--> -->
03.11.2019 | (rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Nachtrag zu gestern: da wir zum Abendessen in ein anderes Hotel fahren mussten, verlängert sich die Transferzeit von gestern um eine halbe Stunde auf dreieinhalb Stunden. Ein Australier, der gestern am Anfang der Etappe vor mir gestützt war, erzählte mir heute beim Frühstück, dass er keine Erinnerung mehr daran habe. Er hatte eine Gehirnerschütterung erlitten und weiß von den 15 Minuten nach dem Sturz nichts mehr. Seine erste Erinnerung sei dann gewesen, dass er auf dem Rad saß und hinter seinem Teamauto fuhr und sich fragte, was er da gerade tat und warum.
Als er seine Verletzungen bemerkte, reimte er sich zusammen, dass er wohl gestürzt sein musste und sich gerade in der Verfolgung des Feldes befand. Nach langer Aufholjagd schaffte er auch den Anschluss und ist heute trotz Kopfschmerzen und Sturzverletzungen natürlich wieder gestartet.
Mein iranischer Freund Mohammed erzählte mir vor dem Start, dass er gestern nach der ersten Bergwertung in der ersten Gruppe fahrend einen Speichenbruch vorne hatte und sehr lange auf sein Begleitfahrzeug warten musste. Als es dann endlich zur Stelle war, bekam er ein Ersatzlaufrad, dass ebenfalls eine Acht aufwies und an der Bremse schliff. Er und sein Team waren nämlich direkt von einer Rundfahrt in Malaysia angereist und hatten dort drei Vorderräder verbraucht, weshalb sie nun kein intaktes Ersatzlaufrad mehr haben. Außerdem leidet einer seiner Teamkollegen an Magen-Darm-Beschwerden, was auch daran zu erkennen war, dass er die Träger seiner Radhose nicht trug, um im Notfall die Hose schneller runterziehen zu können.
Der Transfer am Morgen zum Startort fand auf der heutigen Rennstrecke statt, somit konnten wir sie uns bereits ansehen. Die Etappe führte über 112 Kilometer mit zwei Bergwertungen gegen Ende und einer “Fast-Bergankunft“, da nach der letzten Bergwertung keine Abfahrt mehr folgte und das Ziel am höchsten Punkt der Etappe auf 940 Meter lag. Ich ging am Anfang wieder Attacken mit und als sich drei Fahrer absetzen konnten, versuchte ich, an einem Anstieg noch hinzuspringen, schaffte es jedoch knapp nicht und stand auf der Kuppe wie ein Eimer.
Damit war das Thema durch und wir sortierten uns im Feld, in dem Sapura sofort die Kontrolle übernahm, an dritter Stelle ein. Diese Position stand uns nach den ungeschriebenen Regeln des Radsports aufgrund von Loics Platzierung in der Gesamtwertung auch zu. Dort ließ es sich gut fahren und Loic verzichtete darauf, um den einen Punkt zu sprinten, den es in beiden Sprintwertungen aus dem Feld heraus noch zu holen gab, um sich bei Sapura nicht unbeliebt zu machen.
Da das Tempo im Feld bis zum Beginn der Anstiege nach etwa 55 Kilometern nicht langsam war, betrug der Maximalvorsprung der Spitzengruppe nur etwas über zwei Minuten. Bereits im langen Anstieg zur ersten Bergwertung holten wir sie wieder ein. Mir ging es da noch halbwegs gut, obwohl es eklig zu fahren war. Nach einer schnellen Abfahrt ging es dann in den Anstieg zur zweiten Bergwertung und als dort richtig schnell gefahren wurde, musste ich wieder abreißen lassen.
Am 500-Meter-Schild vor der Bergwertung bekam ich leichte Krämpfe, das durfte doch nicht wahr sein. Oben lag ich noch nicht allzu weit zurück und hatte eigentlich die Hoffnung, auf den letzten 20 welligen Kilometern innerhalb der Kolonne wieder nach vorne fahren zu können. Doch plötzlich blockierten nach einer Kurve stehende Begleitfahrzeuge vor mir die gesamte Straße und ich musste hart auf Null abbremsen, wobei ich fast in die Autos gekracht wäre.
Als ich dann mit einem zu dicken Gang wieder Geschwindigkeit aufnehmen wollte, bekam ich in beiden Oberschenkeln Krämpfe und das war es dann für mich gewesen. Mit einer kleinen Gruppe rollte ich frustriert ins Ziel und war ratlos, warum ich bei einer nicht so langen und eigentlich nicht so harten Etappe schon wieder Krämpfe bekommen hatte. Im Zielbereich war die Hölle los, es gab zunächst nur Wasser zu trinken und ich bahnte mir leicht genervt meinen Weg zum Teambus, wobei ich nochmal einen Krampf bekam, als ich eine Treppe hinunter lief.
