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21.01.2025 | (rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete auf der 1. Etappe seiner Heimat-Rundfahrt in Gumeracha die intensive Führungsarbeit seines Teams über die gesamte Etappendistanz und das Leadout von Danny van Poppel mit einem überlegenen Sprintsieg, riskierte diesen auf den allerletzten Metern aber durch sehr frühes Jubeln noch.
Denn links neben ihm kam mit Geschwindigkeitsüberschuss der 19-jährige Brite Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) noch gefährlich nahe. Dritter wurde Matthew Walls (Groupama – FDJ) vor der deutschen Sprint-Hoffnung Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek). Fünfter wurde Routinier Ben Swift (Ineos Grenadiers).
"Ich bin es langsam leid, so früh loszufahren", lachte Welsford, der etwa 270 Meter vor dem Zielstrich seinen Sprint eröffnet hatte, im ersten Sieger-Interview. "Es war eine superharte Anfahrt. In jeder Kurve wollte innen jemand reinstechen und wir mussten alles geben, um vorne zu bleiben. Dadurch haben wir auch einen Mann zu früh verbraucht und waren am Ende etwas zu kurz. Aber ich glaube, ich bin auch etwas zu früh über Danny drüber gegangen. Ich glaube, er hatte eigentlich noch was in sich, als ich schon losgelegt habe. Aber er hat einen so tollen Job gemacht und war schon so lang vorne."
Im vergangenen Jahr hatte Welsford alle drei reinen Massensrpints der Tour Down Under für sich entschieden. Anschließend wurde er bei der UAE Tour noch einmal Fünfter und einmal Dritter, sonst aber spielte er auf WorldTour-Level 2024 keine Rolle mehr. "Ich muss hier auch etwas beweisen", sagte der 29-Jährige im Sieger-Interview ganz offen.
Dabei gab er auch zu, dass er sich auf den letzten Metern beim Jubeln etwas verschätzte, als er sehr früh die Beine hochnahm. "Ich habe unter meinen Schultern früh jemanden gesehen und 50 Meter vor dem Ziel haben meine Beine sehr gebrannt. Ich habe dann rechts nach hinten geguckt und gesehen, dass ich ihn geschlagen habe", so Welsford mit Blick auf den Drittplatzierten Walls, der von Beginn an an seinem Hinterrad gespurtet war. "Aber dann kamen sie links, als ich schon jubelte und ich dachte nur: 'Oh nein, sag nicht, dass das wahr ist!' Glücklicherweise hatte ich aber gerade so genug Vorsprung."
Phil Bauhaus, dessen Team Bahrain Victorious bis 3,5 Kilometer vor dem Ziel gut positioniert war, dann aber durch einen Sturz auseinandergerissen wurde, kam nicht über Rang neun hinaus. Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck) wurde Zwölfter, während sein Teamkollege Simon Dehairs auf Rang sechs landete.
Durch den Auftaktsieg übernahm Welsford, dessen Team den ganzen Tag die Führungsarbeit im Peloton übernommen hatte, natürlich auch die Gesamtführung der ersten WorldTour-Rundfahrt der Saison. Er liegt nun vier Sekunden vor Brennan und fünf vor dem Australier Zac Marriage (Nationalteam), der in der Ausreißergruppe des Tages Bonifikationen an den Zwischensprints gesammelt hatte. Welsford führt außerdem auch die Punktewertung an, Brennan die Nachwuchswertung und Marriages Teamkollege Fergus Browning die Bergwertung.
Sofort nach dem Start des 151 Kilometer langen Teilstücks hagelte es Attacken und es dauerte nur rund zwei Kilometer, bis sich mit Marriage, Browning (beide Nationalteam Australien) sowie Bastien Tronchon (Decathlon – AG2R) das Ausreißertrio des Tages gefunden hatte. Nach elf Kilometern sicherte sich Browning vor Marriage und Tronchon den ersten Bergpreis am Kangaroo Creek Reservoir (2. Kat. / 2,1 km bei 5,2%) und bei Kilometer 40 gewann Tronchon vor Marriage und Browning den ersten der zwei Bonussprints.
Nur vier Kilometer später ließ sich der Franzose aber aus der Spitzengruppe zurückfallen, die zu diesem Zeitpunkt 4:30 Minuten vor dem zumeist von Red Bull – Bora – hansgrohe angeführten Hauptfeld lag. Bis Kilometer 90 blieb der Vorsprung der beiden verbliebenen Ausreißer aus Australien relativ konstant, dann aber knabberte das Peloton nach und nach die Sekunden weg.
Das Profil der 1. Etappe der Tour Down Under. | Grafik: Veranstalter
Browning gewann zwischenzeitlich zwar noch die Bergpreise Nummer zwei und drei jeweils am Berry Hill (2. Kat. / 1,5 km bei 6,7%) und Marriage den zweiten Zwischensprint in Birdwood, doch bereits 24 Kilometer vor Rennende waren beide zurück im Hauptfeld, das sich auf den erwarteten Massensprint in Gumeracha vorbereitet – angeführt nun von unterschiedlichsten Teams.
Fünf Kilometer vor dem Ziel zog dabei das Jayco – AlUla-Team das Tempo stark an und sorgte für sich immer weiter steigernde Hektik. 3,5 Kilometer vor Schluss übernahm Red Bull – Bora – hansgrohe das Zepter wieder und einige Positionen dahinter kam es mitten im Feld zum Sturz rund um den Australischen Meister Luke Durbridge (Jayco - AlUla), der kurz zuvor das Feld noch angeführt hatte. Betroffen waren unter anderem auch sein Teamkollege Luke Plapp, Bauhaus' Anfahrer Nikias Arndt und Ben Zwiehoff (Red Bull - Bora - hansgrohe). Sie alle wurden aber dank der Erweiterung der 3- auf eine 5-Kilometer-Regel mit der Siegerzeit gewertet.
Ungeachtet dessen bereitete Red Bull den Sprint weiter vor und van Poppel zog schließlich den Spurt für Welsford an. Der lancierte seinen Sprint rund 270 Meter vor dem Ziel am linken Straßenrand durch eine langgezogene Linkskurve auf die Zielgerade und gewann souverän. Allerdings begann er dabei schon früh zu jubeln und auf den letzten Metern kam der 19-jährige Brennan noch gefährlich nah an den bereits ausrollenden Sieger heran. Teutenberg fuhr im Hinterrad des Briten ebenfalls noch spät von weiter hinten auf Rang vier vor.
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