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11.02.2015 | (rsn) – Für Edvald Boasson Hagen hat sich in diesem Winter einiges geändert. Der Norweger wechselte von Sky zu MTN-Qhubeka, um nach Jahren im Dienst von Bradley Wiggins oder Chris Froome nun auch bei der Tour de France wieder mehr Freiheiten zu bekommen. Zwar betont er, dass die Teamstruktur des südafrikanischen Rennstalls genauso professionell sei, wie bei Sky und sich deshalb nicht so viel ändere. Doch Boasson Hagens eigene Herangehensweise ist nun eine Andere.
„Ich habe mehr im Kraftraum gearbeitet und nicht so viel aufs Gewicht geachtet“; erklärte er radsport-news.com am Abend des Einzelzeitfahrens bei der Tour of Qatar, das er auf dem achten Platz abschloss. „Ich fühle mich stärker und glaube nicht, dass es immer nur darum gehen sollte, so leicht wie möglich zu sein.“
In den vergangenen Jahren waren viele überrascht, wie gut Boasson Hagen bei Sky durchs Hochgebirge kam. Jetzt hat er in Zusammenarbeit mit den Teamcoaches und seinem neuen, alten Trainer Fredrik Mohn sechs Kilo Muskelmasse zugelegt und geht davon aus, dass ihm das im Flachen und bei den Klassikern helfen wird. „Man wird im Verlauf der Saison sehen, ob es besser ist. Aber bisher fühlt es sich so an.“
Bestandteil von Boassons Hagens Saisonvorbereitung war im Winter, typisch für einen Norweger, auch wieder Ski-Langlauf-Training. Etwas, was ihm bei Sky nicht erlaubt war. „Ich glaube, dass das gut für die Stabilität ist“, meinte er. „Und es macht mir einfach Spaß. Es ist schön im Wald, ohne Autos.“
Der achte Platz im Zeitfahren von Katar deutet daraufhin, dass Boasson Hagen auf einem guten Weg ist. Auch, wenn es am Tag zuvor auf der 2. Etappe nicht reichte, um in den Zielsprint um den Sieg mit eingreifen zu können. „Ich habe gehofft, im Gesamtklassement besser dazustehen. Aber auf der 2. Etappe war ich im Wind nicht gut positioniert und habe deshalb ein paar Minuten verloren“, gab er zu.
Drei Chancen auf ein gutes Sprint-Resultat hat Boasson Hagen noch. Der 27-Jährige setzt sich selbst aber nicht unter Druck. „Hier sind sehr schnelle Männer mit dabei, und ich selbst bin länger nicht mehr gesprintet“, sagte er in der Lobby des Sheraton Hotels von Doha. Ein Top-5-Resultat würde ihn daher zufriedenstellen.
„Aber normalerweise ist kein Radfahrer glücklich mit so einem Ergebnis. Natürlich will ich gewinnen. Und ich weiß, dass ich Rennen gewinnen kann – nur eben vielleicht nicht, wenn es ganz flach ist, denn da gibt es Sprinter, die besser sind", fügte Boasson Hagen an.