Wer ist an den langen Anstiegen stärker?

Vingegaard und Pogacar freuen sich beide auf die Pyrenäen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Vingegaard und Pogacar freuen sich beide auf die Pyrenäen"
Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike, vorne) muss Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch 1:15 Minuten abnehmen, um das Gelbe Trikot zu erobern. | Foto: Cor Vos

13.07.2024  |  (rsn) – Zweimal ging es bei der 111. Tour de France erst in die Berge. Schon die 4. Etappe führte durch die Alpen, am letzten Mittwoch wartete das Zentralmassiv. Noch aber fehlt die erste Bergankunft der Rundfahrt. Die steht nun am Samstag am Pla d'Adet in den Pyrenäen endlich auf dem Programm – und sie verspricht viel Spannung, gerade im Dauerduell um den Gesamtsieg zwischen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike).

Das slowenisch-dänische Duo teilte sich die Gesamtsiege bei der Tour de France in den letzten vier Jahren auf und auch die ersten beiden Bergetappen dieser Frankreich-Rundfahrt zeigten, dass sie wieder die besten zwei Kletterer im gesamten Feld sind. Am Wochenende geht es in die Pyrenäen und die beiden Meister ihres Faches sind in ihrem Lieblingsterrain angekommen.

"Jetzt geht es in ein Gelände, welches mir mehr passt, weswegen ich mich schon sehr freue auf diese zwei Tage", erklärte Titelverteidiger Vingegaard in Pau. Vor dem Tourstart rätselten viele ob seiner Form, nachdem er infolge seines schweren Sturzes bei der Baskenland-Rundfahrt 86 Tage lang kein Rennen bestritten hatte. Doch nach seinem Etappensieg im Zentralmassiv sind diese Fragen beiseitegelegt.

Spätestens sein Auftritt dort am Col de Pertus, wo er Pogacar im Modus eines Bergzeitfahrers über 30 Sekunden abnahm, dürfte die Konkurrenz gewarnt haben, dass der Däne wohl wieder bei seinem vollen Leistungsvermögen angekommen ist. "Ich fühle mich gut", bemerkte er auch nach der 13. Etappe nun in Pau.

Pogacar zu Ayuso-Aus: "Die anderen werden stärker und stärker"

"Wir hatten noch nicht viele Bergetappen, eigentlich nur eine wirkliche", erklärte sein Kontrahent Pogacar, der mit seinem neunten Rang im Zielsprint in Pau überraschte oder vielleicht sogar ein kleines Zeichen setzen wollte. "In der Tour ist jeder Tag ein Schlüsseltag", erklärte er und nur zu gut weiß er das auch.

In den letzten beiden Jahren verlor er die Tour an Vingegaard, der ihn auf den ganz schweren Hochgebirgsetappen an die Limits brachte. 2021 konnte er am Col du Granon nicht folgen, im letzten Jahr brach er am Col de la Loze ein, kassierte etliche Minuten bis ins Ziel nach Courchevel.

Mit dem Spanier Juan Ayuso verlor Pogacar einen wichtigen Helfer am Freitag. "Das ist schade, dass wir jetzt einen Fahrer verloren haben, aber ich sagte schon zum Tourstart, dass wir ein starkes Team haben", beschwichtige der Slowene. Dennoch wird ihm sein All-Terrain-Helfer aus Spanien fehlen in den nächsten Tagen. "Dafür werden die anderen Teamkollegen stärker und stärker", merkte er an.

Wenn die Chance kommt, wird attackiert

151,9 Kilometer stehen am ersten Pyrenäentag nur an, aber mit Col du Tourmalet, Hourquette d'Ancizan und dem Kletterfinale am Pla d'Adet warten drei ganz schwere Anstiege. "Es sind Berge, die mir liegen. Vor der Tour wusste ich noch nicht wirklich, wie stark ich bei diesen Anstiegen bin, aber seit dem Verlauf bin ich mir sicher", erklärte Pogacar und sein guter Auftritt auf der Galibier-Etappe am vierten Tag zeigte schon, dass er sich im Hochgebirge sehr wohlfühlt.

Bislang hat er noch keine Sekunde Luft zwischen sein Vorder- und Vingegaards Hinterrad gelassen, weswegen der gerne offensiv fahrende Slowene gar keine zu großen Risiken eingehen muss am Wochenende. "Wir haben einen Vorsprung auf Vingegaard und müssen nicht attackieren. Aber wenn Tadej die Möglichkeit sieht, dann wird er zuschlagen. Das gilt aber auch für Jonas oder Remco (Evenepoel)", blickte UAE-Teammanager Mauro Gianetti auf die taktische Ausgangslage vor den Pyrenäen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

16.06.2025Pogacar sieht wenig Verbesserungsbedarf nach Dauphiné-Triumph

(rsn) – Nach dem Zeitfahren von Saint-Péray auf Etappe 4 gab es kurzzeitig etwas Hoffnung bei der Konkurrenz von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), der Weltmeister sei in diesem Sommer schla

15.06.2025Das gesamte Peloton verabschiedet Bardet mit einem Spalier

(rsn) - Im letzten Rennen seiner Karriere schloss sich für Romain Bardet (Picnic – PostNL) beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) in gewisser Weise ein Kreis. Der Franzose zeigte sich in seiner gewo

15.06.2025Vingegaard kennt die Baustellen nach Tour-Generalprobe

(rsn) – Man kann Jonas Vingegaard und seinem Team Visma – Lease a Bike nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. In den Bergen waren alle Versuche gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates

15.06.2025Van der Poel verpasst Grün, aber freut sich über harte Woche

(rsn) – Ein winziges Pünktchen hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) am Ende des 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gefehlt, um das ab Etappe 3 von ihm getragene Grüne Trikot auch mit

15.06.2025Evenepoel: “Manchmal nehmen sie einem die Moral“

(rsn) - Das 77. Critérium du Dauphine (2.UWT) gab einen Vorgeschmack, was wir von der kommenden Tour de France erwarten dürfen. Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und der Zweitpla

15.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

15.06.2025Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Suisse

(rsn) - Die 1. Etappe der Tour de Suisse ist zur Angelgenheit der Ausreißer geworden. Bei einsetzendem Regen ließen es die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg größtenteils ruhig angehen, doch gleichz

15.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat am Plateau du Mont-Cenis die Schlussetappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und sich eine gute halbe Minute vor den großen Favoriten ins Ziel geret

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben. Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Walscheid erleidet Ellbogenbruch bei Dwars door het Hageland

(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)