Die Etappe hat wie gestern der Vorjahressieger und Träger des Gelben Trikots Jesse Ewart solo gewonnen. Loic wurde Vierter und verteidigte damit auch seinen vierten Platz in der Gesamtwertung. Mein Teamkollege beim Veloclub Ratisbona Regensburg, Peter Förster, wurde starker Achter. Nach dem Mittagessen musste ich ein Interview für eine Schule geben und es stand der Transfer zum neuen Hotel an. Für gerade einmal 45 Kilometer brauchten wir auf engen verstopften Straßen eine Stunde und 45 Minuten.
Im Rennen haben wir heute den Äquator überquert und sind von der Nord- auf die Südhalbkugel gefahren. Dafür gab es für jeden ein offizielles Zertifikat mit Nummer, Stempel und Unterschrift von irgendeinem wichtigen Beamten. Die Strecke war heute sehr schön, wir fuhren in einem Tal an einem Fluss entlang und an Reisfeldern in der Berglandschaft vorbei.
Morgen geht es über 130 Kilometer und es stehen drei Bergwertungen und wieder knapp 2000 Höhenmeter auf dem Programm. Zum dritten Mal liegt das Ziel höher als der Start. Dieses Jahr sind die Etappen hier noch bergiger als in den letzten zwei Jahren, was mir nicht gerade entgegen kommt. Deshalb werde ich mich voll in den Dienst meines Zimmerkollegen Loic stellen, denn er ist hier bisher sehr gut unterwegs.
Radfahrzeit: 3:28 h
Transferzeit: 3:35 h
Souvenir des Tages: ein Modell des Turms von Bukittinggi
Morgen gleiche Stelle, gleiche Welle.
Gez. Sportfreund Radbert
(rsn) - Hallo aus Padang, Sumatra, Indonesien! Ich habe es tatsächlich bis zur letzten Etappe geschafft und darf/muss heute noch ein letztes Mal in diesem Jahr zu einem Radrennen starten. Am Morgen
(rsn) - Hallo aus Padang, Sumatra, Indonesien! Gestern Abend gab es in unserem Hotel tatsächlich spärlich Wasser, doch ich verzichtete erneut auf eine Dusche, da ich keine Lust auf die Schmerzen in
(rsn) - Hallo aus Sungai Penuh, Sumatra, Indonesien! Nach einer schlechten Nacht wachte ich wie gerädert auf und fühlte mich wie dreimal vom Bus überfahren. Es gab immer noch kein Wasser im „Hot
(rsn) - Hallo aus Sungai Penuh Sumatra, Indonesien! Auch wenn es mir gerade schwer fällt, werde ich auch heute meiner Chronistenpflicht nachkommen. Abfahrt am Hotel war wieder um 7 Uhr, denn bereit
(rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Nachtrag zu gestern: da Loic ja wie berichtet 500 m vor dem Ziel gestürzt war, greift in diesem Fall die 3-km-Regel, er bekommt also die gleiche Ze
(rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Um 5 Uhr klingelte heute der Wecker und als ich aufstand, fühlte ich mich ziemlich steif, besonders an meiner lädierten Schulter und im Nacken. Be
(rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Heute Morgen wurden wir um sechs Uhr unsanft geweckt und uns wurde mitgeteilt, dass sich die Abfahrtszeit vom Hotel auf 7 Uhr statt ursprünglich 7:4
(rsn) - Hallo aus Bukittinggi, Sumatra, Indonesien! Heute ging es also mit einer relativ kurzen Etappe über 107 km endlich los. Wir starteten nach einem eineinhalbstündigen Transfer direkt am Stran
(rsn) - Hallo aus Padang, Sumatra, Indonesien! Ich begrüße euch zu meinem bereits siebten Tagebuch in diesem Jahr auf radsport-news.com! Begonnen hatte ich Anfang Februar bei der Ronda Pilipinas, m
(rsn) – Nach dem Zeitfahren von Saint-Péray auf Etappe 4 gab es kurzzeitig etwas Hoffnung bei der Konkurrenz von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), der Weltmeister sei in diesem Sommer schla
(rsn) - Im letzten Rennen seiner Karriere schloss sich für Romain Bardet (Picnic – PostNL) beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) in gewisser Weise ein Kreis. Der Franzose zeigte sich in seiner gewo
(rsn) – Man kann Jonas Vingegaard und seinem Team Visma – Lease a Bike nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. In den Bergen waren alle Versuche gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates
(rsn) – Ein winziges Pünktchen hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) am Ende des 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gefehlt, um das ab Etappe 3 von ihm getragene Grüne Trikot auch mit
(rsn) - Das 77. Critérium du Dauphine (2.UWT) gab einen Vorgeschmack, was wir von der kommenden Tour de France erwarten dürfen. Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und der Zweitpla
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Die 1. Etappe der Tour de Suisse ist zur Angelgenheit der Ausreißer geworden. Bei einsetzendem Regen ließen es die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg größtenteils ruhig angehen, doch gleichz
(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat am Plateau du Mont-Cenis die Schlussetappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und sich eine gute halbe Minute vor den großen Favoriten ins Ziel geret
(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S
(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben. Der Franzose Lenny Martinez
(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic
(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St