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17.02.2007 | Jan Ullrich hat sich seit seiner Suspendierung von der Tour im letzten Jahr nicht oft zu Wort gemeldet. Der in den spanischen Dopingskandal verwickelte Radstar lässt meist seine Anwälte sprechen. Doch die Äußerungen von BDR-Präsident Rudolf Scharping haben ihn verärgert.
„Der Radsport hat Ullrich viel zu verdanken. Umgekehrt gilt aber auch, dass man sich gar nicht vorstellen kann, wie viel Schaden der Radsport durch ihn genommen hat“, wird der ehemalige Verteidigungsminister zitiert, der auch rechtlich versuchen würde, dem einstigen Aushängeschilds des BDR den Start bei der Deutschland Tour zu verbieten.
„Ich habe einige Tage auf Mallorca mit meinen Freunden Andreas Klöden und Matthias Kessler trainiert und erst jetzt bei der Rückkehr mitbekommen, was Scharping gesagt“, erklärt Ullrich seine späte Antwort. Die fällt aber deftig aus.
"Was Herr Scharping geäußert hat, fand ich ein bisschen befremdlich. Er kann und wird nicht bestimmen, wie meine Zukunft aussieht. Ich war immer stolz, im Nationaltrikot zu fahren. Ich war stolz für Deutschland Weltmeister und Olympiasieger geworden zu sein. Ich glaube aber, dass Herr Scharping mit seinen völlig unnötigen Äußerungen dem Radsport nur schadet“, sagt der Toursieger von 1997. Und er fährt fort: „Einige Freunde und Kollegen aus dem Radsport haben die Lust am Nationalteam verloren, weil oftmals nur Geltungsbewusstsein und Politik im Vordergrund stehen."
Kontakt zu Scharping hatte er in der letzten Zeit nicht. Ullrich: „Es gibt für mich keinen Grund, mit Herrn Scharping zu sprechen. Ich plane nicht, in Deutschland eine Lizenz zu beantragen. Aber man sollte nicht vergessen, dass ich dazu berechtigt bin. Es liegt gegen mich nichts vor. Gerade deshalb finde ich es schwach, wenn manche Personen versuchen, mit fadenscheinigen Argumenten eine unnötige Debatte anzuheizen."