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17.02.2015 | (rsn) - Dritter in der Gesamtwertung, Führender in der U25-Wertung und aktivster Fahrer der Etappe: Erfreulicher hätte der Auftakt der Oman-Rundfahrt nicht verlaufen können. Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass ich gleich am ersten Tag nicht nur einmal bei der Siegerehrung einer derart hochkarätigen Rundfahrt aufgerufen werden würde - ich hätte es wahrscheinlich nicht geglaubt!
Mit drei anderen Fahrern konnte ich mich sehr rasch vom Feld lösen, nach zehn Kilometern betrug der Vorsprung bereits drei Minuten. Eigentlich war nicht wirklich geplant, dass ich heute in der Ausreißergruppe sitzen würde. Es hat sich letztlich einfach so ergeben. Die Zusammenarbeit vorne funktionierte gut und wir „stabilisierten“ uns bei fünf Minuten, das war der Vorsprung nach der ersten Rennstunde. Allerdings war mir klar, dass wir nicht durchkommen werden würden, dafür hat Katusha zu früh aufs Tempo gedrückt. Also habe ich mich eigentlich von Anfang an auf die Sonderwertungen konzentriert. So konnte ich auch die erste Sprintwertung bei KM 47,5 für mich entscheiden.
Nun machte im Hauptfeld Katusha richtig Dampf, dennoch fighteten wir an der Spitze um die zweite Sprintwertung, hier so weit wie möglich vorne zu sein war natürlich enorm wichtig für die Zeitbonifikationen, und diesmal sprintete ich auf Platz 2!
Nach ca. 100 Kilometern war dann bei mir im wahrsten Sinne des Wortes die Luft raus. Eine Asphalttemperatur von über 50 Grad Celsius und teilweise auf die Straße gewehter Sand sind keine gute Kombination und die Gefahr eines „Patschn“ sehr groß. Ich musste kurz stehen bleiben, auch meine anderen Fluchtgefährten gaben auf und wir wurden vom Hauptfeld wieder eingeholt.
Am Ende gewann im Sprint der Italiener Andrea Guardini, bester Teamkollege wurde Sam Bennett auf Platz acht. Aber die Flucht hat sich ausgezahlt, ich wurde zum aktivsten Fahrer des Tages gewählt und liege in der Gesamtwertung mit fünf Sekunden auf Platz drei hinter Tom Boonen.
An meiner Rolle im Team hat dies aber nichts geändert. Wir haben mit Dominik Nerz einen starken Fahrer für die Gesamtwertung und auf den Flachetappen werden wir für Sam fahren, der hier auch wieder ein Kandidat für einen Etappensieg ist.
Und ich werde für sie sehr gerne Helferdienste verrichten.
Bis morgen
Euer Patrick
Patrick Konrad fährt seit dieser Saison für den deutschen Zweitdivisionär Bora – Argon 18. In seinem Tagebuch von der Oman-Rundfahrt auf radsport-news.com berichtet der Österreicher von seinen Erlebnissen auf und neben der Rennstrecke.