Etappe 13: Bourg-Saint-Andéol – La Caverne du Pont-d‘Arc

Ein Zeitfahren nicht nur für Zeitfahrer

Von Thomas Goldmann

Foto zu dem Text "Ein Zeitfahren nicht nur für Zeitfahrer"
Das Streckenprofil der 13. Tour-Etappe | Foto: A.S.O.

15.07.2016  |  (rsn) - Am Tag nach dem Mont Ventoux wartet auf die Fahrer ein fast 40 Kilometer langes Einzelzeitfahren. Der Parcours ist alles andere als flach und teilweise sehr verwinkelt. In der Gesamtwertung könnte diese Etappe für große Abstände sorgen. Wer gestern am Ventoux über seinen Verhältnissen gelebt hat, der wird heute dafür bezahlen. Im Kampf gegen die Uhr dürfen sich Tour-Favoriten gegen Ende der zweiten Woche keine Blöße geben.

TagesTour: Die Radprofis sollten sich gut warmfahren, denn vom Start weg geht es 6,9 Kilometer mit 4,9 Prozent im Durchschnitt hinauf zur Côte de Bourg-Saint-Andéol. Auf einem Plateau folgen dann rund 15, überwiegend flache Kilometer in Richtung Westen. Nach einer kurzen Abfahrt und einem weiteren Flachstück über gut acht Kilometer geht es die letzten 3,3 Kilometer zum Ziel mit 4,9 Prozent Durchschnittssteigung hinauf. Es wird drei Zwischenzeitmesspunkte auf dem Parcours geben: Kilometer 7, Kilometer 17,5 und Kilometer 28.

KulTour: Die 13. Etappe bietet etwas für das Auge. Die Gorges de l’Ardèche prägt das Bild dieses Teilstücks. Die imposante Schlucht, durch die sich die Ardèche hier schlängelt, ist ein Tourismusmagnet und für die Tour eine willkommene Gelegenheit, Frankreich von seiner schönsten Seite zu präsentieren. Die Fahrer werden direkt über die Panoramastraße D290 fahren, womit atemberaubende Bilder garantiert sind. Ein weiteres Highlight entlang der Strecke ist die Grotte Chauvet (zu Deutsch: Chauvet-Höhle). Sie ist seit 2014 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO und gehört weltweit zu den bedeutendsten Fundplätzen von Höhlenmalereien.

HisTourie: Die Tour-Organisation sucht sich immer wieder spektakuläre Kulissen, um ihre Einzelzeitfahren abzuhalten. So waren wir 2009 am Lac d’Annecy zu Gast und 2013 fand eine Zeitfahrprüfung vor dem Mont-Saint-Michel statt. Von der Charakteristik her ist die 13. Etappe der Tour 2016 wohl noch am ehesten mit dem Zeitfahren aus dem Jahr 2012 zu vergleichen, als Bradley Wiggins in Besançon den Grundstein für seinen Tour-Sieg legte. Chris Froome landete damals mit nur 35 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann auf Rang zwei. Aus deutscher Sicht hat Tony Martin gute Erinnerungen an das wellige Abschlusszeitfahren der Tour 2011, das er gewinnen konnte. Allerdings fand dieses einen Tag vor der Ankunft in Paris und nicht am Ende der zweiten Woche statt.

RSN-Prognose: Die Fahrer haben den Ventoux noch in den Knochen und werden müde sein. Es wird darauf ankommen, wer sich am besten von diesen Strapazen erholt hat. Den Tagessieg wird sich ein guter Rouleur mit passablen Kletter- und sehr guten Steuerkünsten sichern. Der Vorteil der Zeitfahr-Spezialisten liegt darin, dass sie sich am Ventoux schonen konnten. Im Gesamtklassement wird diese Etappe für erhebliche Abstände sorgen. Es ist aber durchaus möglich, dass die Bergkraxler auf den 37,5 Kilometern für die eine oder andere Überraschung sorgen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.07.2016High Noon am Joux Plane

(rsn) - Auf einer erneut sehr kurzen Etappe wird den Fahrern eine letzte Chance präsentiert, um im Gesamtklassement noch eine Korrektur anzubringen. Der 20. Tagesabschnitt ist wie ein Steigerungslauf

22.07.2016Kurz und explosiv

(rsn) - Kurz und explosiv, heißt es heute. In den fünf Anstiegen der 19. Etappe wird den Angreifern auf 146 Kilometern unweit des Mont Blanc ein optimales Terrain geboten, um sich auszutoben. Den kr

21.07.2016Puncheure im Vorteil

(rsn) - Auf der 18. Etappe hält die Tour eine Überraschung parat: ein Bergzeitfahren. Doch es ist kein klassisches Bergzeitfahren, wie wir es in der Vergangenheit bei der Tour – oder auch in diese

20.07.2016Finale Furioso an der französischen Grenze

(rsn) - Nach dem Ruhetag bleibt die Tour noch einen weiteren Tag in der Schweiz. Doch diesmal kommt es knüppeldick. Die Bergankunft in Finhaut-Emosson wird den Fahrern alles abverlangen. Am Ende des

18.07.2016Wunsch-Finale für Cancellara in der Heimatstadt

(rsn) - Ein letztes Mal durchschnaufen vor dem großen Finale in den Alpen. Die Tour betritt Schweizer Boden, wo die eidgenössischen Fahrer auf den rund 100 Kilometern durch ihre Heimat besonders mot

17.07.2016Achterbahnfahrt mit Höhepunkt am Grand Colombier

(rsn) - Auf der 15. Etappe erwartet die Fahrer ein Profil wie ein Haifischgebiss – es geht den ganzen Tag nur rauf und runter. Ein landschaftliches Spektakel entlang des Jura-Gebirges, das in den La

16.07.2016Aus der Nougatstadt zum Vogelpark

(rsn) - Die Bergfahrer werden die Alpen herbeisehnen, doch die 14. Etappe bietet nochmals den Sprintern bzw. den Baroudeuren am Parc des Oiseaux – einem der größten Vogelparks Europas – die Chan

14.07.2016Wer erstürmt am 14. Juli den Mont Ventoux?

