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07.03.2005 | Deprimiert war Hans-Michael Holczer nicht. Allerdings ärgerte sich der Chef des Team Gerolsteiner gewaltig. "Aber es hilft alles nichts. Da kann man nichts machen. So läuft die Sache eben ab und an", erklärte der Herrenberger nach der ersten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza am Montag. Grund für die Ernüchterung war ein Massensturz rund sechs Kilometer vor dem Ziel, der das Feld in vier Teile zerriss und auch die Gerolsteiner in Mitleidenschaft zog. "Durch so eine Geschichte verlierst du eben ruckzuck eine Minute", sprach Holczer den Umstand an, dass Davide Rebellin und seine Teamkameraden den Kontakt zur Spitze verloren hatten.
58 Sekunden nach Tagessieger Tom Boonen passierte Rebellin die Ziellinie. So wirkte sich der Sturz im Finale der 186,5 Kilometer langen Fahrt von Etampes nach Chabris auch nachhaltig auf die Gesamtwer-tung aus. Der Gerolsteiner-Kapitän liegt auf Rang 59 nunmehr 1:06 Mi-nuten hinter dem neuen Spitzenreiter Erik Dekker (Niederlan-de/Rabobank).
Die erste Etappe eines Pro-Tour-Rennens hatte sich Hans-Michael Holczer anders vorgestellt. "Vor allem das Finale lief anders als geplant. Wir haben in der Besprechung noch auf die Tücken hingewiesen. Aber das es so kommt, ist einfach nur bitter und absolut ärgerlich", äußerte sich der Teamchef. Noch am Sonntag nach dem Prolog hatte sein Ka-pitän mit nur acht Sekunden Rückstand aussichtsreich im Rennen ge-legen - dann kamen der Sturz und das anschließende Durcheinander im Feld. Unter diesen Umständen hielt Rebellin den Rückstand zumin-dest einigermaßen in Grenzen. "Bis zum Sturz lief alles nach Plan. Nun müssen wir im Gesamtklassement und der Teamwertung allerdings ge-hörig Zeit aufholen", kündigte der Herrenberger an. Immerhin konnte der 51-Jährige bei einer Tatsache durchatmen. "Davide hat zwar ganz unten im Graben gelegen, sein Trikot war jedenfalls total verdreckt. Aber zumindest hat sich keiner verletzt", hatte der Teamchef einen er-freulichen Aspekt zu vermelden.