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25.01.2025 | (rsn) – Nach mehr als dreijähriger Rennpause wird Anna van der Breggen in der Saison 2025 ihr Comeback im Trikot von SD Worx – Protime geben. Wie bei der Team-Präsentation angekündigt wurde, plant die Olympiasiegerin von Rio 2016 und mehrfache Weltmeisterin ihre Teilnahme am Brabantse Pijl (18. April), dem die weiteren drei Ardennenklassiker Amstel Gold Race (20. April), Flèche Wallonne (23. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (27. April) folgen sollen.
Die Highlights stehen aber erst danach im Programm der 34-jährigen, die Starts bei der Vuelta Espana Femenina (4. – 10. Mai) , dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli) und der Tour de France Femmes (26. Juli – 3. August) plant. “Der zweite Teil der Saison mit den drei Etappenrennen wird lang und hart. Das ist der Schwerpunkt. Ich hoffe, dass ich die Zeit im Vorfeld bestmöglich nutzen kann, um mich gut darauf vorzubereiten“, sagte van der Breggen im Interview mit Wielerflits.
Die Ardennenklassiker seien ihr erstes Ziel, so die siebenmalige Flèche-Wallonne-Gewinnerin und zweimalige Siegerin von Lüttich-Bastogne-Lüttich. “Wie die Vorbereitungsrennen dafür genau aussehen werden, weiß ich noch nicht“, fügte sie an. Nach drei Jahren als Sportliche Leiterin bei SD Worx – Protime, in der sie nur Rad gefahren sei, um fit zu bleiben, brauche sie noch einige Zeit, um wieder auf ihr altes Niveau zu kommen. “Es ist noch nicht ganz zurück“, antwortete sie lachen auf die entsprechende Frage.
Grundsätzlich seien ihre Ambitionen auf lange und bergige Wettkämpfe ausgerichtet. “Genau da liegen meine Qualitäten. Die härteren Rennen, die Etappenrennen. Wenn ein Zeitfahren dabei ist, ist das okay“, sagte van der Breggen, die vier Mal den Giro d’Italia und 2015 La Course by Le Tour de France - damals noch ein Eintagesrennen - gewonnen hat.
Auf die Frankreich-Rundfahrt blickt van der Breggen mit besonderer Spannung. “Ich freue mich riesig, dass ich jetzt an der Tour de France teilnehmen kann“, sagte sie mit Blick auf die 4. Ausgabe, die am Schlusswochenende ins Hochgebirge führt, wo sich die Niederländerin besonders wohlfühlt.
Dagegen kann die Kletterspezialistin mit einem der großen Eintagesrennen nichts anfangen. “Paris-Roubaix mit dem Kopfsteinpflaster gefällt mir überhaupt nicht. Aber ich bin froh, dass ich es mir anschauen kann“, lachte sie. Einen Start bei der Premiere von Mailand-Sanremo dagegen wollte sie nicht ausschließen. Es ist aufregend, ein neues Rennen zu haben, das bei den Männern so viel Geschichte aufweist. Das juckt einen schon.“
Dagegen komme es ihr nicht darauf an, noch konkrete Ziele in den kommenden beiden Jahren zu erreichen. “Es gibt keine unerledigten Geschäfte oder Dinge, die ich noch abhaken muss“, sagte van der Breggen, die bis September 2021 insgesamt 62 Siege feierte. “Es macht immer Spaß, etwas zu tun, was man gut kann. Auch das Leben als Spitzensportlerin ist in vielerlei Hinsicht sehr schön. Andererseits ist es auch hart. Das war auch der Grund, warum ich eine Zeit lang dachte: ich will nicht mehr“, erzählte sie. “Aber jetzt, wo ich mich davon erholt habe und die guten Seiten sehe, ist es einfach toll, es zu tun. Das ist mir noch einmal viel stärker bewusst geworden.“
Bei SD Worx – Protime wird sie im Idealfall die Rolle von Demi Vollering übernehmen, die in den vergangenen Jahren alle drei großen Rundfahrten gewann, nach einigen Differenzen unter anderem mit Lotte Kopecky aber das Team verließ und künftig für FDJ – Suez fahren wird. Der zweimaligen Weltmeisterin, die auch die Tour anpeilt, aber auch bei den Klassikern zu den weltbesten Fahrerinnen zählt, wird van der Breggen nicht ins Gehege kommen, wie sie anmerkte: “Kopecky hat Qualitäten, die ich nicht habe. Und umgekehrt hoffe ich, ihr in den Bereichen helfen zu können, die ihr größere Probleme bereiten.“