamtsieg der achttägigen Rundfahrt zu holen – und der war nach vier Tageserfolgen hochverdient.

Nur aufgrund von Pech – Pascal Eenkhorns Defekt im Teamzeitfahren und Owain Doulls Sturz im Finale der 5. Etappe, durch den Van Aert aufgehalten wurde – war Van Aert überhaupt mit sechs Sekunden Rückstand auf Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) in die Schlussetappe gestartet. Doch die Entwicklungen der Woche sorgten dann dafür, dass die Tour of Britain Hochspannung bis zum allerletzten Meter bot.

Denn als klar war, dass es zur Sprintankunft kommen würde, kam es eben auf jene Bonifikationen an, die es dort in Aberdeen noch zu gewinnen gab. Hätte Hayter den zweiten Platz ersprintet, wäre er Gesamtsieger gewesen. Doch ausgerechnet am Schlusstag seiner Heimat-Rundfahrt landete der 22-Jährige zum ersten Mal in dieser Woche nicht in den Top 6, sondern wurde nur Elfter, weil ihm im Sprint trotz starker Ausgangsposition die Kräfte ausgingen.

Ganz anders Van Aert: Der Belgier nutzt den Quick-Step-Zug, in dem Julian Alaphilippe für Cavendish den Sprint anzog, als Sprungbrett, um mit einem famosen Sprint auf den letzten Metern noch Greipel zu übertrumpfen – und sich in seinem Siegesjubel sogar bereits umzudrehen, um sich zu vergewissern, dass Hayter nicht Zweiter wurde.

Bärenstarker Sprint, und dann sofort der Blick auf Hayter

"Es war ein sehr schnelles Finale mit dem Rückenwind. Ich habe bewusst Mark Cavendishs Hinterrad gesucht auf dem Schlusskilometer. Dann hat mich Greipels früher Antritt etwas überrascht. Aber glücklicherweise konnte ich ihn auf den letzten Metern noch schlagen", freute sich Van Aert. "Es ist fantastisch, auch die Gesamtwertung zu gewinnen. Auf der Linie sah ich, dass Ethan nicht in der vordersten Reihe war. Es ist schön, dass es heute genau in die richtige Richtung gelaufen ist."

Der Belgier erklärte, dass die Woche in Großbritannien für ihn die perfekte Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften gewesen sei und er mehr herausholen konnte, als er sich zu erträumen gewagt hatte. Van Aert gewann gleich die 1. Etappe in Bodmin, dann die 4. Etappe mit der steil bergauf führenden Ankunft am Great Orme in Wales sowie die 6. Etappe in Gateshead in Nordengland und eben das Schluss-Teilstück im schottischen Aberdeen.

WM-Vorbereitung läuft perfekt – aber ist er auch klarer Top-Favorit?

"Auf den letzten acht Etappen haben wir unter perfekten Bedingungen auf die Rennen der kommenden Wochen hinarbeiten können. Die Tour of Britain war in jeder Hinsicht ein gutes Rennen für uns – ein wunderschöner Kurs, der viele Ähnlichkeiten mit dem der Weltmeisterschaften in Flandern hat. Die Vorbereitungen auf mein nächstes großes Ziel verlaufen sehr gut", meinte er.

Nicht wenige bezeichnen Van Aert nach dieser Woche in Großbritannien nun als absoluten Top-Favorit für seine Heim-WM. Doch am Sonntag hat auch Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) mit seinem Sieg beim Antwerp Port Epic aufhorchen lassen, und der frischgebackene Europameister Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious) tat das in den letzten Wochen ohnehin immer wieder. Insgesamt scheint sich der Formstand vieler Fahrer mit Blick auf den 26. September immer weiter zuzuspitzen. Die Favoritenliste für Leuven wird nicht nur den Namen Van Aert umfassen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.09.2021Comeback-Sieg für van der Poel, Van Aert gewinnt Britain-Tour

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Sels T

12.09.2021Eenkhoorns Trinkflaschenkind durfte mit aufs Podium

(rsn) - Das “schönste Trinkflaschengeschenk des Jahres“ fand am Sonntag noch eine Fortsetzung. Nachdem Pascal Eenkhoorn (Jumbo – Visma) gestern einem jungen Fan, der sich neben der Strecke mit

12.09.2021Lampaert beendet das Kinderspiel am Daumen lutschend

(rsn) - Am Daumen lutschend fuhr Yves Lampaert (Deceuninck – Quick-Step) am Ende der 7. Etappe der Tour of Britain in Edinburgh über die Ziellinie. Der 30 Jahre alte Belgier widmete den Sieg seinem

12.09.2021Das schönste Trinkflaschengeschenk des Jahres

(rsn) - Am Rande der Rennstrecke Trinkflaschen zu fangen ist bei vielen jungen und nicht mehr ganz so jungen Radsportfans das Highlight eines Rennbesuches. Oft sieht man radsportaffine Zuschauer mit d

12.09.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

11.09.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 11. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

11.09.2021Van Aert holt gegen Hayter auf, Alaphilippe hinkt hinterher

(rsn) - Die Tour of Britain ist auch nach der 6. Etappe der Dreikampf der beiden Superstars Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und Wout van Aert (Jumbo – Visma) mit dem 22-jährigen Rie

10.09.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 10. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

09.09.2021Unfassbarer Hayter: Jetzt schlägt er sogar die Topsprinter

(rsn) - "Ich schockiere mich irgendwie immer wieder selbst", erzählte Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) im cyclingnews.com-Interview nach dem Sieg seines Teams im Mannschaftszeitfahren. Nur zwei Tage s

09.09.2021Van Aert: Gratulation der etwas anderen Art für Etappensieger Hayter

(rsn) - Ein Sturz in der letzten Kurve verhinderte Wout van Aerts (Jumbo – Visma) Chance auf einen dritten Etappensieg bei der Tour of Britain. Der Belgische Meister ging selbst nicht zu Boden, wurd

09.09.2021Hayter erobert mit Sprintsieg die Tour of Britain-Führung zurück

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour o

09.09.2021Tony Martin steigt bei Tour of Britain aus

(rsn) – Tony Martin ist bei der Tour of Britain nicht mehr zur 5. Etappe zwischen Alderley Park und Warrington angetreten. Der Deutsche Zeitfahrmeister spielte am Dienstag eine wichtige Rolle im Man

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)