"Ich dachte, ich müsste sterben"

Magen-Darmprobleme: Bennett verlor in einer Nacht drei Kilo

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Sam Bennett (Bora-hansgrohe) | Foto: Cor Vos

08.05.2017  |  (rsn) - Zum grandiosen Giro-Start seines Bora-hansgrohe-Teams konnte Sam Bennett nicht viel beitragen. Der Ire, vor dem Rennen als aussichtsreichste Option des deutschen Rennstalls in den Sprintankünften gehandelt, wurde auf der von seinem Teamkollegen Lukas Pöstlberger gewonnen Auftaktetappe noch Neunter.

Doch schon nach der 1. Etappe wurde Bennett von massiven Magen-Darmproblemen heimgesucht. "Ich habe in der Nacht mehr Zeit auf der Toilette als im Bett verbracht“, schrieb der 26-Jährige in seinem Giro-Blog bei der Zeitung Irish Independent. Die Folgen waren dramatisch, am Morgen nämlich brachte Bennett nach eigenen Angaben drei Kilo weniger auf die Waage. Zudem hatte er starke Kopfschmerzen und Fieber. "Ich wusste, dass ich eine schwere Zeit vor mir haben würde.“

Der Bora-Kapitän litt "den ganzen Tag wie ein Hund“ und quälte sich über 221 lange Kilometer nach Tortoli, wo er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jan Barta, Alexandre Geniez (FDJ) und Twan Castelijns (Lotto-NLJumbo) 12:29 Minuten nach Etappengewinner André Greipel (Lotto Soudal) über die Ziellinie rollte. "Jan nahm mich die letzten 50 Kilometer oder so in seinen Windschatten. Ohne ihn wäre ich definitiv nicht ins Ziel gekommen“, schrieb Bennett über die 2. Etappe.

Nachdem er regelrecht gezwungen werden musste, wenigstens einen Teller Reis zu essen, schlief der kranke Sprinter elf Stunden durch und fühlte sich auf der am Sonntag folgenden letzten der drei Sardinien-Etappen wieder etwas besser. "Es war hart, aber es war viel besser als gestern“, sagte er. „Ich habe immer noch die Magenverstimmung, aber zumindest kann ich jetzt damit umgehen. Gestern [Samstag] dachte ich, ich müsste streben.“

Ein wahrer Glücksfall ist für den leidenden Bennett ist der frühe erste Ruhetag am heutigen Montag, an dem er hofft, sich so gut erholen zu können, dass er irgendwann im Verlauf der kommenden drei Wochen um einen Etappensieg wird sprinten können.

Am Dienstag geht es für ihn allerdings wieder nur darum, im Zeitlimit zu bleiben, denn die erste von zwei Etappen auf Sizilien endet mit der spektakulären Bergankunft am Ätna in 1892 Metern Höhe. Und zuvor muss etwa bei Hälfte der Etappe der 1524 Meter hohe Anstieg zur Portella della Femmina Morta bewältigt werden, ein 33 Kilometer langer Anstieg der 2. Kategorie. Bereits da werden sich die Leiden des Sam Bennett fortsetzen.

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