Monreal: “Müssen uns neu sortieren“

Keine Einladung zur D-Tour: Lotto - Kern Haus “schockiert“

Von Christoph Adamietz

Lotto-Kern-Haus-Teamchef Florian Monreal mit Daniel Schrag | Foto: Cor Vos

27.06.2023  |  (rsn) - Im letzten Jahr war Lotto - Kern Haus noch ein Aktivposten bei der Deutschland Tour (2.Pro) und wurde schließlich mit dem Bergtrikot für Jakob Geßner belohnt. Diesmal bleibt dem Rennstall aus Koblenz bei der prestigeträchtigen Heimrundfahrt allerdings nur die Zuschauerrolle. Die Veranstalter, die bereits angekündigt hatten, vier Kontinental-Mannschaften einzuladen, gaben nun Bike Aid, P&S Benotti, rad-net Oßwald und Saris Rouvy Sauerland den Vorzug.

"Wir sind auch alle schockiert und müssen uns jetzt sortieren und neu angreifen", zeigte sich Teamchef Florian Monreal auf Anfrage von radsport-news.com enttäuscht von der Entscheidung der Veranstalter von der Gesellschaft zur Förderung des Radsports.

Lotto – Kern Haus war seit dem Comeback der Deutschland Tour 2018 bei jeder Austragung mit von der Partie, gehörte in den letzten Jahren immerzu den besten deutschen Kontinental-Teams und brachte mit Max Walscheid, Jonas Rutsch und Kim Heiduk gleich mehrere WorldTour-Profis hervor. Dazu stellt die Mannschaft, die seit diesem Jahr Development-Partner von Bora - hansgrohe ist, auch einen Großteil der Fahrer der Deutschen U23-Nationalmannschaft.

In diesem Frühjahr blieben Ergebnisse aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen zwar teilweise aus. Aber Pierre-Pascal Keup war etwa bei Rund um Köln (1.1) im direkten Aufeinandertreffen mit den WorldTeams als Siebter bester Fahrer der heimischen Kontinental-Mannschaften.

Die Veranstalter der Deutschland Tour wollten auf Anfrage von radsport-news.com die Auswahl nicht kommentieren. Für Lotto - Kern Haus rückt nun die U23-DM am Sonntag und die am gleichen Tag startende Österreich-Rundfahrt (2.1) in den Fokus. "Dann schauen wir auf das zweite Halbjahr", meinte Monreal, dessen letzte Hoffnung darin bestehen dürfte, dass ein großes Team seine Teilnahme noch absagt.

Davon hatte vor zwei Jahren P&S Benotti profitiert, als Arkéa - Samsic kurzfristig zurückzog. Die Mannschaft von Lars Wackernagel überzeugte anschließend mit einer offensiven Fahrweise und rechtfertigte so die Nachnominierung.