Deutsches Team hatte alles im Griff

Tour de l`Avenir: Heßmann kann in Gelb den Ruhetag genießen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Tour de l`Avenir: Heßmann kann in Gelb den Ruhetag genießen"
Michel Heßmann im Gelben Trikot der Tour de l`Avenir | Foto: U23-Nationalteam

24.08.2022  |  (rsn) – Michel Heßmann hat auf der 6. Etappe der Tour de l`Avenir souverän sein Gelbes Trikot verteidigt. Der U23-Nationalfahrer kam im anspruchsvollen Finale beim Sieg des Franzosen Romain Gregoire nach 124 Kilometern im Sprint einer 19 Fahrer starken Spitzengruppe in Oyonnaxals Vierter ins Ziel.

“Ich war erst eingebaut, habe dann aber auf der rechten Seite eine kleine Lücke gefunden. Ich hatte einen hohen Speed, war aber dann einfach zu spät dran“, bedauerte Heßmann, dass ein nicht noch besseres Resultat herausgesprungen war.

Zufrieden war der 21-Jährige aber mit dem Etappenverlauf. Zunächst sorgte hauptsächlich Felix Engelhardt dafür, dass die Ausreißergruppe, in der auch einige gefährliche Leute für das Gesamtklassement mitmischten, nicht zu weit davonziehen konnten und wieder gestellt wurde. “Wenn man einen Fahrer wie Felix Engelhardt im Team hat, dann braucht man nicht besorgt sein. Er war so stark, er hätte auch noch die Kamera für die Fernsehübertragung tragen können“, lobte Heßmann den U23-Europameister, der 2023 Profi bei BikeExchange wird.

Bundestrainer Ralf Grabsch ergänzte gegenüber radsport-news.com: “Pierre-Pascal Keup und Felix Engelhardt haben von Anfang an Nachführarbeit geleistet, Engelhardt mehr oder weniger sogar bis zum Schluss. Das war richtig stark, wie von allen anderen im Team heute auch. So hatten wir das ganze Rennen im Griff.“

Grabsch gab aber auch zu, dass es leichtere Etappen gebe, um ein Führungstrikot zu verteidigen. Das Teilstück war näcmlich recht kurz, dafür ging es ständig rauf und runter. “Wir wussten, dass es nicht einfach wird und mussten schon viel Aufwand betreiben“, sagte Grabsch.

Dank der Unterstützung seiner Teamkollegen kam Heßmann “völlig frisch“ zur letzten Steigung des Tages. Als Gregoire eine erste Attacke setzte und zunächst davonzog, konnte er zwar nicht folgen. Doch nachdem der steilste Teil des Anstiegs überstanden war, setzte sich der Träger des Gelben Trikots bergauf sogar an die Spitze der Gruppe. “Ich habe mich sehr gut gefühlt, auch wenn ich mit meinem Gewicht auch leiden musste. Ich war überrascht, wie gut es lief“, so ein positiv gestimmter Heßmann, der gut auf den Ruhetag am Donnerstag verzichten könnte.

"Ich habe das Gefühl, dass einige Fahrer hier schon müde sind, entsprechend wäre es schön zu sehen, was morgen passieren würde. Aber das Ziel heute war es, eine gute Etappe zu fahren und das Trikot zu verteidigen, so können wir jetzt auch den Ruhetag genießen. Danach stehen dann die entscheidenden Bergetappen an, die über den Ausgang der Rundfahrt entscheiden “Das werden schöne Etappen", sagte Grabsch.

Dann wird sich auch zeigen, ob Heßmann vorne mithalten kann, oder ob sein Teamkollege Hannes Wilksch, der am Mittwoch ebenfalls ohne Zeitverlust ins Ziel kam, aber auf der Ziellinie durch das Rad eines gestürzten Fahrers getroffen wurde und dadurch zu Fall kam, die Kapitänsrolle einnehmen wird. “Wilksch hat sich abgesehen von einer leichten Brandwunde am Bein durch die Scheibenbremse eines anderen Fahrrads nichts getan“, gab Grabsch Entwarnung.

Für wen auch das deutsche Team fahren wird, Heßmann und Wilksch werden an einem Strang ziehen. Schon auf der 6. Etappe hatte Wilksch sich in den Dienst des Gelben Trikots gestelltt. "Und das, obwohl er eigentlich unser Hauptkandidat für die Gesamtwertung ist. Das war schön zu sehen“, lobnte Heßmann seinen Teamkollegen.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.08.2022“Meine Entwicklungsgeschwindigkeit hat sich verdreifacht“

(rsn) - Mit Michel Heßmann ist bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de l`Avenir erstmals seit 2009 wieder ein Deutscher auf dem Podium gelandet. Radsport-news.com sprach mit dem 21-jährigen Pr

28.08.2022Heßmann wird Dritter der Tour de l`Avenir, Wilksch Siebter

(rsn) – Michel Heßmann (U23-Nationalteam) hat am schweren Schlusstag der Tour de l`Avenir seinen dritten Gesamtrang verteidigt. Der 21-Jährige beendete die Rundfahrt nach neun Etappen mit zwei Min

27.08.2022Im zweiten Anlauf nimmt Uijtdebroeks Heßmann Gelb ab

(rsn) - Mit quasi einem Tag Verspätung hat Cian Uijtdebroeks (Nationalteam Belgien) Michel Heßmann (Nationalmannschaft Deutschland) das Gelbe Trikot  der Tour de l`Avenir abgenommen. Der für Bora

