Die Strecke der 72. Vuelta a Espana

Bergfestival mit Entscheidung am gefürchteten Angliru

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Die Streckenkarte der 72. Spanien-Rundfahrt | Foto: ASO

18.08.2017  |  (rsn) - Am Samstag ist es soweit: Im französischen Nimes startet die 72. Vuelta a Espana mit dem erst dritten Auslandsstart in ihrer Geschichte überhaupt. Spanien erreicht das Rennen bereits am dritten Tag, wenn auf dem Weg nach Andorra la Vella schon die erste harte Bergetappe ansteht. Insgesamt 3.324,1 Rennkilometer stehen in den drei Wochen auf dem Programm, und wie schon in den letzten Jahren ist die Vuelta auf dem Papier die härteste der drei Grand Tours. Sieben Bergankünfte sind geplant, dazu kommen zahlreiche weitere bergige Teilstücke.

Die Sprinter kommen einmal mehr nur wenig zum Zug, was die geringe Zahl endschneller Männer in der Startliste erklärt - lediglich fünf Etappen bieten ihnen ernsthafte Chancen auf einen Sieg.

Topografisch geht es von Nimes erst an der spanischen Ostküste entlang zwei Wochen nach Süden, bevor ein langer Transfer zurück nach Nordspanien die dritte Woche einläutet, die an der Nordküste entlangführt.

Die 1. Woche:

Los geht es am Samstag mit einem 13 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren in Nimes, bevor tagsdrauf eine echte Flachetappe über 203 Kilometer entlang des Mittelmeers nach Narbonne führt. Die 3. Etappe geht bereits in die Pyrenäen und über zwei Berge der 1. Kategorie sowie einen der 2. Kategorie ins Ziel in Andorra La Vella.

Tag vier führt das Peloton aus den Bergen hinunter an die Küste nach Tarragona, wo die Sprinter noch einmal eine Chance bekommen - daran dürfte unterwegs auch der zwar 13 Kilometer lange aber nur 2,8 Prozent steile Alto de Belltall (3. Kategorie) nichts ändern. Mit der 175,7 Kilometer langen 5. Etappe wartet die erste Mini-Bergankunft in Alcossebre am Ende eines 3,4 Kilometer langen und 330 Höhenmeter überwindenden Schlussanstiegs - etwas für die Puncheure.

Die 6. Etappe von Vila-Real nach Sagunt über fünf Anstiege der 3. und 2. Kategorie scheint etwas für Ausreißer oder den Sprint eines dezimierten Feldes zu sein, während 24 Stunden später am Ende der mit 207 Kilometern längsten Etappe der Vuelta in Cuenca wieder die Sprinter an der Reihe sein dürften. Zumindest jene unter ihnen, denen der zwei Kilometer lange und 7 Prozent steile Alto del Castilla zwölf Kilometer vor dem Ziel nicht den Zahn gezogen hat.

Zum Abschluss der ersten Vuelta-Woche wird dann in Xorret de Cati und Cumbre del Sol noch mal Klassement gemacht: Auf der 8. Etappe wartet drei Kilometer vor dem Ziel mit dem Alto Xorret de Cati (5km, 9%) ein steiler Berg der 1. Kategorie, und das neunte Teilstück endet mit der zweiten Mini-Bergankunft der Rundfahrt am Alto de Puig Llorenca von Cumbre del Sol (4km, 9,1%). 2015 siegte hier Tom Dumoulin zwei Sekunden vor Chris Froome und fünf vor Joaquim Rodriguez und übernahm die Gesamtführung von Johan Esteban Chaves.

Die 2. Woche:

Nach dem ersten Ruhetag in Alicante geht es sofort bergig weiter - und jetzt wieder mit längeren Anstiegen. Die 10. Etappe endet nach einer 20 Kilometer langen Abfahrt vom 1.200 Meter hohen Collado Bermejo (7,7km, 6,5%) in Elpozo Alimentacion und Renntag elf hält zwei harte 1-Kategorie-Anstiege bereit, mit der Bergankunft von Calar Alto 2.120m über dem Meer.

Einen Tag später sind voraussichtlich die Ausreißer an der Reihe, wenn es während der Etappe über den Puerto del Leon (1. Kat.) und den Puerto del Torcal (2. Kat.) geht, von dem es noch 18 Kilometer ins Ziel von Antequera sind. Die Sprinter dürfen sich dann noch einmal freuen, da Etappe 13 von Coin nach Tomares für sie gemacht sein sollte - auch wenn das Etappenfinale technisch anspruchsvoll und leicht ansteigend ist.

