RSNplusRSN-Rangliste, Platz 77: Moritz Kretschy

Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr"
Moritz Kretschy (Israel - Premier Tech Academy) | Foto: Cor Vos

20.11.2024  |  (rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy hoffnungsfroh zu Israel – Premier Tech, wo er sich dem Development-Team anschloss. Das Ziel für das letzte U23-Jahr: Den Sprung zu den Profis schaffen.

Doch daraus wurde nichts, denn nach einem gelungenen Saisonauftakt lief es danach krankheits- und sturzbedingt alles andere als nach Wunsch bei Kretschy. Bei Israel Premier Tech hält man aber trotzdem noch große Stücke auf den Deutschen und verlängerte dessen Vertrag im Devo-Team nochmals um ein Jahr.

___STEADY_PAYWALL___

In die Saison startete Kretschy bei der Tour du Rwanda (2.1), wo er wichtiger Helfer von Gesamtsieger Joe Blackmore war und selbst Neunter der Gesamtwertung wurde. Allerdings musste er im Anschluss krankheitsbedingt erstmals pausieren und stürzte kurz nach seinem Comeback bei der Cholet Agglo Tour (1.1) schwer und verletzte sich an der Schulter. Knapp 20 Tage später saß der Deutsche beim Circuit des Ardennes (2.2) wieder im Rennsattel, crashte dort aber erneut heftig und gab mit einer Gehirnerschütterung auf.

Bei der U23 WM in Glasgow glänzte Moritz Kretschy noch als Sechster. | Foto: Cor Vos

“Dazu kamen noch einige andere Dinge, aber die aufzulisten, würde den Rahmen sprengen. Kurz gesagt, so viel Glück und Erfolg ich letzte Saison hatte, genauso viel Pech und Misserfolg hatte ich diese Saison“, so Kretschy zu RSN, der als weitere Rückschläge auch noch hinnehmen musste, dass er weder für die EM noch für die WM nominiert wurde.

Einen kleinen Lichtblick gab es aber zumindest am Saisonende, als er im Sauerland Deutscher Bergmeister der Klasse U23 wurde und am Tag darauf Platz drei bei der Sauerlandrundfahrt belegte. “Der Sieg war mir schon sehr wichtig. Zum einen war das der Titel, den ich mir im Vorjahr schon gerne geholt hätte. Zum anderen konnte ich mir selber noch mal beweisen, dass ich eine gute Form hatte und nach all dem Pech auch mal wieder einen Erfolg feiern konnte“, blickte Kretschy zurück.

Doch auch der Titelgewinn konnte sein Fazit nicht mehr entscheidend verbessern. “Meine Saisonbilanz sieht eher bescheiden aus. Ich konnte nicht meine persönlichen Ziele für die Saison erfüllen. Die Saison hat mir auch mental ziemlich zu schaffen gemacht, da sich das Pech wie ein roter Faden durchs Jahr zog.“, fand Kretschy deutliche Worte.

Ein Bild exemplarisch für diese Saison: Kretschy - bei Rund um Köln im Trikot der Nationalmannschaft - liegt nach einem Sturz am Boden. Michael Schwarzmann aus dem Israel-Profi-Team kam besser davon. | Foto: Cor Vos

So passte auch der Abschluss ins Jahr, als er Mitte Oktober den Giro del Veneto (1.Pro) und die Veneto Classic (1.Pro) mit dem Profiteam bestritt. Beim ersten Rennen war er wieder in einen Sturz verwickelt, für das zweite vier Tage später musste er krankheitsbedingt sogar passen. “Es hatte die ganze Woche in Italien geregnet und es war verhältnismäßig kalt, das hat mich dann umgehauen“, berichtete Kretschy. Der gestand, nach dieser Saison "echt durch gewesen" zu sein.

2025 will er nun nochmals einen Anlauf starten, um Profi zu werden. Bei Israel wird er auch vermehrt im Profiteam zum Einsatz kommen, weil für ihn in der kommenden Saison die Teilnahmen bei U23-Rennen wegfallen werden, da er dort nicht mehr startberechtigt ist. “Mein Ziel ist natürlich, mal wieder eine sturzfreie und beständige Saison zu haben, um danach auch endlich den Schritt zu den Profis zu schaffen“, schloss Kretschy, der sich bedankte, dass ihm das Israel-Team nun noch mal die Möglichkeit gebe, um "hoffentlich durchzustarten. Mit meiner Teamfähigkeit war man zufrieden und dass ich besser fahren kann, habe ich zum Glück im Jahr zuvor schon bewiesen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

