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13.03.2007 | (Ra) – Die spanischen Behörden haben die Akten der „Operacion Puerto“ geschlossen. Die Dopingaffäre um den Arzt Eufemiano Fuentes ist aber noch nicht beendet. Zum einen hat der zuständige Staatsanwalt drei Tage Zeit um gegen die Entscheidung des Richters Antonio Serrano Einspruch einzulegen. Zum anderen will der Weltradsportverband UCI nicht klein beigeben und über weitere – sportrechtliche- Schritte gegen die unter Verdacht stehenden Fahrer entscheiden. Dazu benötige man allerdings Zugang zu den Akten der spanischen Ermittlungsbehörden, so UCI-Präsident Pat McQuaid. Man wolle alles tun, um den zu bekommen.
So lange möchten nicht alle warten. Jean-René Bernaudeau etwa, Teammanager von Bouygues Telecom, hat als Reaktion auf das Ende der „Operacion Puerto“ eine Methode vorgeschlagen, wie alle Zweifel schnell und sicher ausgeräumt werden könnten “Die 30.000 Euro, die die UCI für ihr neues Antidoping-Programm fordert, sind in unserem Budget für dieses Jahr nicht mehr drin“, sagte der Franzose. „Wir sind auch nicht bereit die Summe zu zahlen, bevor wir nicht genau wissen, wofür das Geld verwendet wird.“
Stattdessen machte Bernaudeau einen anderen Vorschlag: „Ich kriege aber genug Geld zusammen, um alle meine Fahrer nach Madrid fliegen zu lassen, damit sie dort ihre DNA-Proben für einen Vergleich mit den Blutbeuteln der „Operacion Puerto“ abgeben. Ich habe drei Mal meinen Kollegen der AIGCP (Vereinigung der Profi-Rennställe), d.Red.)vorgeschlagen dasselbe zu tun.” Darunter auch dem Discovery Channel-Teamchef Johan Bruyneel, der für die Verpflichtung des ebenfalls auf der sogenannten „Fuentes-Liste“ erwähnten Italieners Ivan Basso heftig kritisiert worden war. „Ich habe zu Bruyneel in ironischem Ton gesagt: ‚Johan, wir möchten Euch behilflich sein, damit Basso nachweisen kann, dass er nichts mit der ganzen Sache zu tun hat. Lass uns 600 Fahrer zu dem Labor in Madrid bringen. Dann werden wir sehen, ob wirklich keiner der Blutbeutel irgendwelchen Fahrern gehört.“
Bernaudeaus Kollege Marc Madiot (Française des Jeux) forderte McQuaid und die UCI auf, die Unterlagen aus Spanien für eventuelle sportrechtliche Verfahren zu verwenden: „Wenn die spanische Justiz nicht alle Dokumente und Blutbeutel verwenden darf, dann hätten wir gerne, dass die UCI diese Möglichkeit erhält“, so Madiot. „Wir verstehen, dass es zu der Zeit, als Manolo Saiz verhaftet wurde, kein Gesetz gab (gegen das er verstoßen hat, d. Red.), aber die UCI hat Antidopingregelen und wir möchten, dass sie diese anwendet.“
Quelle: cyclingnews.com