RSNplusOlympiasieger ohne Chance in Lüttich

Evenepoel nach Einbruch: “Ich bin kein Roboter“

Von Jan Zesewitz

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) konnte nicht in die Entscheidung bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT). | Foto: Cor Vos

28.04.2025  |  (rsn) – Es war alles angerichtet für das große Duell bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT). Olympiasieger gegen Weltmeister, die beiden Sieger der vergangenen vier Jahre gegeneinander, Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) versus Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG). Beide zeigten in den Ardennen in diesem Jahr schon starke Leistungen, nicht wenige gingen davon aus, dass die beiden "Überfahrer“ das Rennen unter sich ausmachen würden.

Daraus wurde nichts, vor allem weil Evenepoel seinen Part nicht spielen konnte. An der Cote de La Redoute war er schlecht positioniert, konnte Pogacars Attacke nur aus der Ferne beobachten. Dass dies auf seine schlechten Beine zurückzuführen war, wurde an der Cote de la Roche-aux-Faucons offensichtlich, als er von der großen Verfolgergruppe abgehängt wurde und sogar kurz enttäuscht anhielt. Schließlich erreichte er das Ziel als 59. mit mehr als drei Minuten Rückstand auf seinen slowenischen Rivalen. ___STEADY_PAYWALL___

"Ich bin nicht enttäuscht, aber es ist schade, dass ich mich im Finale nicht so gut gefühlt habe. Ich muss das akzeptieren, ich kann keine Wunder erwarten", sagte er im Ziel gegenüber Het Laatste Nieuws. "Um in Form zu kommen, muss man lange Zeit trainieren. Und das konnte ich bisher noch nicht vernünftig, das wurde heute klar."

Evenepoels Comeback begann vielleicht zu gut

Das Comeback des Olympiasiegers nach einer langen Verletzungspause nach seinem Unfall mit einem Postauto im Dezember begann märchenhaft. Beim Pfeil von Brabant (1.Pro) fuhr er Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) derart kaputt, dass dieser im Sprint nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Beim Amstel Gold Race (1.UWT) und beim Flèche Wallonne (1.UWT) sah er jeweils wie der stärkste Fahrer aus – beim Amstel wurde er im Sprint geschlagen Dritter, an der Mauer von Huy ging ihm kältebedingt die Kraft aus.

Grund genug anzunehmen, dass der Belgier trotz erst dreier Renntage in Lüttich gegenhalten könnte – aber der Weg zurück ist eben nicht geradlinig. "Man sollte nicht zu viel von mir erwarten", sagte er der belgischen Presse. "Ich bin kein Roboter."

Das nächste Duell blieb aus: Tadej Pogacar und Remco Evenepoel treffen wohl erst wieder beim Criterium du Dauphiné (2.UWT) aufeinander. | Foto: Cor Vos

Stattdessen weiß Evenepoel nun, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat. Das größte Ziel des 25-Jährigen wartet im Juli bei der Tour de France (2.UWT). Entsprechend nüchtern und abgeklärt betrachtete er sein Rennen: "Ich habe schon vorher gesagt: Ich muss es Tag für Tag betrachten. Ich muss jedes Mal schauen, wie es läuft. Es sind lange und harte Rennen. Ich muss akzeptieren, wenn es gut läuft, aber eben auch wenn es schlecht läuft. Jetzt muss ich hart weiter arbeiten.“

Der Teamchef stärkt Evenepoel den Rücken

Auch der CEO seines Teams, Jurgen Foré, sah es im Anschluss an das Rennen ähnlich wie sein Schützling – in der Sache enttäuscht, aber mit dem Fokus auf die anstehenden Aufgaben. "Es war nicht unbedingt ein schlechter Tag für Remco“, erklärte er gegenüber Wielerflits. "Er wird mit der Realität konfrontiert. Ein Rennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich war nach seinem Comeback in den letzten Wochen und Monaten immer noch etwas zu anspruchsvoll.“

Für Evenepoel geht es schon am Dienstag in der Schweiz mit der Tour de Romandie (2.UWT) weiter. Es wird ein weiterer Schritt in Richtung dringend benötigter Rennpraxis sein – und weil er so ein Ausnahmetalent ist, geht der Belgier wohl als Topfavorit in das Etappenrennen. Zwei Zeitfahren während der sechs Tage dauernden Rundfahrt sollten dem Doppel-Olympiasieger helfen, auch wenn man noch immer nicht allzu viel von ihm erwarten sollte, denn, so sagte auch Foré: "Wunder gibt es nicht.“

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