Tour-Blog / Teil 10

Sprinter-Rechenspiele

Von Moritz Scheidl

Foto zu dem Text "Sprinter-Rechenspiele"
Mark Cavendish (HTC-Highroad) gewinnt die 11. Etappe der Tour de France. | Foto: ROTH

14.07.2011  |  (rsn) - Mann, Mann, Mann! Haben Sie das gestern gesehen? Da hat sich der Mark Cavendish nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen. Da konnte Andre Greipel seinem Ex-Kollegen nicht den Schaum vom Guiness schlürfen. Wird auf der Isle of Man überhaupt Guiness getrunken? Egal: Cavendish hat seine 18. Tour de France Etappe gewonnen. Man mag von ihm halten, was man will, aber für seine gerade mal 26 Jahre hat er schon einiges geleistet.

Was sich auch rechnerisch belegen ließe: Wäre der Brite nämlich im Alter von drei Jahren bereits zum ersten Mal bei der Tour de France dabei gewesen, hätte er von da an jedes Jahr 0,78 Tour-Etappen gewinnen müssen, um auf die Anzahl von 18 Siegen zu kommen. Zum Vergleich: Sprint-Ass Erik Zabel erreichte in seinen 14 Tour-Teilnahmen einen Schnitt von 0,85 pro Jahr.

Diese Rechnerei finden Sie jetzt komisch? Cavendish im Alter von drei Jahren bei der Tour? Das ist doch ganz einfach vorzustellen: Er war genau so groß, sah genauso aus und in seinem Kinderwagen kam er die ganz hohen Berge auch nicht besser hoch als heute.

Nachdem wir gestern André Greipels Leistung gewürdigt haben, wollen wir uns  heute aber noch einmal Mark „the voice“ Cavendish zuwenden: Wenn ihn sein brillanter Anahrer Mark Renshaw auf den Punkt genau zum Sprintfinale abliefert, ist der Cavendish derzeit kaum zu schlagen.

Seine Explosivität war über Jahre einzigartig. Dieses Monopol scheint aber zu verblassen. Greipel bewegt sich auf einem Level mit seinem Rivalen. Auch ein John Degenkolb wird sich die Tour im Fernsehen anschauen und feststellen, dass sein ehemals unantastbarer Teamkollege zu schlagen ist.

Mark Cavendish gönnt sich eine schöne Abschiedsaison bei HTC-Highroad  – inklusive weiteren Siegen und vielleicht einem Grünen Trikot in Paris. Nächstes Jahr wird Cav für Sky den Sprinterhimmel stürmen. Dann gibt es bei Highroad wieder einen deutschen Sprintkapitän - wenn das Team weiter existieren sollte.

Und Rolf Aldag dürfte sich sicher die Finger lecken nach einem Sprinter, der bei einer Tour-Teilnahme einen Sieg errang und damit auf einen nie da gewesenen Quotienten von 1,0 kommt.

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