Vorschau 45. Tour of the Alps

Giro-Vorbereitung für die Kletterer

Von Peter Maurer aus Cles

Foto zu dem Text "Giro-Vorbereitung für die Kletterer"
Das Feld in der letztjährigen Tour of the Alps. | Foto: Cor Vos

18.04.2022  |  (rsn) - Zum 45. Mal beginnt am Ostermontag in Cles, der Heimatstadt von Maurizio Fondriest, die Tour of the Alps. Schon früher als Giro del Trentino diente die mehrtägige Rundfahrt als finale Vorbereitung für den Giro d’Italia und zog immer wieder die besten Kletterer der Welt an. Auch seit das Rennen 2017 um Tirol und Südtirol erweitert wurde und als Euregio-Projekt die benachbarten Regionen verbindet, hat sich dies nicht geändert.

Mit dem Spanier Mikel Landa (Bahrain Victorious), Miguel Angel Lopez (Astana Qazaqstan), Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Romain Bardet (DSM), Pavel Sivakov oder Richie Porte (beide Ineos Grenadiers) stehen etliche Rundfahrtspezialisten im Fahrerfeld der diesjährigen Austragung. Sie alle wollen sich auf den kurzen, aber doch mit etlichen Höhenmetern gespickten Etappen den finalen Feinschliff für den in drei Wochen beginnenden Giro d’Italia holen.

Die Deutschen

Aus deutschsprachiger Sicht ruhen die Hoffnungen auf Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) sowie die beiden bergfesten Österreicher Felix Gall (AG2R Citroen Team) und Hermann Pernsteiner (Bahrain – Victorious). Neben Kämna stehen auch Anton Palzer, Ben Zwiehoff und Patrick Gamper im Aufgebot der Raublinger Mannschaft, wo auch das belgische Talent Cian Uijtdebroeks in sein erstes bergiges Etappenrennen geht.

Juri Hollmann steht für die spanische Equipe Movistar am Start, Marco Brenner für das Team DSM. Als einzige Continental-Mannschaft bekam das österreichische Tirol KTM Cycling Team wieder eine Einladung. Dort finden sich mit Florian Lipowitz, der letztes Jahr als 18. der Gesamtwertung überraschte, Felix Engelhardt und Linus Rosner gleich drei weitere Deutsche. Für die Truppe, die nur aus U23-Fahrern besteht, ist die Rundfahrt eines der Highlights des Jahres.

Der Kurs:

Der Streckenverlauf 2022 führt die Teams aus dem Süden in den Norden. Von Cles aus geht es zuerst in Richtung Fleimstal, dann in Richtung Meran, ehe das Rennen dann nach Österreich abzweigt, wo in Lienz ein zweitägiges Finale wartet. Obwohl es nur auf der 4. Etappe in Kas am Großglocker eine Bergankunft gibt, suchen die Sprinter in den Etappenprofilen vergeblich nach einer Chance.

Montag, 18. April, 1. Etappe: Cles - Primiero, 160,9km
Der Auftakt wartet mit zunächst nur leicht hügeligen ersten 80 Kilometern auf. Doch dann geht es schon den 1616 Meter hohen Passo Brocon (2 .Kat) hinauf. Nach einer längeren Abfahrt folgt noch der Passo Gobbera (3. Kat), ehe es leicht es leicht wellig in Richtung Ziel geht. Die letzte Möglichkeit kurz Attacke bietet der Molaren-Anstieg drei Kilometer vor dem Ziel. Vermutlich wird ein reduziertes Feld den Sieg unter sich ausmachen.

Das Profil der 1. Etappe der Tour of the Alps. Foto: Veranstalter

Dienstag, 19. April, 2. Etappe: Primiero - Lana, 154,1km
Das zweite Teilstück ist schon bedeutend schwerer als der Auftakt. Direkt vom Start weg geht es den Passo Rolle (2. Kat) in knapp 2000 Metern Höhe hinauf. Nach einer längeren Abfahrt steht nach 104 Kilometern der Mendelpass auf dem Programm. Nach dem Anstieg der 1. Kategorie folgt eine kurze Abfahrt, ehe es noch den unkategorisierten Gampenpass hinauf geht. Von dort folgt eine lange Abfahrt und eine zehzn Kilometer lange Flachpassage in Richtung Ziel in Lana.

Mittwoch, 20. April, 3. Etappe: Lana - Niederdorf, 154,6km
Einfluss auf die Gesamtwertung dürfte auch das dritte Teilstück haben. Nach einem gemäßigten Beginn steht nach 92 Kilometern ein Bergpreis der 2. Kategorie in Terenten an. Nach einer Abfahrt geht es schließlich 25 Kilometer vor dem Ziel den Furkelpass (1. Kat) hinauf. Der Anstieg ist knapp acht Kilometer lang und im Schnitt 7,6 Prozent steil. Hier wird es zu ernsthaften Attacken kommen. Danach geht es über eine längere Abfahrt und einem zwölf Kilometer langen Flachstück hinunter ins Ziel.

Das Profil der 2. Etappe (li.) und der 3. Etappe (re.) der Tour of the Alps. Foto: Veranstalter

Donnerstag, 21. April, 4. Etappe: Niederdorf - Kals am Großglockner, 142,3km
Eine zunächst relativ flache Etappe steht am Vorschlusstag an. Auf den ersten 130 der 142 Kilometer stehen nur jeweils ein Bergpreis der 2. und der 3. Kategorie an. Doch im Finale geht es hinauf nach Kals am Großglockner. Die letzten zwölf Kilometer laufen hier bergan, vor allem die im Schnitt neun Prozent steilen ersten drei Kilometer bieten die Möglichkeit zur Attacke.

Das Profil der 4. Etappe der Tour of the Alps. Foto: Veranstalter

Freitag, 22. April, 5. Etappe: Lienz - Lienz, 114,5km
Die kürzeste Etappe steht zum Abschluss rund um Lienz an. Auf den 114,5 Kilometern müssen aber dennoch eine Bergwertung der 1. Kategorie und eine Bergwertung der 2. Kategorie, die zudem neun Kilometer vor dem Ziel ansteht gemeistert werden. Dieser Anstieg ist zwar nur drei Kilometer lang, dafür aber sehr steil. Hier bietet sich eine letzte Gelegenheit, den Gesamtführenden zu attackieren. Denn die letzten 600 bergaufführenden Meter hinauf nach Lienz werden höchstens nur noch kleine Zeitabstände generieren.


Das Profil der 5. Etappe der Tour of the Alps. Foto: Veranstalter


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