“Amstel-Rakete“ Alaphilippe und Hirschi am Start

Sticht die Tudor-Doppelspitze beim Wallonischen Pfeil?

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Sticht die Tudor-Doppelspitze beim Wallonischen Pfeil?"
Julian Alaphilippe (Tudor) griff beim Amstel Gold Race am Gulperbergweg mit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) an. | Foto: Cor Vos

23.04.2025  |  (rsn) – Im Jahr 2017 feierte Alejandro Valverde seinen letzten von insgesamt fünf Siegen beim Flèche Wallonne (1.UWT). Seitdem gab es sieben weitere Editionen des Ardennenklassikers und vier von ihnen wurden von Fahrern gewonnen, die inzwischen für den Schweizer Zweitdivisionär Tudor in die Pedale treten und auch bei der 89. Ausgabe dabei sind. Julian Alaphilippe siegte dreimal (2018, 2019 und 2021), sein Teamkollege Marc Hirschi triumphierte 2020 an der berühmten Mur de Huy.

“Marc und Julian sind die perfekten Fahrer für die Ardennenklassiker“, erklärte ihr Sportlicher Leiter Sylvain Blanquefort in einer Pressemitteilung. Auf dem Papier hat er damit sicher Recht, doch beim Amstel Gold Race sah die Realität weniger rosig aus, als sich die Mannschaft von Fabian Cancellara erhofft hatte. Die beiden Klassikerspezialisten kamen als einzige Tudor-Profis ins Ziel, das der zweimalige Weltmeister auf Rang 20 genau zwanzig Positionen vor dem Schweizer erreichte.

Ernüchternd, vor allem wenn man bedenkt, dass Alaphilippe am Gulperbergweg noch angegriffen hatte und nur Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) dem Franzosen folgen konnte. “Ich weiß nicht, ob er dachte, dass das Ziel oben am Anstieg liegt. Er fuhr da wie eine Rakete hoch“, zeigte sich der Weltmeister beeindruckt. Am nächsten Anstieg ging dem Franzosen aber die Luft aus und im Ziel hatte Alaphilippe 3:36 Minuten Rückstand auf Pogacar, der hinter Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) Zweiter wurde.

Beim Flèche reicht ein Pfeil

Alaphilippe hatte beim Amstel Gold Race (1.UWT) also nur einen Pfeil im Köcher, aber genau solch ein Pfeil ist seit nunmehr 22 Jahren beim Flèche Wallonne immer ausschlaggebend gewesen. “Julian hat aus seiner Leistung beim Amstel Gold Race Selbstvertrauen gezogen. Wir gehen davon aus, dass er mit einem einzigen Angriff immer noch einiges forcieren kann“, meinte auch Blanquefort. Der letzte Sieger, der nicht durch einen explosiven Antritt an der Mur de Huy als Erster über den Zielstrich fuhr, war Igor Astarloa 2003, ein Jahr zuvor hatte es der Belgier Mario Aerts dem Spanier vorgemacht.

Seitdem dienen die Kilometer vor der steilen Schlussrampe eher zum Aufwärmen. “Bei diesem Rennen muss man geduldig sein, um zum bestmöglichen Zeitpunkt sein Bestes zu geben. La Flèche Wallonne ist ein Rennen, das Julian auswendig kennt und wirklich liebt“, sagte der 39-jährige Blanquefort.

Ob Alaphilippe im Bergaufsprint Fahrern wie Pogacar oder Thibau Nys (Lidl – Trek) wirklich Paroli bieten kann, scheint jedoch fraglich. Der Tudor-Neuzugang hat – trotz seiner erst 32 Jahre – seine besten Zeiten wohl hinter sich. 2019 schloss Alaphilippe als Zweiter der Weltrangliste ab, letzte Saison reichte es noch zu Platz 37, nachdem er 2022 sogar bis auf Position 107 abgerutscht war. Trotz des jüngsten Aufwärtstrends ist Alaphilippe weit entfernt von den Zeiten, als er der beste Hügelfahrer der Welt war.

Bei Hirschi hapert’s

Besser sieht es bei Hirschi aus. Der Schweizer beendete 2024 als Sechster der Weltrangliste erstmals in den Top Ten, an denen er 2023 als Zwölfter noch knapp gescheitert war. Doch seitdem er gleich seinen ersten Auftritt im Tudor-Trikot für sich entscheiden konnte, hapert es beim 26-Jährigen. Hirschi blieb sowohl bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) als auch bei der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) blass und musste ohne Top-Ten-Platzierung nach Hause fahren.

Trotzdem setzt sein Rennstall auch auf den ehemaligen U23-Weltmeister “Marc ist ein sehr kluger Fahrer, der weiß, wie er mit seinen Kräften umgehen muss. Er versteht sich recht gut mit Julian. Sie gehen unkompliziert miteinander um, so dass einer für den anderen arbeiten kann. Wir gehen jedenfalls mit zwei Assen ins Rennen“, versicherte Blanquefort, dessen Team außerdem die Deutschen Marco Brenner, Hannes Wilksch sowie die Schweizer Yannis Voisard, Fabian Weiß und den Luxemburger Luc Wirtgen an den Start schicken wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Evenepoel: “Ich habe meine Regenjacke zu früh ausgezogen“

(rsn) – Es war der erwartete Hügelsprint an der Mur de Huy. Nach 205 verregneten Kilometern kam es beim 89. Flèche Wallonne (1.UWT) wie so oft auf die letzten 1200 Meter an. Und da war Tadej Pogac

23.04.2025Highlight-Video des 89. Flèche Wallonne

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) hat drei Tage nach seiner knappen Niederlage beim Amstel Gold Race die Dinge wieder gerade gerückt. Der Weltmeister gewann bei Regen und Kälte die

23.04.2025Nys‘ Bergaufsprint an der Mur litt unter dem Wetter

(rsn) – Ein Sieg beim 89. Flèche Wallonne (1.UWT) war das große Frühjahrsziel von Thibau Nys (Lidl – Trek). Letztendlich musste der Querfeldeinstar nach seinem neunten Renntag auf der Straße m

23.04.2025Longo Borghini: “Es war ein Kampf bis aufs Blut“

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De

23.04.2025Als das Rennen so richtig begann, war es für Red Bull schon vorbei

(rsn) – Als nach 204 Kilometern der 89. Flèche Wallonne (1.UWT) am Fuße der 1200 Meter langen Mur de Huy so richtig beginnen konnte, war er für Red Bull – Bora – hansgrohe schon mehr oder wen

23.04.2025Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom

23.04.2025Pogacar fliegt an der Mur allen seinen Gegnern davon

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) hat zum zweiten Mal nach 2023 den Flèche Wallonne gewonnen. Der Weltmeister setzte sich über verregnete 205,2 Kilometer von Ciney nach Huy mit einem

23.04.2025Schachmann muss auf den Flèche Wallonne verzichten

(rsn) – Maximilian Schachmann wird entgegen der Planungen nicht beim 89. Flèche Wallonne starten können. Der zweimalige Deutsche Meister wurde von seinem Team Soudal – Quick-Step kurzfristig aus

22.04.2025Kann es Nys an der Mur de Huy schon mit Pogacar aufnehmen?

(rsn) – Auch wenn der Sieg von Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) über Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Amstel Gold Race (1.UWT) gleichermaß

22.04.2025Skjelmose: “Es gibt nur einen, der Pogacar an der Mur schlagen kann“

(rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in

22.04.2025Côte de Cherave zurück: Sucht Pogacar hier die Vorentscheidung?

(rsn) – 1985 war der Startschuss für eine Legendenbildung. Genau vor 40 Jahren endete der Flèche Wallonne erstmals an der Mur de Huy. Seither ist jener Anstieg untrennbar mit dem Rennen verbunden:

Weitere Radsportnachrichten

14.06.2025Angriff aufs Double: Almeida in der Schweiz der, den es zu schlagen gilt

(rsn) – Während Tadej Pogacar beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Florian Lipowitz und Co. kämpft, ist sein wohl stärkster Berghelfer für die Tour de Fr

14.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

14.06.2025Lipowitz ist bereit für die Tour - aber für welche Rolle?

(rsn) – Das Critérium du Dauphiné (2.UWT) zementierte nach den ersten beiden schweren Bergetappen die Machtverhältnisse im Radsport – jedenfalls bei Rundfahrten. Die besten Drei waren sowohl i

14.06.2025Pogacar: “Meine Attacke war eine Art Verteidigung“

(rsn) – Mit einer weiteren Machtdemonstration hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) seine Gesamtführung ausgebaut und seinen dritten Tag

14.06.2025Tour de Suisse im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse die zweite wichtige Vorbereitungsrundfahrt auf die Tour de France. Waren die Topfahrer zumeist in Frankreich unterwegs, bot sich in de

14.06.2025Carstensen schlägt in Kamerun zum dritten Mal zu

(rsn) – Auf der 9. Etappe der Tour du Cameroun hat Lucas Carstensen zum dritten Mal zugeschlagen und damit den Siege-Zähler seiner Mannschaft Storck – Metropol bei der afrikanischen Rundfahrt auf

14.06.2025Magnier bezwingt Alpecin-Übermacht im Hageland

(rsn) - Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat bei Dwars door het Hageland (1.Pro) seinen dritten Saisonsieg gefeiert. An der Zitadelle von Diest war er nach 180 Kilometern und 19 klassifizierten ne

14.06.2025Balsamo schlägt Bredewold nach Zielfotoentscheid

(rsn) – Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat die 3. Etappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) im Massensprint gewonnen. Bevor sie feiern konnte, musste sie aber die Auswertung des Zielfotos abwarten, den

14.06.2025Highlight-Video der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am Schlussanstieg nach Valmeinier 1800 konnte ihm aber erneut keiner folgen, aber dieses Mal ging Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) für seine entscheidende Attacke immerhin aus dem S

14.06.2025Pogacar gewinnt 7. Etappe vor Vingegaard, Lipowitz Dritter

(rsn) - Mit seinem dritten Etappensieg beim 77. Critérium du Dauphiné hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) einmal mehr nicht nur seine Ausnahmestellung bei dieser Fernfahrt, sondern im gesam

14.06.2025Ein Hund beendet Bergetappe auf Platz 13

(rsn) – Erschöpft aber glücklich – so könnte man den Zustand eines Hundes im Ziel der 2. Etappe der Vuelta a Colombia Femenina (2.2) beschreiben. Der fröhliche Vierbeiner hatte laut Le Gruppet

14.06.2025Christen verlängert mit Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)