Wie schon am Ende der ersten Woche ist auch das Wochenende mit den Etappen 14 und 15 eins für die Kletterer, mit zwei Ehrenkategorie-Bergankünften in der Sierra Nevada - erst in Sierra de la Pandera am Samstag und dann bei der knallharten, weil nur 129 Kilometer langen 15. Etappe am Sonntag, die über den Alto de Hazallanas (1. Kat., 16,3km, 5,5%) und den Alto del Purche (1. Kat. 8,5km, 8%) zum Schlussanstieg auf den Alto Hoya de la Mora (HC, 19,3km, 5,6%) führt.

Die 3. Woche:

Ein langer Transfer am Sonntagabend aus der Sierra Nevada nach Navarra im Norden und der dortige zweite Ruhetag liegen hinter dem Peloton, wenn auf dem Circuito de Navarra das 40,2 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Vuelta ansteht - technisch kaum anspruchsvoll und komplett flach. Etappe 17 wartet einen Tag später dann mit der nächsten Bergankunft am Monumento Vaca Pasiega auf. Der Schlussanstieg ist 7,2km lang und 8,7 Prozent steil und gehört zur Ehrenkategorie. Aber schon davor sind der Portillo de Lunada (2. Kat., 8,3km, 5,7%) und der Puerto de Alisas (1. Kat., 10km, 6%) zu überqueren.

Das 18. Teilstück ist zunächst nur leicht wellig, reiht aber auf den letzten 65 Kilometern vier Anstiege der 3. und 2. Kategorie aneinander, mit einer 3,2 Kilometer langen und 6,4 Prozent steilen Schlussrampe zum Alto de Santo Toribio de Liebana. Tagsdrauf bekommen in Gijon die Ausreißer noch einmal eine Chance, bevor die vorletzte Vuelta-Etappe dann über den Gesamtsieg entscheiden wird: mit einer Bergankunft auf dem gefürchteten Alto de l'Angliru (HC, 12,5km, 9,8%). Die alles entscheidende Etappe ist nur 117,5 Kilometer lang, aber brutal schwer: Flach ist es nie, und in der zweiten Hälfte reihen sich der Alto de la Cobertoria (1. Kat., 8,1km, 8,6%), der Alto del Cordal (1. Kat., 5,7km, 8,6%) und eben der Angliru direkt aneinander.

Nachdem am Angliru die Entscheidung über das Rote Trikot gefallen ist, geht es mit einem letzten langen Transfer nach Arroyomolinos im Südwesten von Madrid, wo das finale Teilstück startet, das aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Massensprint in Madrid endet.

Die Etappen im Überblick:

Samstag, 19. August, 1. Etappe: Nimes - Nimes, 13,7km (MZF)
Sonntag, 20. August, 2. Etappe: Nimes - Gruissan, 203,4km
Montag, 21. August, 3. Etappe: Prades Conflent Canigó - Andorra la Vella,158,5km
Dienstag, 22. August, 4. Etappe: Escaldes-Engordany - Tarragona, 198,2km
Mittwoch, 23. August, 5. Etappe: Banicassim - Alcossebre, 175,7km
Donnerstag, 24. August, 6. Etappe: Vila-real - Sagunt, 204,4km
Freitag, 25. August, 7. Etappe: Lliria - Cuenca, 207km
Samstag, 26. August, 8. Etappe: Hellin - Xorret de Cati, 199,5km
Sonntag, 27. August, 9. Etappe: Orihuela - Combre del Sol, 174km
Dienstag, 29. August, 10. Etappe: Cavavaca Jubilar - ElPozo Alimentacion, 164,8km
Mittwoch, 30. August, 11. Etappe: Lorca - Observatorio Astronomico de Calar Alto, 187,5km
Donnerstag, 31. August, 12. Etappe: Motril - Antequera, 160,1km
Freitag, 1. September, 13. Etappe: Coin - Tomares, 198,4km
Samstag, 2. September, 14. Etape: Ecija - Sierra de la Pandera, 175km
Sonntag, 3. September, 15. Etappe: Alcala la Real - Sierra Nevada, Alto Hoya de la Mora, 129,4km
Dienstag, 5. September, 16. Etappe: Circuito de Navarra - Logrono, 40,2km (EZF)
Mittwoch, 6. September, 17. Etappe: Villadiego - Los Machucos, 180,5km
Donnerstag, 7. September, 18. Etappe: Suances - Santo Toribio de Liebana, 169km
Freitag, 8. September, 19. Etappe: Caso Parque Natural de Redes - Gijon, 149,7km
Samstag, 9. September, 20. Etappe: Corvera de Asturias - Alto de l`Angliru, 117,5km
Sonntag, 10. September, 21. Etappe: Arroyomolinos - Madrid, 117,6km

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