Die Favoriten für Lüttich-Bastogne-Lüttich

Philippe Gilbert: Noch nicht weltmeisterlich

Foto zu dem Text "Philippe Gilbert: Noch nicht weltmeisterlich"
Philippe Gilbert (BMC) im Ziel des 77. Fléche Wallonne | Foto: ROTH

20.04.2013  |  (rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der Welt, das deshalb den Beinamen La Doyenne trägt. Zu den Favoriten zählen auf dem hügeligen Kurs neben den bergfesten Klassikerspezialisten vor allem auch die Rundfahrer mit Stärken am Berg. Zudem wird es wohl zum Kampf Astana gegen den Rest des Feldes kommen, denn das kasachische Team stellt mit Maxim Iglinskiy, Vincenzo Nibali und Enrico Gasparotto das Podium des vergangenen Jahres.

Philippe Gilbert (BMC / Belgien / 30 Jahre)

Form: Auch diesmal verfügt der Belgier ganz offensichtlich nicht über die Überform aus dem Jahr 2011, als er alle Ardennen-Klassiker gewinnen konnte. Platz zwei beim Pfeil von Brabant, Platz fünf beim Amstel Gold Race oder Platz 15 beim Flèche Wallonne sind zwar keine schlechten Ergebnisse, entsprechen aber sicher nicht den Erwartungen von und an Gilbert. „Ich bin noch nicht in Bestform, aber es wird von Tag zu Tag bessern. Wir werden sehen, zu was ich in Lüttich in der Lage bin“, erklärte der Weltmeister dazu.

Erfahrung: Gilbert durchlebte bei Lüttich-Bastogne-Lüttich bereits alle Höhen und Tiefen eines Profis. Er stand vor neun Jahren zum ersten Mal bei La Doyenne am Start und belegte damals Rang 40, bei seinem zweiten Start zwei Jahre später konnte er sich um zwei Plätze verbessern, im Jahr darauf wurde er bereits Fünfzehnter. Nach einem schwachen Auftritt 2008 machte Gilbert bei der nächsten Austragung als Vierter in Ans erstmals von sich reden. Nach Platz drei in 2010 gelang ihm im Jahr darauf der große Triumph. Im vergangenen Jahr musste er sich als Titelverteidiger mit Rang 16 begnügen.

Team: Mit seinem Landsmann Greg van Avermaet, der 2011 Siebter in Ans wurde, hat Gilbert einen wichtigen Helfer an seiner Seite, der ihn bis zum Schluss begleiten kann. In den letzten Anstiegen können der Schweizer Mathias Frank und der in diesem Frühjahr als zuverlässiger Helfer imponierende Marcus Burghardt ihren Kapitän wirkungsvoll unterstützen. Aber auch der Franzose Amael Moinard und Dominik Nerz kommen mit dem schweren Parcours bestens zurecht. Für die ersten Rennstunden stehen der Brite Steve Cummings und der US-Amerikaner Brent Bookwalter parat.

Das starke Team könnte also ein wichtiger, vielleicht sogar der ausschlaggebende Faktor für einen zweiten Triumph in Ans sein - zumal Gilbert noch einiges gutzumachen hat, nachdem er beim Flèche Wallonne die perfekte Vorbereitung von Burghardt & Co. nicht krönen konnte. Vieleicht gab sich Gilbert deshalb zwar zuversichtlich, aber eher unverbindlich: „Durch die Streckenänderung wird das Rennen wohl taktischer, es kommt noch mehr auf die Mannschaft an und ich denke, dass wir ein gutes Team am Start haben“, sagte er.

Wünsche:
Aufgrund seiner Endschnelligkeit dürfte Gilbert ziemlich gleichgültig sein, wie viele Fahrer mit ihm in Ans auf die Zielgerade einbiegen werden - wenn sie nur die Spitze des Rennens bilden. Nur Alejandro Valverde müsste der Weltmeister unbedingt loswerden, denn der WM-Dritte ist ähnlich sprintstark wie der BMC-Kapitän. Seinen größten Wunsch formulierte Gilbert aber klar und deutlich. „Ich hoffe auf eine bessere Verfassung, als ich sie noch am Mittwoch zeigte.“

Risikofaktor:
Auf Gilbert lastet großer Druck. Sowohl er als auch sein Team haben in diesem Jahr noch kein großes Rennen, geschweige denn einen Klassiker gewinnen können. Zudem will Gilbert nach der nicht sonderlich erfolgreichen letzten Saison unbedingt zeigen, was er drauf hat. Mit der Brechstange wird der Klassikerspezialist allerdings nicht zum Erfolg kommen. „Man muss den ganzen Tag über Kraft sparen und viel abwarten", erklärte er. Ein weiteres Problem könnte teamintern auftreten, denn Teamkollege van Avermaet hat angekündigt, „am Sonntag ein sehr gutes Ergebnis für das Team einfahren" zu wollen. So darf man gespannt sein, ob sich die beiden Belgier am Sonntag ergänzen oder gar gegeneinander fahren.

