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04.03.2023 | (rsn) – Für Lennard Kämna und das Team Bora – hansgrohe ist die 17. Auflage von Strade Bianche (1.UWT) alles andere als wunschgemäß verlaufen. Die deutsche WorldTour-Equipe brachte keinen Fahrer in die Top 10 und fand sich in der zweiten Rennhälfte ab den vorentscheidenden Schotter-Sektoren von San Martino in Grania und Monte Sante Marie im Verfolgungsmodus wieder. Auch wenn man so im Finale unter anderem die Gruppe um Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch zurückholte, konnten Kämna & Co. auf der Piazza del Campo nicht wirklich glücklich sein.
"Wir mussten ein bisschen Nachführarbeit leisten, weil wir auf dem Gravel ziemlich ins Hintertreffen geraten sind. Deshalb war es am Ende ziemlich hart", erzählte Kämna radsport-news.com in Siena und erklärte dann auch gleich, warum die Verfolgungsjagd nötig geworden war:
___STEADY_PAYWALL___ "Ich hatte einen Platten kurz vor Sektor 6. Danach musste ich alleine wieder ranfahren und war erst kurz vor dem entscheidenden Sektor 7 wieder dran – und das aber auch ganz hinten. Ich konnte mich dann nur noch in der zweiten oder sogar dritten Gruppe einordnen und ab da waren wir dann immer im Hintertreffen."
Reifenschaden kurz vor der ersten großen Selektion
Der sechste Schottersektor im Männerrennen von Strade Bianche führt hinunter ins Tal des Flusses Arbia, wo dann 13 flache Kilometer auf breiter Straße in Richtung San Martino in Grania, dem Sektor 7, gefahren werden. Dort ist das Tempo oft sehr hoch, weil dieser Sektor mit 9,5 ansteigenden Kilometern sehr lang ist und dort oft die erste wichtige Vorselektion gemacht wird – so auch diesmal.
Lang gezogenes Peloton am Anfang des Sektors 7, San Martino in Grania. Wer da hinten ist, hat es schwer. | Foto: Cor Vos
Als dann nach der Abfahrt von San Martino in Grania sofort der mit 11,5 Kilometern längste Sektor, der Monte Sante Marie, begann, war Kämna noch nicht wieder ganz vorne dabei. Dort aber bildeten sich die entscheidenden Spitzengruppen, die das Rennen schließlich unter sich ausmachen sollten – auch der spätere Sieger Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) setzte sich am Monte Sante Marie aus dem Peloton ab.
Konrad 23., Vlasov 25. und Kämna 28. in Siena
Nach langer Jagd war Kämna schließlich wieder zurück im ersten Feld, als dieses im Finale die Gruppe um van der Poel einsammelte und schließlich in Siena sogar noch um Rang elf fuhr. Doch hinein in die Altstadt hatte der Deutsche schließlich nichts mehr zuzusetzen und so kam er schließlich 1:58 Minuten nach Pidcock sowie zwölf Sekunden nach dem Rest seiner Gruppe als 28. auf der Piazza del Campo an. Patrick Konrad und Aleksandr Vlasov, die anderen beiden Bora-hansgrohe-Fahrer in der Gruppe, wurden als 23. und 25. gewertet – auch sie hatten nach der kräfteraubenden Jagd zuvor nicht mehr viele Reserven übrig.
Am Montag nun werden Kämna und auch Vlasov gemeinsam mit Jai Hindley, Nico Denz, Jordi Meeus, Patrick Gamper und Cesare Benedetti in Lido di Camaiore zur Fernfahrt Tirreno-Adriatico (2.UWT) starten – die nächste Etappe auf dem Weg zum Giro d'Italia im Mai – und der Deutsche ist zuversichtlich: "Ich denke ich bin gut in Form und das Glück und die Ergebnisse werden schon noch kommen, da bin ich mir sicher", sagte Kämna in Siena ganz entspannt.
Vom Pech beim Schotterklassiker dürfte sich der 26-Jährige also nicht aus der Spur werfen lassen.