(rsn) - Die Streckenplaner der Tour de France haben sich in diesem Jahr zum französischen Nationalfeiertag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Es wartet ein einzigartiges Spektakel: die Bergankun

13.07.2016Steilvorlage für die Sprinter

(rsn) - Die Tour schlängelt sich entlang des Mittelmeers in Richtung Osten. Nach der zweiten Überführungsetappe lauert morgen der legendäre Mont Ventoux. Somit sollten die Sprinter am heutigen Mit

12.07.2016Wer tritt in Revel in Altigs Fußstapfen?

(rsn) - Die Strapazen der Pyrenäen und der erste Ruhetag liegen hinter den Fahrern. Der abwechslungsreiche Weg nach Revel lässt Spielraum für mehrere Szenarien im Kampf um den Tagessieg. Die erste

10.07.2016Pyrenäen-Showdown an der ersten Bergankunft

(rsn) - Die Organisatoren der Tour de France wollen wohl die Spannung in den Pyrenäen bis zum großen Showdown Stück für Stück steigern. Das gestrige Teilstück hat bereits den einen oder anderen

09.07.2016Pyrenäen-Klassiker zwischen zwei historischen Tour-Städten

(rsn) - Mehr als zehnmal schon war diese Etappe so oder in ähnlicher Form Teil einer Frankreich-Rundfahrt, meistens mit dabei: die legendären Anstiege zum Col du Tourmalet und zum Col de Peyresourde

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

06.07.2025Evenepoel reagiert auf kleinen Social-Media-Shitstorm

(rsn) – Die 112. Tour de France hat schon am ersten Tag ihren ersten kleinen Social-Media-Shitstorm und in seinem Zentrum steht Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der Belgier rollte gestern, d

06.07.2025Regen und Stau vor Start zur 2. Etappe

(rsn) - Regnerisches Wetter wird die 2. Etappe der Tour de France 2025, das mit 209 Kilometern längste Teilstück der drei Wochen, von Lauwin-Planque an die Küste nach Boulogne-sur-Mer prägen. Und

06.07.2025Ein Tag für die Klassikerspezialisten

(rsn) - Auch am zweiten Tag bleibt die Tour de France im Norden Frankreichs. Für die Fahrer bedeutet das eine angenehme Konstante. Die 209 Kilometer lange Etappe führt von Lauwin-Planque zur Küste

06.07.2025Mayrhofer auf seiner allerersten Tour-Etappe in den Top 10

(rsn) – Alpecin – Deceuninck und Uno-X Mobility haben das Finale der 1. Etappe in Lille am Samstag dominiert und Jasper Philipsen trug völlig überlegen den Tagessieg davon. Dazu waren Tadej Poga

06.07.2025Waerenskjold Dritter und Johannessen macht bereits Boden gut

(rsn) – Das norwegische Team Uno-X Mobility war einer der Gewinner am ersten Tag der Tour de France 2025. Nicht nur, dass die Wildcard-Mannschaft das Feld im Finale anführte, den Sprint vorbereitet

06.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

05.07.2025Ackermann sprintet in Lille extrem früh los und geht leer aus

(rsn) – Platz 19 zum Auftakt. Das klingt auf dem Papier nicht nach einem besonderen Auftritt von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) auf der 1. Etappe der Tour de France in Lille. Doch der 31

05.07.2025Roglic an der Windkante abgehängt! Na und?

(rsn) - Ist das wirklich eine Blamage? Schon am ersten Tag der 112. Tour de France verlor Red Bulls Kapitän Primoz Roglic an der Windkante 39 Sekunden auf die beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar (UAR

05.07.2025Ganna fuhr zum Tour-Auftakt 60 Kilometer mit Gehirnerschütterung

(rsn) – Ein Baum verhinderte die freie Sicht auf das, was bei der ersten wirklich wichtigen Szene dieser Tour de France geschehen war. Aus der Helikopterperspektive ließ sich nur beobachten, dass F

05.07.2025Red Bull büßt am ersten Tour-Tag Zeit und Selbstbewusstsein ein

(rsn) - Nein, diesen ersten Tag der Tour de France hatte man sich bei Red Bull – Bora – hansgrohe sicher ganz anders vorgestellt. Mick van Dijke, Laurence Pithie und Gianni Moscon sollten gerade b

05.07.2025Evenepoel verliert beim Tour-Auftakt “dumme Sekunden“

(rsn) – Für Soudal – Quick-Step lief der Auftakt zur 112. Tour de France in Lille nicht nach Maß. Sowohl Remco Evenepoel als auch Tim Merlier hatten den Abgang im Finale der 1. Etappe verpasst.

05.07.2025Benjamin Thomas stürzt ins erste Bergtrikot der Tour

(rsn) - Benjamin Thomas (Cofidis) wird das erste Bergtrikot der 112. Tour de France mit einigen Schmerzen bezahlen. Der Franzose lieferte sich am Mont Cassel, der zweiten von drei Bergwertungen, ein p

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine