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09.02.2025 | (rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat bei der X2O Trofee in Lille den zweiten großen Sieg in Serie von Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) verhindert. Deren Team versäumte es, aus der zahlenmäßigen Überlegenheit noch mehr Profit zu schlagen, belegte aber mit Manon Bakker und Sanne Cant die Positionen drei und vier. Hinter der Fünften Annemarie Worst (7) kam mit Marion Norbert Riberolle die vierte Crelan-Fahrerin auf Rang sechs ins Ziel. Brand stand schon vor Lille als Gesamtsiegerin der Rennserie fest.
Die aus der Region stammende Cant bestritt in Lille eines der letzten Rennen ihrer Karriere. Ihre Fans hatten Masken ihres Gesichts überall an die Streckenabsperrungen gehängt – und zum Ziel-Interview erschien auch Brand mit einer solchen Maske im Gesicht. Nach der kurzen Hommage an ihre Konkurrentin erzählte die Niederländerin von ihrem schlechten Start mit Radwechsel. “Ich blieb aber ruhig. Nach gestern fühlte ich mich nicht supergut. Die anderen sind sehr schnell losgefahren und ich hoffte, dass ihnen etwas die Kraft ausgehen würde – und das passierte auch“, sagte sie.
Die Weltranglistenerste sah sich einer zahlenmäßigen Überlegenheit von zeitweise fünf Crelan-Fahrerinnen gegenüber. Die aber verzichteten komplett auf eine Mannschaftstaktik, verfolgten sich gegenseitig und nahmen Brand dabei einige Mal am Hinterrad mit. So konnte die WM-Zeweite zu ihrem neunten Saisonsieg fahren. Außerdem sichert sie sich die Gesamtwertung aller drei großen Crosserien. “Das ist absolut eine tolle Bilanz für diese Saison“, freute sich auch die 35-Jährige, die noch letzte Woche über ihre Silbermedaille in Liévin tief enttäuscht war.
Bakker fuhr vier Tage nach ihrer Disqualifikation von Maldegem erstmals in diesem Winter bei einem Wertungscross aufs Podium. Mehr als Platz drei war für sie in Lille aber nicht drin. “Ich bin sehr langsam im Sprint. Ich denke, dass jede gegen mich gewinnen würde. Höchsten mit Aniek [van Alphen, d.Red.] könnte es spannend werden“, gestand die Niederländerin.
Diana Steffenhagen war die einzige Deutsche im Rennen. Sie wurde zwei Runden vor Schluss vom Kurs genommen und belegte den 43. Rang. Die für Heizomat – Herrmann fahrende Niederländerin Jamie de Beer beendete das Rennen als Zwölfte.
Im Klassement liegt Brand vor dem Abschluss der X2O-Serie uneinholbar 14:41 Minuten vor Worst in Führung. Das Finale findet am 16. Februar in Brüssel statt.
Die Belgierin Nette Coppens (De Ceuster – Acrog) bog völlig überraschend als Erste ins Gelände ein, wurde aber schon in der ersten Sandpassage von Norbert Riberolle überholt. Die konnte ihrerseits Worst nicht folgen, als die Niederländerin an ihr vorbeizog. Der Abstand der beiden betrug bei der ersten Zielpassage zehn Sekunden. Brand folgte mit van der Heijden am Hinterrad fünf Sekunden später.
Dieses Duo bekam anschließend Gesellschaft von Sara Casasola, Bakker, Cant (alle Crelan – Corendon) und Julie Brouwers (Charles Liegeois Roastery). Diese Gruppe holte Norbert Riberolle ein und wurde noch durch Aniek van Alphen (7) verstärkt. Dann leistete sich Brand in einer langen Sandpassage einen Fehler, wodurch sie und die hinter ihr fahrenden Athletinnen weit laufen mussten. Van der Heijden, Bakker und Norbert Riberolle lösten sich und nahmen die dritte von fünf Runden acht Sekunden nach Worst in Angriff. Cant und Brand folgten zehn Sekunden dahinter.
Im zweiten Teil des Parcours stürzte Worst Ausgangs der langen Sandpassage. Das Crelan-Trio zog an ihr vorbei, wobei Bakker und van der Heijden sich absetzten und Brand sowie Cant zum Verfolgerduo aufschlossen. Zu Beginn der vierten Runde lagen die ersten Sechs innerhalb von fünf Sekunden. Van der Heijden setzte ihre Kolleginnen und Gegnerinnen nun unter Druck, so dass nur Bakker und Brand folgen konnten.
Auf der Schlussrunde ging die Weltmeisterin erstmals an die Spitze und schüttelte Bakker mit einer Tempoverschärfung ab. Als die beiden Führenden einen steilen Hügel hochliefen, musste auch die letzten Crelan-Fahrerin passen. In der vorletzten Sandpassage musste Brand früh vom Rad, so dass die beiden Verfolgerinnen wieder herankamen. Überholen war auf den letzten Metern vor der Zielgeraden aber nicht mehr möglich. Brand eröffnete den Sprint von vorn und holte sich den Sieg.
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