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18.05.2017 | (rsn) - Nach der verletzungsbedingten Absage von Fabio Aru und dem tragischen Unfalltod von Michele Scarponi war das Astana-Team mit einem nur achtköpfigen Aufgebot und ohne Ambitionen im Gesamtklassement zum 100. Giro d’Italia angetreten.
Nach der gestrigen 11. Etappe aber könnten sich die Ziele des kasachischen Rennstalls ändern, denn Tanel Kangert kam in der Spitzengruppe als Vierter in Bagno di Romagna an und verbesserte sich um vier Positionen in der Gesamtwertung, wo er nun 3:59 Minuten hinter Spitzenreiter Tom Dumoulin (Sunweb) auf Rang acht geführt wird. Und auch Teamkollege Dario Cataldo, wie Kangert, in der Ausreißergruppe des Tages dabei, machte vier Plätze gut und ist nun Elfter (+5:19).
"Wir wussten, dass es eine schwere Etappe werden würde und entweder Cataldo oder ich blieben vom ersten Kilometer an vorne dabei, um auf jede Attacke reagieren zu können“, beschrieb der Este im Ziel die Astana-Taktik, die voll aufging, auch wenn sich am Ende der Spanier Omar Fraile (Dimension Data) den Tagessieg holte, nachdem Kangert als schwächster Sprinter des Quartetts die Spitzengruppe auf die Zielgerade geführt hatte.
"Es war nicht möglich, sie vor dem Sprint zu überraschen, weil wir etwas Gegenwind hatten und die Straße leicht anstieg“, erklärte der 30-Jährige, der sich über den entgangenen Etappensieg aber schnell hinwegtrösten konnte: "Ich bin zufrieden, weil ich im Gesamtklassement fast zwei Minuten gutgemacht habe.“
Da könnten sich für Kangert nun unerwartete Möglichkeiten auftun. Nachdem er 2013 und 2016 als wichtigster Helfer seinen Anteil an Vincenzo Nibalis beiden Giro-Triumphen hatte - vor vier Jahren und 2015 beendete er die Italien-Rundfahrt zudem auf Rang 13 -, scheint sogar ein Top-Ten-Ergebnis nicht ausgeschlossen. Es wäre Kangerts bestes GrandTour-Resultat bisher.