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08.07.2025 | Radprofis wie Biniam Girmay müssen keine Kompromisse beim Material machen – und mit einem Radsatz wie dem Newmen Streem Sprint gilt das auch für Radamateure und Breitensportler. Denn auch wenn dies nicht sein wichtigstes Merkmal ist: Bei dem in zwei Varianten verfügbaren Radsatz fällt erst einmal auf, wie stark Newmen in Sachen Preis-Leistung agiert.
Mit Vonoa-Carbonspeichen ruft der bayerische Anbieter knapp 1.700 Euro für seinen schnellen Radsatz auf; mit Stahlspeichen sind es sogar nur knapp 1.400 Euro. Und dafür bekommt man so ziemlich alles, was man sich von einem Radsatz wünschen kann – beziehungsweise alles, was man wirklich braucht.
Für einen Sprinter wie Girmay, der mit diesem Radsatz bei der Tour de France 2024 ins grüne Trikot fuhr, ist natürlich erst einmal hohe Steifigkeit wichtig – und die drei Etappensiege des Eriträers sind der beste Beleg für diese Eigenschaft. Mit der großen Stabilität muss allerdings auch eine optimale Aerodynamik Hand in Hand gehen, und beim Newmen ergänzen sich beide Eigenschaften: Die vorne 60, hinten 66 mm tiefen Felgen sind dank ihrer Bauform so steif, dass die Zahl der Carbonspeichen auf ein Minimum gesenkt werden kann – vorne 15, hinten 18, die jeweils 2:1 auf beide Laufradseiten verteilt sind.
Das wirkt sich wiederum aufs Gewicht aus: In der Vonoa-Version wiegt der Radsatz laut Hersteller gerade mal 1.355 Gramm, mit Stahlspeichen immer noch superleichte 1.490 Gramm. Wer sich jetzt wundert, dass der Unterschied so groß ist: Beim Standard-Modell kommen aus Stabilitätsgründen 21/24 Speichen zum Einsatz. Klar, dass ein leichter Radsatz reaktionsschneller ist und sich leichter beschleunigen lässt – eine Eigenschaft, die sich beim Sprint ebenso bemerkbar macht wie im Wiegetritt, wo sich der Radsatz angenehm handlich anfühlt.
Die geringe Speichenzahl ist der Aerodynamik natürlich zuträglich, ebenso die Außenbreite von 32 mm, die optimal mit zeitgemäßen Rennreifen harmoniert. Auch die Maulweite von 22 mm ist auf 28er oder 30er Pneus abgestimmt, wobei die klassische Hakenform der Felge keine Kompromisse beim Reifendruck nötig macht. Ebenfalls ein kleines Plus in Sachen Aerodynamik sind die speziellen innenliegenden Ventile, die jedem Radsatz beiliegen – ebenso wie ein spezieller Tubolito-Schlauch für alle, die den Radsatz nicht tubeless fahren wollen.
Daten aus dem Windkanal deuten auf hohe Seitenwindstabilität hin. Im Vergleich zu ähnlich tiefen Radsätzen lassen sich bei 45 km/h an die 3 Watt herausholen; über 6 Watt sind es gegenüber ähnlich leichten Laufrädern mit flacheren Felgen, die im Übrigen teils mehr als das Doppelte des Newmen Streem Sprint kosten.
Damit kann der Radsatz in der Vonoa-Variante wie mit Stahlspeichen in jeder Hinsicht überzeugen. Feinschmecker könnten sich höchstens noch Keramiklager und einen Zahnscheiben- statt eines Klinkenfreilaufs wünschen, zu beiden Details hat Newmen aber eine klare Haltung: Bei entsprechender Dimensionierung sei der Klinkenfreilauf die überlegene Lösung. Keramiklager wiederum seien letztlich weniger haltbar als Stahlkugellager und würden ihren Leichtlauf in erster Linie durch die kontaktlosen Dichtungen erzielen – was für die Haltbarkeit natürlich ziemlich ungünstig ist und letztlich nur das Preis-Leistungs-Verhältnis verschlechtert. Und wer anders als die Radprofis sein Material selbst bezahlen muss, wird gerade diesen Aspekt der Newmen Streem Sprint interessant finden.