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10.02.2022 | (rsn) – Mit Bike Aid, Saris Rouvy Sauerland sowie einem Aufgebot von rad net – Rose, das in den Trikots der deutschen Nationalmannschaft unterwegs ist, eröffneten gleich drei deutsche Kontinental-Mannschaften ihre Saison bei der Tour of Antalya (2.1).
Zum Auftakt der viertägigen Rundfahrt setzte sich auf den zumeist flachen 145 Kilometern von Side nach Antalya besonders Moritz Kretschy (Nationalteam) in Szene. Der 19-Jährige schaffte nach bereits drei Kilometern den Sprung in die fünfköpfige Ausreißergruppe des Tages, die danach über 110 Kilometer die Spitze des Rennens bildete. Auch wenn für Kretschy unterwegs bei den Sonderwertungen nichts zu holen war, zeigte sich U23-Bundestrainer Ralf Grabsch mit dem Abschneiden seines Schützlings zufrieden.
"Unser Ziel war es heute, einen Sportler in die Spitzengruppe zu bekommen. Für mich war es wichtig, dass wir uns bei der starken Konkurrenz gezeigt haben. Heute hat aus unserer Sicht alles super funktioniert mit unserer sehr jungen Nationalmannschaft“, sagte Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com.
Dass Kretschy und seine vier Begleiter bei zum Teil starken Gegenwind nur maximal drei Minuten an Vorsprung bekamen und bereits 30 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden, lag vor allem am hohen Tempo im Feld, in dem ständig die Gefahr von Windkanten drohte. "Das Feld war sehr unruhig. Deswegen konnten die vorne so schnell fahren wie sie wollten, aber hinten sind sie wegen des Windes und der Angst, dass es doch reißen könnte, eben auch extrem schnell gefahren. Da war nicht mehr drin“, erklärte Grabsch.
Die Deutsche Nationalmannschaft bei der Tour of Antalya
Im finalen Sprint hoffte die deutsche Auswahl noch auf ein Spitzenresultat durch Pirmin Benz, der von Sven Redmann lanciert wurde, wegen eines Massensturzes im Finale aber nicht mehr zum Spurten kam. "Leider war Pirmin in den Massensturz verwickelt und hat sich leichte Verletzungen zugezogen. Da hätten wir heute sogar ein Ergebnis erzielen können“, bedauerte Grabsch.
Bike Aid: Bouvier sprang für Carstensen ein
Zumindest das erste Top-Ten Resultat des Jahres konnte das Team Bike Aid verzeichnen. Als Sprintkapitän vorgesehen war Lucas Carstensen, doch auch der Hamburger wurde durch den Massensturz aufgehalten. Für Carstensen sprang sein Anfahrer Leo Bouvier in die Bresche und überquerte als Siebter den Zielstrich.
"Leider hat es Lucas nicht in die erste Gruppe geschafft, aber unser Leadout-Fahrer Leo Bouvier hat es in der Situation sehr gut gemacht und wir sind glücklich, dass er in die Top Ten gefahren ist. Außerdem sind wir froh, dass von unseren Jungs keiner in den Sturz verwickelt war“, erklärte Sportdirektor Anton Wiersma nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com.
Das Team Bike Aid bei der Tour of Antalya
Die saarländische Equipe zeigte sich nicht nur wegen des Top-Ten-Resultats zufrieden mit dem Antalya-Auftakt. "Es war heute sehr windig, insbesondere zu Beginn des Rennens. Das haben wir jedoch sehr gut geregelt. Dazu haben sich unsere neuen Fahrer beim Sprintfinish sehr gut angestellt. Insbesondere Enzo Decker hat gezeigt war er kann“, bekam der erst 18-jährige Deutsche ein Sonderlob von seinem Sportlichen Leiter. Gerne hätte Decker seinen Teamkollegen im Finale noch länger geholfen, doch er wurde sechs Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt ausgebremst.
Fazit beim Team Saris Rouvy Sauerland: "Haben alles richtig gemacht"
Wie Bike Aid hatte auch die dritte deutsche Mannschaft keinen Fahrer in die Gruppe des Tages, dafür aber konnte sich Saris Rouvy Sauerland am Ende ebenfalls über ein ordentliches Ergebnis freuen. Per Münstermann jagte als Zehnter über den Zielstrich, knapp dahinter folgten die belgischen Zwillinge Michiel und Abram Stockman.
Wie Münstermann gegenüber radsport-news.com erklärte, war es auch taktisches Kalkül, die Gruppe des Tages nicht abzudecken. "Wir wussten, dass es extrem windig werden würde und das wäre in der Gruppe sauhart gewesen. Wir haben uns dann darauf verlassen, dass es einen Massensprint gibt", so Münstermann.
Das Team Saris Rouvy Sauerland bei der Tour of Antalya
Aus Angst vor Windkantenaktionen fuhren die Sauerländer aufmerksam in den vorderen Reihen. "Es hieß die ganze Zeit aufpassen. Wenn die Post abgeht, wollten wir dabei sein", ergänzte der 23-Jährige. Da es letztlich aber zu keiner erfolgreichen Teilung des Feldes kam, lief es auf den erwarteten Massensprint heraus, den Matteo Malucelli (Gazprom-RusVelo) gewann. "Das Finale war extrem hektisch, man hat gemerkt, dass mehr oder weniger alle Fahrer ihr erstes Saisonrennen haben. Bei dem großen Massensturz hat es Bumm gemacht, aber wir blieben zum Glück verschont", so Münstermann der es gemeinsam mit dem Stockman-Zwillingen in der ersten Gruppe auf die Zielgeraden schaffte. "Dort waren die Beine noch so gut, dass es für den zehnten Platz reichte", fügte er an.
Sein Fazit des Tages: "Wir haben alles richtig gemacht. In die Gruppe des Tages zu gehen, wäre bei dem heftigen Gegenwind sportlicher Selbstmord gewesen. Das Team hat super zusammengearbeitet und selbst in den brenzligen Situationen sind wir ruhig geblieben. Das hat sich alles ausgezahlt mit dem zehnten Platz", so Münstermann abschließend.