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27.08.2023 | (rsn) – Mit dem Sieg hat es für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auf der 3. Etappe der Deutschland Tour in Essen nicht geklappt. Der gebürtige Bocholter wurde auf seiner "Heimetappe" Vierter, zog in Anbetracht der Umstände dennoch Zuversicht für die Schlussetappe nach Bremen, wo die Rundfahrt am Sonntag enden wird.
"Ich denke, es war okay. Mein Speed im Sprint war sehr gut, aber ich war leider ein bisschen blockiert und konnte erst zu spät losfahren, so dass die ersten drei schon gefühlt zehn, zwanzig Meter Vorsprung hatten. Ich konnte sie einholen und kam mit Schwung von hinten, aber am Ende ist das Ziel da, wo der Zielstrich ist", schilderte Bauhaus den Sprint gegenüber radsport-news.com und gab zu, dass er den Tagessieger Madis Mihkels (Intermarché – Circus – Wanty) vorher nicht auf der Rechnung gehabt hatte.
"Es war heute aber auch kein reiner Sprint. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich schon ziemlich am Anschlag in den Sprint reingekommen bin. Leute, die bergfester sind, kommen da noch mit mehr Körnern an. Von 1.000 bis 500 (Metern vor dem Ziel, d. Red.) ging es auch nochmal leicht berghoch, von daher ging es weniger über den Speed als mehr über die Kraft", erklärte er.
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Entlang der Ruhr ging es nach dem Start in Arnsberg den ganzen Tag immer wieder auf und ab. Es hagelte immer wieder Attacken. "Für mich war es am Limit. Ich konnte jedesmal noch gerade eben dranbleiben", gestand Bauhaus.
Doch der Etappenverlauf war nicht das einzige Problem für den 29-Jährigen und sein Team. Denn auf dem finalen Rundkurs in Essen stürzte zunächst neun Kilometer vor Schluss Kapitän Pello Bilbao. Zwar kam der Spanier danach noch zurück und verlor keine Zeit, rutschte aber vom achten auf den elften Gesamtrang ab. Etwa an der 1.000-Meter-Marke kam dann auch Bauhaus selbst am Hinterrad von Anfahrer Nikias Arndt beinahe noch zu Fall.
"Wir wären fast noch gestürzt. Ich kam gerade noch drum herum, aber dann war Nikias weg und ich musste allein vorfahren. Das war schwierig: Bora war mit drei, vier Mann vorne und da ist es alleine schwer, vorzufahren und dann noch zu sprinten", sagte Bauhaus, der dann im entscheidenden Moment des Antritts von Mihkels auch noch eingebaut war. Trotzdem blieb unterm Strich festzuhalten, dass er von der reinen Endgeschwindigkeit in Essen der Beste war.
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) im Prolog der Deutschland Tour. | Foto: Cor Vos
"Das macht mich zuversichtlich für morgen, dass es vielleicht nochmal ein bisschen besser wird", sagte Bauhaus mit Blick auf den erwarteten "Sprint Royal" in Bremen. "Meine Vorbereitung für die Deutschland-Rundfahrt war nicht optimal. Ich war viel krank. Aber nach heute denke ich, dass ich morgen gewinnen kann – definitiv", so der Bahrain-Profi, der aber auch anmerkte, dass dafür alles passen müsse: "Am Ende gewinnt aber meist der Sprinter mit dem besten Leadout oder der besten Position."
Eine Rolle könnte in Bremen aber auch wieder der Rennverlauf zuvor spielen. Zwar werden diesmal an der Weser keine Hügel wie an der Ruhr die Etappe hart machen, doch der Wind könnte eine Rolle spielen. Der nämlich könnte im Tagesverlauf, weil er aus Richtung Südwest bläst und Böen von bis zu 40 km/h am Nachmittag bei 70 Prozent Regenwahrscheinlichkeit erwartet werden, zum Faktor werden. Meist kommt die Luft von hinten, hinten links oder links – Windkantengefahr!
Phil Bauhaus und sein Team Bahrain Victorious nahmen das Peloton auf der 1. Etappe der UAE Tour zwischen dem Al Dhafra Castle und Al Mirfa auseinander. | Foto: Cor Vos
"Aber auch das sollte für uns okay sein, weil wir das alle können", zeigte sich Bauhaus diesbezüglich aber gelassen. Angst hat man bei Bahrain Victorious vor solchen Szenarien nicht, im Gegenteil: Schon im Februar bei der 1. Etappe der UAE Tour waren es Bauhaus, Arndt, Bilbao und ihre dortigen Teamkollegen, die Seitenwinde nutzten, um das Hauptfeld gleich ab Kilometer 0 zu zerlegen.