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02.07.2025 | (rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1982, als gleich 17 Profis aus der Scjweiz dabei waren, wo die Frankreich-Rundfahrt damals startete.
Diesmal haben es zwei Debütanten ins Starterfeld der 112. Tour de France geschafft. Außerdem sind Schweizer (Etappen)-Erfolge nicht ausgeschlossen.
Fraglos würde sich auch Stefan Bisegger gerne zu jenen Kandidaten zählen, die um einen Etappensieg mitfahren. Zumindest im flachen, 33 Kilometer langen Zeitfahren auf der 5. Etappe in Caen. Doch die erste Niederlage hat der 26-Jährige schon kassiert, da ist er noch nicht mal losgefahren. Denn obwohl sein großer Konkurrent Stefan Küng bei den Schweizer Zeitfahrmeisterschaften gar nicht am Start war, konnte Bissegger den Titel nicht erobern.
Und so wird sich Bissegger, der in den letzten Wochen noch nicht in Topform war, über Ausreißergruppen in Szene setzen müssen. Die Gelegenheit dazu sollte er im Normalfall bekommen können. Decathlon hat mit Felix Gall einen klaren Kapitän für die Gesamtwertung, ist ansonsten eher auf Etappensiege angewiesen, um erfolgreich zu sein.
Mit seiner sechsten Teilnahme an der Tour de France ist Silvain Dillier der Schweizer mit den meisten Starts, die Rekordhalter Fabian Cancellara und Laurent Dufaux (je 11) wird er aber im fortgeschrittenen Radsportalter nicht mehr einholen, denn mit 34 Jahren ist Dillier auch der älteste Schweizer, der am Samstag ins Rennen geht.
Seine Aufgaben sind und bleiben dieselben, denn auch seine Kapitäne sind seit seiner Zeit im Team unverändert. Alpecin wird zum fünften Mal in Folge mit Jasper Philipsen und Mathieu van der Poel an den Start gehen. Für Dillier bedeutet das in erster Linie, Ausreißergruppen hinterherzujagen, um vor allem in der ersten Hälfte der Tour dafür zu sorgen, dass es zu Massensprints kommt.
Der 26-jährige wird nach zwei Jahren Pause seine vierte Tour in Angriff nehmen und dabei hoffen, als Co-Kapitän an der Seite von Julian Alaphilippe mindestens so gut wie bei seinem Debüt abzuschneiden. Damals, 2020, sicherte sich der Berner einen kompletten Podiumssatz mit dem Highlight in Sarran, wo er als Ausreißer gleichzeitig seinen ersten Sieg als Profi bejubeln konnte. Zudem wurde Hirschi zum Ende der Rundfahrt als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet.
Nach dem unglaublich erfolgreichen Jahresausklang 2024 und dem guten Start in die laufende Saison hatte der Schweizer zuletzt aber einen kleinen Durchhänger, was aber auch gut auf die Vorbereitung für sein unbestrittenes Saisonhighlight zu tun haben könnte. Bei den Schweizer Meisterschaften zeigte die Formkurve aber wieder nach oben. Hirschi wurde hinter Mauro Schmid (Jayco - AlUla) Zweiter im Straßenrennen.
Tour-Debüt mit 31 Jahren – besser spät als nie, dürfte das Motto von Fabian Lienhard lauten. Nach mehreren Jahren in Frankreich ist der Schweizer genau zur richtigen Zeit zurück in die Heimat gewechselt und kann so genau wie sein Team Tudor seine Premiere bei der Frankreich-Rundfahrt feiern.
Lienhard wird im Cancellara-Team als Allrounder der Mann für alle Fälle – zumindest für Helferdienste jeglicher Art. Lienhard, der bisher zwei Mal den Giro und ein Mal die Vuelta gefahren ist, soll dafür sorgen, dass es den Etappenjägern im Team an nichts fehlt.
Verantwortlich dafür, dass sowohl Hirschi als auch Bissegger bei den Meisterschaftsrennen nur zweiter Sieger wurden, war Mauro Schmid. Der 25-Jährige wird als Schweizer Doppelmeister in die Tour gehen – und zwar in seine erste, was auf den ersten Blick bei Schmids bisherigen Leistungen durchaus überrascht. Jedoch kommt die Premiere offensichtlich zur rechten Zeit.
Im Jayco-Team, das mit Ben O’Connor auf Gesamtwertung fahren wird, mit Dylan Groenewegen aber auch einen starken Sprinter dabei hat, dürfte Schmid in relativ freier Rolle unterwegs sein und schauen, wo er seine Chancen auf einen Etappensieg sieht. Hier und da wird er trotzdem aber nicht um Helferdienste für O’Connor herumkommen.