31.12.2024Mit freiem Kopf zu schönen Erfolgen

(rsn) - Nils Politt kann auf eine erfolgreiche erste Saison beim UAE Team Emirates zurückblicken, es war vielleicht sogar die beste in seiner gesamten Karriere. Der Allrounder wurde Zweiter beim Omlo

30.12.2024Ausgerechnet bei den Highlights fehlten ein paar Prozent

(rsn) – Zwei große Highlights hatte sich Stefan Küng (Groupama – FDJ) für die Saison 2024 in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, vorgenommen. Doch sowohl bei den Olympischen Spielen

29.12.2024Dank Höhentrainingslager in neue Sphären

(rsn) – Keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Vor allem nicht Florian Lipowitz selbst. Der Ex-Biathlet, der 2024 seine zweite Profisaison im Radsport absolvierte, wurde Siebenter der Vuelta Espan

27.12.2024Schweizer Radsport-Diamant glänzte auch in WorldTour-Rennen

(rsn) - Jan Christen trug mit drei Siegen bei kleineren Rennen und einer Top-10-Platzierung beim schweren Klassiker in San Sebastian seinen Teil zur überragenden Saison von UAE Team Emirates bei. “

27.12.2024Als Schweizer Meister knapp an einem Vuelta-Coup vorbei

(rsn) – Mauro Schmid (Jayco – AlUla) geht das Jahr 2025 im Schweizer Meistertrikot an. “Das war für mich sicher der Höhepunkt der Saison. Der Meistertitel ist einfach etwas, was man einmal in

26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert

(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch

25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt

(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2025Denz: “Ich hatte gehofft, dass die Tür im Sprint links aufgeht“

(rsn) – Wie schon des Öfteren spielte die dritte und damit auch letzte Überquerung des Mammolshainer Berges das Zünglein an der Waage bei der finalen Entscheidung der 62. Austragung von Eschborn-

01.05.2025Fortunato feiert Ausreißercoup, Baudin fährt ins Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus einer fünfköpfigen Aus

01.05.2025Eschborn-Frankfurt U23: Haugsted schlägt Landsmann Landsbo

(rsn) – Mit einem dänischen Doppelsieg endete die 60. Austragung der U23-Version von Eschborn-Frankfurt (1.2). Nach 129,9 Kilometern von Eschborn nach Frankfurt setzte sich Conrad Haugsted (ColoQui

01.05.2025Matthews holt sich vor der Alten Oper den heiß ersehnten Sieg

(rsn) - Als erster Australier seit Phil Anderson vor 40 Jahren hat Michael Matthews (Jayco – AlUla) den hessischen Klassiker Eschborn–Frankfurt gewonnen. Der kletterstarke Sprinter ließ im Sprint

01.05.2025Herzog erhält mit der Rückennummer 1 seine Freiheiten

(rsn) - Emil Herzog (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist erst 20 Jahre alt, aber beim deutschen Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt trägt der junge Allgäuer die Nr. 1. “Das ist auf jeden Fal

01.05.2025Rutsch und Zimmermann teilen sich die Leaderrolle

(rsn) - Georg Zimmermann und Jonas Rutsch kommen zusammengerechnet auf bisher acht Starts bei Eschborn-Frankfurt. Zur 62. Ausgabe des 1.Mai-Klassikers treten die beiden Deutschen erstmals gemeinsam im

01.05.2025Red Bull – Bora – hansgrohe startet globales Scoutingprogramm

(rsn) - Im Gegensatz zu anderen WorldTour-Teams setzt Red Bull – Bora – hansgrohe schon seit einigen Jahren konsequent auf frühzeitige Nachwuchsförderung. Mit dem U19-Team Auto Eder wurde 2021 e

01.05.2025Nach Fahrerprotesten: 5. Etappe der Türkei-Rundfahrt abgesagt

(rsn) – Schon die gestrige Königsetappe der Türkei-Rundfahrt fand im Dauerregen statt. Nun haben sich die Wetterbedingungen offensichtlich nochmals verschlechtert. Nachdem die ersten 70 Kilometer

01.05.2025Die Aufgebote für die 11. Vuelta Espana Femenina

(rsn) – Im Gegensatz zu den Männern, für die die Spanien-Rundfahrt als letzte Grand Tour der Saison im Herbst ansteht, eröffnet die Vuelta Espana Femenina (2.WWT) die Phase der großen Frauen-Run

01.05.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

01.05.2025Zwiehoff auf dem Podium: “Schön, dass es mal wieder geklappt hat“

(rsn) – Seit 2021 ist der frühere Mountainbiker Ben Zwiehoff als Profi im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs. Ein Sieg gelang dem Essener seitdem nicht, wohl aber mehrere beeindru

01.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)