Weltmeister optimistisch ins Dauphiné-Zeitfahren

Evenepoel braucht “gute Pacing-Strategie im Anstieg“

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Evenepoel braucht “gute Pacing-Strategie im Anstieg“"
Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gewann Anfang Mai das abschließende Einzelzeitfahren der 78. Tour de Romandie. | Foto: Cor Vos

11.06.2025  |  (rsn) – Nachdem die drei großen Favoriten auf den Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné (2.WWT) auf der 3. Etappe auf Attacken verzichtet hatten, wird zumindest Remco Evenepoel (Soudal- Quick-Step) beim morgigen Zeitfahren die Karten auf den Tisch legen wollen. Über eine Distanz von 17,4 Kilometern warten auf dem Weg von Charmes-sur-Rhone nach Saint-Péray lediglich 214 Höhenmeter auf die noch 151 sich im Rennen befindenden Fahrer.

Auch nach technischen Schwierigkeiten sucht man vergebens im Streckenprofil. Zwei Linkskurven und eine länger gezogene Rechtskurve zu Beginn der letzten fünf Kilometer sollten auch bei widrigen Bedingungen keine Hindernisse für die Fahrer darstellen. So muss wohl lediglich der einzig erwähnenswerte Anstieg für die Möglichkeit genutzt werden, einen Zeitunterschied im Tagesklassement herauszufahren.

Dieser wartet dann nach topfebenen sechs Startkilometern, wenn es über 1,8 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5% bergauf geht. Womöglich aber nicht lang und steil genug, damit die Kletterer Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) den zweimaligen Weltmeister in dieser Disziplin in Gefahr bringen könnten.

So wird Evenepoel mit der Bürde des Favoriten an der Startlinie stehen. Hat er doch beim Zeitfahren der letztjährigen Tour de France Pogacar und Vingegaard in die Schranken gewiesen. Auch wenn der aktuelle Zeitfahr-Olympiasieger im Gespräch mit Cycling Pro Net die Bedeutung der Prüfung gegen die Uhr etwas herunterspielte, weiß er doch um seine Chance, die zum Auftakt verlorenen Sekunden auf seine Rivalen wettmachen zu können.

“Das Zeitfahren ist eigentlich überhaupt nicht technisch. Es geht immer geradeaus, bis auf zwei Kurven, und dann die Kurve bis zum Ziel. Ich denke, das liegt mir. Ich denke, ich muss aufs Ganze gehen und eine gute Pacing-Strategie im Anstieg haben. Danach hoffen wir auf das Beste“, erklärte er.

“Ich will nur den Etappensieg. Dann werden wir sehen, was das für die Gesamtwertung bedeutet. Ich glaube nicht, dass das Zeitfahren für die Gesamtwertung sehr wichtig ist, weil das Zeitfahren nicht super lang ist. Im vergangenen Jahr war das Zeitfahren wichtiger für die Gesamtwertung. In diesem Jahr geht es mehr um den Etappensieg. Mit Blick auf die Etappe am Samstag (die Königsetappe, d. Red.) werden ein paar Sekunden nicht den Unterschied ausmachen“, so der 25-Jährige

Regenbogentrikot und Tattoo sollen beflügeln

Als zusätzlichen Motivationsschub startet Evenepoel nicht nur mit dem Regenbogentrikot, seit Neuestem ziert ein Tattoo mit dem Namen seiner Frau Oumi sein rechtes Handgelenk. “Ich bin nicht der Erste und sicherlich nicht der Letzte mit einem Tattoo. Es ist wunderschön geschrieben“, freute er sich sichtlich.

Die Konkurrenz zeigte sich mit Blick auf die 4. Etappe ähnlich optimistisch – auch, wenn etwa in den Reihen von Visma – Lease a Bike etwas was tiefer gestapelt wurde. Gegenüber wielerflits.nl sprach Sportdirektor Grischa Niermann von einem harten Tag, der aber in der Gesamtwertung weiterhin alles offen ließe. “Wir haben mit Jonas und Matteo zwei gute Zeitfahrer im Team, aber wir sind morgen nicht die Favoriten", blickte der Hannoveraner voraus. "Ich hoffe, dass wir ein starkes Zeitfahren fahren und dann werden wir sehen, wie die Ausgangssituation in den kommenden Tagen aussieht."

Als Favoriten aus der zweiten Reihe gehen morgen der aktuelle Gesamtvierte Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe), Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) sowie der heutige Tagessieger Iván Romeo (Movistar) ins Rennen.

Das Streckenprofil des Zeitfahrens der Dauphine | Foto: Veranstalter

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2025Neuer Name für das Critérium du Dauphiné

(rsn) – Das Critérium du Dauphiné ist erst am Sonntag mit dem Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zuende gegangen, nun bekommt das wichtigste Vorbereitungsrennen zur Tour de Fr

16.06.2025Gegen den Frust konzentriert sich Evenepoel auf sich selbst

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) trug nach seinem deutlichen Sieg im Zeitfahren beim Critérium du Dauphiné das Gelbe Trikot. Vier Tage später, am Ende der Rundfahrt, wich der Trium

16.06.2025Buchmann und seine Formkurve klettern in Richtung Tour

(rsn) – Während Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) mit seinem Podestplatz und als neuer deutscher Hoffnungsträger für die Gesamtwertung bei großen Rundfahrten in der vergangenen

16.06.2025Pogacar sieht wenig Verbesserungsbedarf nach Dauphiné-Triumph

(rsn) – Nach dem Zeitfahren von Saint-Péray auf Etappe 4 gab es kurzzeitig etwas Hoffnung bei der Konkurrenz von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), der Weltmeister sei in diesem Sommer schla