Prognose:
Mit einer starken Mannschaft im Rücken und im Wissen um seine Sprintstärke wird der BMC-Kapitän seinen besten Ardennen-Klassiker abliefern und auf das Podium fahren. Ein zweiter Sieg käme allerdings eher überraschend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.04.2013Was haben Martens, Vanendert und Cunego drauf?

(rsn) - Unter unseren Geheimtipps für das 99. Lüttich-Bastogne-Lüttich befindet sich mit Paul Martens (Blanc) auch ein Deutscher. Dazu kommen ein Belgier, ein Australier, ein Italiener ein Franzose

21.04.2013Vincenzo Nibali: Der „logische" Top-Favorit

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der

20.04.2013Alejandro Valverde: Im Sprint der Stärkste

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

20.04.2013Sergio Luis Henao: Nur einer von drei Kapitänen?

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

20.04.2013Samuel Sanchez: Ein paar Prozente fehlen noch

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

20.04.2013Daniel Martin: Das neue Finale ist zu leicht

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

20.04.2013Joaquim Rodriguez: Trotz Sturz topfit?

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

20.04.2013Alberto Contador: Die Müdigkeit vertreiben

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der

19.04.2013Bauke Mollema: Platzt in Ans der Knoten?

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

Weitere Jedermann-Nachrichten

22.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

22.07.2025Van Aert reagiert auf Sticheleien von Pogacar: “Schon witzig“

(rsn) – Die turbulente Anfangsphase der 15. Etappe bei der Tour de France 2025 nach Carcassonne hat einige Fahrer auch am folgenden Ruhetag noch beschäftigt. Nachdem Tadej Pogacar (UAE – Emirates

22.07.2025Die Aufgebote für die 4. Tour de France Femmes

(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France

22.07.2025Van der Poel tritt in Richtung Mont Ventoux nicht mehr an

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird nicht mehr zur 16. Etappe der Tour de France 2025 antreten. Wie sein belgischer Rennstall am Dienstagmorgen mitteilte, ist beim 30-jährige

22.07.2025Ventoux! Legendäre Bergankunft am “Riesen der Provence“

(rsn) – Nach dem zweiten Ruhetag steht einer der legendären Berge der Tour de France auf dem Programm: der Mont Ventoux, der „géant de Provence“ oder auch der „kahle Riese“ thront wie eine

22.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.07.2025Münsterland Giro lockt am 3. Oktober zwölf WorldTeams an

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro soll am 3. Oktober 2025 mit der Rekordzahl von zwölf WorldTour-Rennställen über die Bühne gehen. Das kündigten die Verantwortlichen am Montag mit einer

21.07.2025Decathlon will mit neuem Sponsor ganz oben angreifen

(rsn) – Das Team Decathlon – AG2R hat beim zweiten Ruhetag der Tour de France bekanntgegeben, dass das Logistik-Unternehmen CMA CGM ab 2026 Namenssponsor der Equipe sein wird. Der Vertrag gilt fÃ

21.07.2025Adamietz stürmt auf dem Nürburgring zum zweiten Bundesliga-Sieg

(rsn) - Die fünfte Station der Rad-Bundesliga der Männer machte Halt auf dem Nürburgring und lieferte neben dem großen Jedermann-Spektakel ein hart ausgefahrenes Rennen. Unter anderem traten auch

21.07.2025Tour de France Femmes im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(rsn) – Im Männerkalender ist die Tour de France seit über 100 Jahren der Fixpunkt jeder Radsportsaison. Seit 2022 gibt es auch die Tour de France Femmes, die sich in kürzester Zeit zu einem Hig

21.07.2025Von Bretagne bis Alpen: Strecke der Tour de France Femmes 2025

(rsn) – Die vierte Austragung der Tour de France Femmes avec Zwift führt vom 26. Juli bis 3. August 2025 über 1.168,6 Kilometer von Vannes in der Bretagne bis nach Chatel in den Alpen und bleibt a

21.07.2025Vingegaard: “Glaube immer noch, dass ich gewinnen kann“

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat den Gesamtsieg bei der Tour de France 2025 noch nicht abgeschrieben. Bei der Pressekonferenz des niederländischen Teams zeigte sich der Zweite

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine