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17.01.2025 | (rsn) - Amy Pieters und SD Worx - Protime haben in einem gerichtlichen Streit um ausstehenden Lohn eine gütliche Einigung erzielt. Das teilte der niederländische Rennstall mit, ohne sich zu Details zu äußern.
Die mittlerweile 33-jährige Niederländerin war während eines Trainingslagers in Calpe im Dezember 2021 schwer gestürzt und hatte sich dabei massive Hirnschäden zugezogen, die das Ende ihrer Karriere zur Folge hatten. Pieters lag fast drei Monate im Koma und befindet sich noch immer im Rehabilitationsprozess.
Pieters fuhr seit 2017 für den SD-Worx-Vorgänger Boels - Dolmans, ihr zum Zeitpunkt des Unfalls noch aktueller Vertrag endete mit Wirkung zum 1. Januar 2023. Seitdem verfügt die ehemalige Europa- und Niederländische Straßenmeisterin über kein Einkommen mehr. In einem Verfahren vor einem Amtsgericht wollte ihr gesetzlicher Vertreter nun bestätigen lassen, dass ihre Vereinbarung mit SD Worx als ein unbefristeter Arbeitsvertrag zu bewerten sei.
“Obwohl dies von beiden Seiten als sehr unangenehm empfunden wurde, wurde die persönliche Beziehung zwischen Amy und dem Team SD Worx - Protime davon nie belastet. Der Respekt voreinander war und ist groß. Die Parteien freuen sich daher, mitteilen zu können, dass es nun zu einer gütlichen Lösung des Streits gekommen ist und das laufende Verfahren somit beendet werden kann“, teilte die Mannschaft nun mit und schloss mit den Worten: “Das Team SD Worx - Protime hofft, dass Amys Genesung weiter voranschreitet. Weitere inhaltliche Aussagen zu den Einzelheiten der Vereinbarung werden von beiden Parteien nicht gemacht.“
Im Zuge des Urteils wurde erstmals seit rund 1,5 Jahren ein Update über den Gesundheitszustand der Niederländerin veröffentlicht. Sie hat inzwischen das Daan Theeuwes Centrum in Woerden verlassen. “Amy hat dort das selbstständige Laufen wiedererlernt und ihr wurde beigebracht, wieder selbstständig leben zu können. Innerhalb ihrer momentanen Möglichkeiten wurden sowohl die Grenzen des Körperlichen als auch ihres Bewusstseins verlegt", hieß es in der Pressemitteilung ihres ehemaligen Arbeitgebers.
Inzwischen revalidiert Pieters in Amersfoort weiter. "Amy wird aber immer viel Pflege benötigen. Ihr Gedächtnis ist schwer beschädigt und sprechen kann sie nicht, was eine Weiterentwicklung erschwert. Sie kann lediglich mit 'ja' oder 'nein' antworten. Manchmal zählt sie laut mit und wenn ein Geburtstagslied gesungen wird, hört man sie gelegentlich auch. Dank der Logopädie schafft Amy es, um Buchstaben nachzusprechen. Das klappt aber nicht immer“, wurde noch weiter präzisiert.
Sätze schreiben könne Pieters nicht, ihre unverändert starke Mimik ermögliche aber eine einfache Form der Kommunikation. In Amersfoort habe sie eine eigene, angepasste Wohnung. "Amy ist zum Glück noch eine sehr glückliche Frau. Dennoch haben wir die Erkenntnis, dass ihr Zustand nicht mehr stark verbessern wird", hieß es abschließend.