15.06.2025Das gesamte Peloton verabschiedet Bardet mit einem Spalier

(rsn) - Im letzten Rennen seiner Karriere schloss sich für Romain Bardet (Picnic – PostNL) beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) in gewisser Weise ein Kreis. Der Franzose zeigte sich in seiner gewo

15.06.2025Vingegaard kennt seine Baustellen nach Tour-Generalprobe

(rsn) – Man kann Jonas Vingegaard und seinem Team Visma – Lease a Bike nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. In den Bergen waren alle Versuche gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates

15.06.2025Van der Poel verpasst Grün, aber freut sich über harte Woche

(rsn) – Ein winziges Pünktchen hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) am Ende des 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gefehlt, um das ab Etappe 3 von ihm getragene Grüne Trikot auch mit

15.06.2025Evenepoel: “Manchmal nehmen sie einem die Moral“

(rsn) - Das 77. Critérium du Dauphine (2.UWT) gab einen Vorgeschmack, was wir von der kommenden Tour de France erwarten dürfen. Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und der Zweitpla

15.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat am Plateau du Mont-Cenis die Schlussetappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und sich eine gute halbe Minute vor den großen Favoriten ins Ziel geret

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben. Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Picnic - PostNL verabschiedet Bardet mit 10-Minuten-Video

(rsn) - Mit der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné durchs Maurienne-Tal hinauf zum Mont Cenis endet am Sonntag die 14-jährige WorldTour-Karriere von Romain Bardet. Der 34-Jährige, vierfache T

14.06.2025Lipowitz ist bereit für die Tour - aber für welche Rolle?

(rsn) – Das Critérium du Dauphiné (2.UWT) zementierte nach den ersten beiden schweren Bergetappen die Machtverhältnisse im Radsport – jedenfalls bei Rundfahrten. Die besten Drei waren sowohl i

Weitere Radsportnachrichten

23.06.2025Schiffer überzeugt - Lotto Kern-Haus sammelt Erfahrungen

Anton Schiffer vom Team BikeAid hat in der vergangenen Woche erneut seine Klasse als einer der stärksten KT-Kletterer unter Beweis gestellt. Bei der Route d’Occitanie (2.1) im Süden Frankreichs

23.06.2025Sieg verpasst – aber die Red Bull Rookies imponieren

(rsn) – Platz zwei und sechs in der Gesamtwertung, der Gewinn von Berg- und der Mannschaftswertung, dazu ein weiterer Platz unter den ersten Zehn im Endklassement – das ist die starke Bilanz der

23.06.2025“Gute Wahl“: Meeus nutzt Ausnahmeregelung

(rsn) – Von der Schweiz nach Kopenhagen in 48 Stunden – und dabei zwei Siege eingefahren: Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat dieses Kunststück möglich gemacht. Am 20. Juni gewann

23.06.2025Zwei Gelbe Karten: Erstes “Opfer“ der neuen Regel

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wurde nach zwei gelben Karten während der Baloise Belgium Tour (2.Pro) disqualifiziert und für die folgenden sieben Tage gesperrt. Der Niederländ

22.06.2025Vauquelin verliert gegen Almeida im Kampf David gegen Goliath

(rsn) - Obwohl die 88. Tour de Suisse in einem Einzelzeitfahren sozusagen Mann gegen Mann entschieden wurde, war es bei den Mannschaften eine Konstellation David gegen Goliath: Joao Almeida (UAE –

22.06.2025Merlier holt sich wie im Vorjahr in Brüssel auch die Schlussetappe

(rsn) – Mit seinem zweiten Tagessieg bei der Belgium Tour (2.Pro) hat Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gezeigt, dass er bereit für die am 5. Juli in Lille beginnende Tour de France ist. Der Euro

22.06.2025Skjelmose meldet sich nach zwei Monaten mit einem Sieg zurück

(rsn – Nach zweimonatiger Rennpause hat sich Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) mit einem Sieg zurückgemeldet. Der 24-jährige Däne, der zuletzt wegen eines Magen-Darm-Infekts weder das Critérium

22.06.2025Omrzel schnappt Tuckwell am letzten Tag das Rosa Trikot weg

(rsn) – Luke Tuckwell (Red Bull - Bora - hansgrohe Rookies) hat nach einem spannenden Kampf beim 48. Giro Next Gen (2.2U) am letzten Tag das Rosa Trikot doch noch abgeben müssen. Der 21-jährige Au

22.06.2025Almeida zieht mit Zeitfahrsieg noch an Vauquelin vorbei

(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat 8. Etappe und die 88. Tour de Suisse (2.UWT) gewonnen. Im Bergzeitfahren von Beckenried nach Stockhütte war der Portugiese am Schlusstag nach 10,1

22.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe der Tour de Suisse

(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat mit seinem dritten Etappensieg die 88. Ausgabe der Tour de Suisse für sich entschieden. Der 26-jährige Portugiese setzte sich im abschließenden

22.06.2025Binnen 48 Stunden: Meeus jubelt in der Schweiz und in Dänemark

(rsn) – Zwei Tage nach seinem Sieg auf der 6. Etappe der Tour de Suisse hat Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) in Dänemark die Premiere des Copenhagen Sprint (1.UWT) für sich entschiede

22.06.2025Highlight-Video des 1. Copenhagen Sprint

(rsn) – Jordi Meeus hat seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den ersten Saisonsieg in einem Eintagesrennen beschert. Der sich derzeit in Topform präsentierende Belgier entschied in Dänemark

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine