Finale der Esports-WM in Abu Dhabi

Deutsche Hoffnungen ruhen auf Osborne und Brunnée

Von Marc Zeiringer aus Abu Dhabi

Foto zu dem Text "Deutsche Hoffnungen ruhen auf Osborne und Brunnée"
Die virtuelle WM-Rennstrecke. | Foto: MyWoosh

25.10.2024  |  (rsn) - In weniger als 24 Stunden startet das große Finale der UCI Esports Weltmeisterschaft in Abu Dhabi. Am 26. Oktober (ab 16:00 Uhr live auf YouTube) treten die besten 20 Frauen und Männer im virtuellen Radsport in drei spannenden Etappen auf der Plattform MyWoosh gegeneinander an. Den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) vertreten insgesamt vier Athletinnen und Athleten. 

Viel Erfahrung bringen Jason Osborne und Martin Maertens mit. Der 30-jährige Osborne hat schon einen kompletten Medaillensatz bei Esport Weltmeisterschaften gesammelt. Der zwei Jahre ältere Maertens hat ebenfalls schon viele Rennen im E-Radsport bestritten und schaffte als 20. und letzter Fahrer noch den Sprung ins Finale.

“Ich hatte Glück, dass ich vom BDR nominiert wurde und mir so die offene Qualifikation gespart habe. Ich konnte so relativ entspannt ins Halbfinale hineingehen. Ich hatte dann im Sommer etwas mit Krankheiten zu kämpfen, habe aber noch die Kurve gekriegt und konnte mich so auf der letzten Rille für das Finale qualifizieren“, erklärte der Elfte der vergangen WM im Interview mit RSN.

Das deutsche Frauen-Duo besteht aus der routinierten Merle Brunnée und MyWoosh Neuling Pia Kummer, die bis zum Halbfinale erst wenige Kilometer auf der für die E-Sports WM neuen Plattform absolviert hatte.

“Ich fahre erst seit 2020 Rennrad und bin seitdem auch im Esport mit dabei und man kennt mich eigentlich von Zwift und MyWoosh ist gar nicht so mein Terrain. Ich wusste ich will hierher, bin aber wenig auf MyWoosh gefahren. Dann hat mich glücklicherweise aber doch der BDR nominiert“, meinte die 25-jährige Bayerin.

Vor allem die 1. Etappe hat Kummer ins Auge gefasst. “Die ist voll meines. Es kommt zwar viel auf den Windschatten an, ob man da gut von hinten durchsprinten kann. Normalerweise sind da aber die Chancen am größten. Das dritte Rennen, diese eine Minute kommt mir auch besser entgegen als der lange Berg auf der 2.Etappe“, erklärte sie.

Das Format ist dieses Jahr neu und besteht aus insgesamt drei Etappen mit unterschiedlichem Profil.

“Ich finde es gut, dass es diese drei verschiedenen Etappen gibt und dass es auch ein Punkterennen ist. Für mich ist grundsätzlich das zweite Rennen das Beste, weil ich ein Bergfahrer bin. Der Berg liegt mir und da separiert sich auch die Gruppe und wird kleiner. Das ist auch die Etappe, auf der ich im Halbfinale die meisten Punkte geholt habe und mir morgen die meisten Hoffnungen mache“, erklärte Maertens.

Brunnée hofft auf ihren “Dieselmotor“

Auch Brunnée freut sich auch das zweite Teilstück, das eine Steigung von knapp vier Minuten enthält, die mehrmals bewältigt wird. “Meine Lieblingsetappe ist die zweite. Man sprintet in den Berg hinein, dort gibt es Punkte und man muss dann auch die Power halten, denn oben sind weitere Punkte zu sammeln. Das liegt mir sehr gut mit meinem Dieselmotor, der dann auf längeren Anstiegen auch funktioniert“, so die gebürtige Bremerin, die gemeinsam mit Osborne und Brunnée für die deutschen Top-Ergebnisse sorgen soll.

In einem nur 20-köpfigen Feld sind mit diesem Format aber auch Überraschungen möglich. “Letztes Jahr war ich Elfter. Ich möchte mich verbessern. Mit den Top 10 wäre ich voll zufrieden“, meinte Maertens.

Kummer hatte die letzten Wochen mit einer Erkrankung zu kämpfen und kann so ihr aktuelles Leistungsniveau schwer einschätzen. “Eigentlich würde ich gern Top Ten fahren, aber mit der Erkrankung muss man erst mal sehen was drinnen ist. Ich bin schon super happy, dass ich hier als Top 20 mit dabei bin“, sagte die 17. des Halbfinals.

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