26.08.2022Heßmann behält nach großem Kampf und Juryentscheid Gelb

(rsn) – Zeitfahrspezialist Michel Heßmann (U23-Nationalteam) hat nach einer starken Leistung als Dritter bei der ersten Bergankunft der Tour de l`Avenir sein Gelbes Trikot verteidigen können. Dabe

23.08.2022L`Avenir: BDR-Nachwuchs holt Teamzeitfahren, Heßmann in Gelb

(rsn) - Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat bei der Tour de l`Avenir am fünften Tag das Teamzeitfahren gewonnen und damit Michel Heßmann ins Führungstrikot gefahren. Die sechsköpfige BDR-Ausw

22.08.2022Tour de l`Avenir: Heßmann fährt aufs Podium

(rsn) - Michel Heßmann hat auf der 4. Etappe der Tour de l`Avenir für das erste Podiumsergebnis der Deutschen U23-Nationalmannschaft gesorgt. Der 21-Jährige fuhr auf dem 143 Kilometer langen Teils

21.08.2022U23-Nationalteam belohnt sich nicht für starkes Finale

(rsn) - Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat sich auf der 3. Etappe der Tour de l`Avenir nicht für ein starkes Finale belohnen können. Beim Sieg des Dänen Adam Holm, der sich nach 154 Kilometer

20.08.2022Van Uden gewinnt 2. Etappe, Waerenskjold verteidigt Gelb

(rsn) – Casper van Uden (Niederländische Nationalmannschaft) hat die 2. Etappe der Tour de l’Avenir gewonnen. Der bei DSM unter Vertrag stehende 21-Jährige setzte sich über 152,8 Kilometer zwis

19.08.2022Waerenskjold stürmt mit Etappensieg ins Gelbe Trikot

(rsn) – Uno-X-Profi Sören Waerenskjold hat in La Roche sur Yon nach 121 Kilometern die 2. Etappe der Tour de l’Avenir gewonnen. Der Norweger, der bei der letztjährigen Austragung die ersten bei

18.08.2022Niederländer gewinnen Teamzeitfahren vor Norwegen

(rsn) – Die Niederländer haben den Auftakt der 58. Tour de l´Avenir (2.Ncup) für sich entschieden. Die sechsköpfige Auswahl um Jumbo-Visma-Profi Tim von Dijke entschied den Prolog über 3,9 Kil

Weitere Jedermann-Nachrichten

16.07.2025Als Pogacar stürzte rief Evenepoel: “Stop, Stop, Stop!“

(rsn) - Wie überall im Profisport geht es auch im Radsport um Siege, viel Geld und ums Prestige. Das gilt besonders für die Tour de France, wo Tagessiege und Platzierungen über das Schicksal eines

16.07.2025Van der Poel: “Dachte, ich bin an der Spitze“

(rsn) – Die Attacke an der letzten Rampe knapp zehn Kilometer vor dem Ziel saß. Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) setzte sich im Finale der 11. Etappe der Tour de France von seinen Beg

16.07.2025Kletterspektakel nach Hautacam

(rsn) – Nach einer langen Anfahrt nimmt die Tour auf der 181 Kilometer langen 12. Etappe die Pyrenäen in Angriff. Vom Start in Auch bis zum Fuß des ersten Anstiegs sind es rund 120 Kilometer, doch

16.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

16.07.2025Abrahamsen fährt für Uno-X zum größten Erfolg der Teamgeschichte

(rsn) – Eigentlich weiß Thor Hushovd ganz genau, wie es sich anfühlt, eine Etappe der Tour de France 2025 zu gewinnen. Schließlich gelang ihm das während seiner aktiven Karriere zwischen 2022 un

16.07.2025Nachwuchsfahrer Privitera lebensgefährlich verletzt

(rsn) – Samuele Privitera (Hagens Berman Jayco) hat sich am Mittwoch bei einem Sturz im Rahmen der 1. Etappe des Giro Ciclistico della Valle d´Aosta - Mont Blanc (2.2U) lebensgefährliche Verletzun

16.07.2025Schweizer Meister Schmid Zweiter bei der Tour in Toulouse

(rsn) - Die Enttäuschung war im ersten Moment groß bei Mauro Schmid. Minuten lang kauerte er vor dem Bus seines Teams Jayco - AlUla, schien nicht fassen zu können, was ihm gerade geschehen war. Fas

16.07.2025Van Aert: “Ich bin hier, um Etappen zu gewinnen“

(rsn) - Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat die 11. Etappe der Tour de France 2025 (2.UWT) gewonnen. Als Ausreißer setzte er sich auf einem Vollgas-Teilstück gegen Mauro Schmid (Jayco - AlUla) du

16.07.2025Van der Poel kommt bei Abrahamsens Sieg zu spät

(rsn) – Ein Sprint entschied über den Sieger der 11. Etappe der Tour de France 2025. Es war allerdings keiner aus einem großen Feld heraus. Ein Duo kam nach 157 Kilometern rund um Toulouse gemeins

16.07.2025Highlight-Video der 11. Etappe der Tour de France 2025

(rsn) – Jonas Abrahamsen hat auf der 11. Etappe der Tour de France 2025 Geschichte geschrieben. Der Norweger ist der erste Fahrer, der für Uno-X Mobility ein Teilstück einer Grand Tour gewinnen ko

16.07.2025Ingebrigtsen und Svarre zu Uno-X

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.07.2025Tückisches Finale in Toulouse

(rsn) – Nach dem ersten Ruhetag geht es bei der 112. Tour de France in Toulouse ziemlich hitzig zur Sache. Die 11. Etappe ist zwar nur 157 Kilometer lang, aber vielleicht tückischer, als es das Pro

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine