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09.08.2025 | (rsn) – Victor Langellotti (Ineos Grenadiers) hat auf der 6. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) Radsportgeschichte geschrieben. Der 30-Jährige wurde in Bukowina Tatrzanska nach 147 Kilometern der erste Monegasse, der ein WorldTour-Rennen für sich entscheiden konnte. Er übersprintete am Ende des Schlussanstieges wenige Meter vor dem Zielstrich Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG), der bereits wie der sichere Sieger aussah.
Mit sieben Sekunden Rückstand wurde Pello Bilbao (Bahrain Victorious), er war eine Sekunde schneller als Johannes Staune-Mittet (Decathlon – AG2R) und Antonio Tiberi (Bahrain Victorious). Langellotti übernimmt durch seinen Triumph das Führungstrikot. Auch das war auf dem höchsten Niveau zuvor keinem Athleten aus Monaco gelungen.
Auf der Etappe mit sieben teils sehr steilen Anstiegen, von denen der letzte nicht klassifiziert war, waren es vor allem UAE – Emirates – XRG und Bahrain Victorious, die sich um das Tempo bemühten. Die Arbeit der beiden Mannschaften aus dem Nahen Osten schien sich auszuzahlen, denn Tiberi und McNulty machten am Berg den besten Eindruck und waren dem Rest auch kurz enteilt. Letztendlich hatten sie ihr Kraut aber etwas zu früh verschossen, den Langellotti entriss den Favoriten den Tagessieg mit einem mächtigen Hügelsprint, den er auf den letzten 350 Metern einsetzte.
Von den deutschen Fahrern war am sechsten Tag der Rundfahrt nichts zu sehen. Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike) war nach fünf Etappen, in denen er als Helfer geglänzt hatte, am frühen Mittag wie der Gesamtfünfte Finn Fisher-Black (Red Bull – Bora – hansgrohe) nicht mehr aufs Rad gestiegen. Jasha Sütterlin (Jayco – AlUla) ließ als 38. mit 2:43 Minuten Rückstand seine Landsmänner hinter sich.
Red Bull – Bora – hansgrohe brachte ohne seinen neuseeländischen Spitzenfahrer nur mit Matteo Sobrero einen Profi in die entscheidende 16-köpfige Favoritengruppe. Er beendete die Etappe als Achter. Die gleiche Position belegt er nun im Klassement.
Dort führt Langellotti nun sieben Sekunden vor McNulty, der allerdings der deutlich bessere Zeitfahrer ist. Dritter mit 20 Sekunden Rückstand ist Tiberi. Timo Kielich (Alpecin – Deceuninck) baute als Ausreißer seine Führung in der Bergwertung aus, Ben Turner (Ineos Grenadiers) verteidigte das Punktetrikot.
Neben Kielich gehörten auch die Visma-Sprinter Olav Kooij und Matthew Brennan, sowie Colby Simmons (EF Education – EasyPost), Lorenzo Milesi (Movistar), Paul Magnier (Soudal – Quick-Step), Reuben Thompson (Lotto), Chris Hamilton (Picnic – PostNL) und Nadav Raisberg (Israel – Premier Tech) zu Gruppe des Tages. Die wurde allerdings an der kurzen Leine gehalten. Kielich holte sich die ersten drei Bergwertungen, an der vierten bekam er aber mit noch 60 zu fahrenden Kilometern mit Magnier, Brennan und Kooij Probleme.
Nur der Niederländer fiel ins mit einer Minute Rückstand folgende Feld zurück, der Rest schaffte den Wiederanschluss nach der Kuppe. Im nächsten Anstieg war es zehn Kilometer später dann aber auch um die anderen Angreifer geschehen, wobei Simmons am längsten durchhielt. Im Peloton wurde nun richtig schnell gefahren was dazu führte, dass zeitweise nur noch 15 Fahrer vorn waren. Dieser Zustand dauerte aber nicht lang an; alles lief zusammen.
Das Streckenprofil der 6. Etappe der Polen-Rundfahrt | Foto: Veranstalter
Vor allem Bahrain Victorious bemühte sich darum, das Rennen hart zu machen, bis zur dritten Befahrung des Sciana Bukovina (1.Kat.) gab es darum keine nennenswerten Attacken. Als es im Anstieg steil wurde, musste Leader Paul Lapeira (Decathlon – AG2R) passen. Vorn wurde wenig später am 20 Prozent steilen Stück das Tempo forciert, wobei Tiberi der Stärkste war. Er erreichte den Wertungsstrich mit 15 Fahrern an seinem Hinterrad.
Rudy Molard (Groupama – FDJ) und Quinten Hermans (Alpecin – Deceuninck) probierten es an einer kleinen Wellen eingangs der letzten 10 Kilometer. Sie hielten rund 2000 Meter durch. Bilbao und Rafal Majka (UAE – Emirates – XRG) sorgten nun für Ruhe und brachten die Gruppe geschlossen zum 3,5 Kilometer langen Schlussanstieg, wo der Polnische Meister allein weiterarbeitete, bis 2200 Meter vor dem Ziel sein Teamkollege Jan Christen angriff.
Der Schweizer kam aber nicht weg. Tiberi probierte es 500 Meter danach und ihm konnte nur McNulty folgen. Matthew Riccitello (Israel – Premier Tech) schaffte kurz danach den Anschluss. Nun wurden die Beine hochgenommen, wodurch Molard, Marco Frigo (Israel – Premier Tech) und Filippo Zana (Jayco – AlUla) ebenfalls herankamen. McNulty wollte das nicht auf sich sitzen lassen und attackierte voll. Tiberi versuchte mitzugehen, doch seine Lücke wurde langsam größer.
Der Tagessieg schien vergeben, denn McNulty fuhr seinen Verfolgern weit davon. Aus dem Hintergrund aber schoss plötzlich Langellotti nach vorn. Er überholte den Spitzenreiter tatsächlich noch 80 Meter vor dem Zielstrich und sicherte sich den Tagessieg.
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