Mögliche Zeugen im Fall Sutton nicht kontaktiert

Medien: Britische Anti-Doping-Agentur ging Hinweisen nicht nach

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Shane Sutton fuhr 1987 für das Team ANC, die jüngsten Doping-Beschuldigungen des langjährigen Coaches von British Cycling und dem Team Sky betreffen das Jahr 1988. | Foto: Cor Vos

26.03.2021  |  (rsn) – Recherchen des britischen Radsport-Portals Cyclingnews haben ergeben, dass die britische Anti-Doping-Agentur UKAD über Jahre hinweg immer wieder die Chance verstreichen ließ, Doping-Anschuldigungen gegen den jahrelangen Technischen Direktor und Chef-Coach des britischen Radsport-Verbandes und des Team Sky, Shane Sutton, nachzugehen.

"Die Anschuldigungen wurden erstmals im Jahr 2012 von einem Fahrer hervorgebracht, der Sutton bei einem Kriterium im Jahr 1988 beim Dopen gesehen haben will", heißt es in einem langen, sehr detaillierten Artikel auf cyclingnews.com. "Außerdem gab es später Behauptungen, dass er vom Doping anderer Personen im Radsport wissen müsse. Diese Anschuldigungen wurden von Sutton immer stark dementiert, aber UKAD hat die Sache nie aufgeklärt", so Cyclingnews-Chefredakteur Daniel Benson.

Konkret gehe es darum, dass UKAD mehrfach darauf hingewiesen worden sei, dass mehrere Personen zur Sache aussagen wollten, diese möglichen Zeugen aber nie kontaktiert habe.

Angestoßen wurden die Recherchen von Benson durch die Anhörungen im Fall des ehemaligen Verbands- und Sky-Teamarztes Richard Freeman vor dem medizinischen Tribunal. Auch dort kamen die Anschuldigungen gegen Sutton erneut zur Sprache, da der inzwischen 63-Jährige Mediziner im Fall Freeman große Bedeutung hatte. Freeman hatte zwischenzeitlich behauptet, das von ihm nach Manchester georderte Testosteron sei zur Behandlung einer errektilen Dysfunktion Suttons gewesen, was dieser wiederum strikt von sich wies.

Nun wirft Suttons Personalie einen Schatten auf die Anti-Doping-Behörden und stellt deren Aufklärungswillen in Frage. Unter anderem hat Cyclingnews mit Tony Cooke, dem Vater von Ex-Profi Nicole Cooke, über das Verhalten von UKAD gesprochen. Er und seine Tochter waren 2013 nach ihrem Karriereende für ein Gespräch bei UKAD, in dem die Anti-Doping-Verantwortlichen höchst uninteressiert daran gewirkt hätten, was Cooke über Beobachtungen in ihrer Karriere zu erzählen hatte. "UKAD hat keine Notizen gemacht während dem Treffen", erklärte Cooke und scherzte dann: "Vielleicht hatten sie auch fantastisches Erinnerungsvermögen."

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