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08.06.2008 | (rsn) - David Kopp (Cycle Collstrop) erlebte ein Frühjahr voller Höhen und Tiefen. Im Interview mit Radsport News blickte der 29-jährige Kölner auf die erste Saisonhälfte zurück, erklärte die deutsche Meisterschaft zu seinem nächsten Saisonziel und verriet, warum Steffen Wesemann gerade in einem kleinen Motivations-Tief steckt.
Wie fällt dein Fazit der bisherigen Saison aus?
Kopp:Eigentlich recht positiv. Das Frühjahr war von Hochs und Tiefs geprägt. Mit dem zweiten Preis beim E3 Prijs war ich schon sehr zufrieden. Danach bin ich leider kurz vor der Flandern-Rundfahrt krank geworden, so dass die Woche mit Flandern und Roubaix, auf die ich mich richtig vorbereitet hatte, im Eimer war. Danach bin ich aber noch mal ganz gut in Form gekommen, konnte mich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich als Ausreißer zeigen. Jetzt hoffe ich aber, dass langsam ein Sieg kommt.
Mit dem Hickhack um deinen Teamwechsel, dem Ausfall deines Heimrennens Rund um Köln, dem ganz knapp verpassten Sieg beim E3-Prijs und der Krankheit in der Klassiker-Woche lief es aber auch teilweise etwas unglücklich für dich…
Kopp:Man kann alles negativ sehen, aber ein zweiter Platz beim E3 Prijs ist schon eine gute Platzierung. Natürlich war es knapp und man ärgert sich direkt nach dem Rennen über den verpassten Erfolg. Der Ausfall von Rund um Köln war für mich natürlich sehr bitter gewesen. Ich hatte eine super Form und mich ganz speziell auf mein Heimrennen vorbereitet. Das das Rennen wegen Schneefalls dann abgesgt werden musste, das war natürlich eine Katastrophe.
Wie hast du die Zeit nach den Klassikern verbracht und wie geht es jetzt weiter?
Kopp:Nach den Klassikern habe ich erst einmal rausgenommen und bin dann bei der Belgien-Rundfahrt wieder eingestiegen. Belgien und auch die Luxemburg-Rundfahrt dienten zum reinen Formaufbau, da ich jetzt eigentlich die komplette Saison durchziehen möchte. Als nächstes fahre ich Veenendal – Veenendal, dann kommt die Ster Elektrotoer. Diese Rundfahrt möchte ich auch als kleinen Formtest für die Deutsche Meisterschaft, meinem nächsten großen Highlight, nutzen.
Bei der DM wirst du allerdings als Solist antreten…
Kopp:Ja, das ist ein absolut neues Gefühl für mich, dort als Einzelkämpfer anzutreten. Als einziger Deutscher bei Cycle Collstrop muss ich das Beste aus der Situation machen. Die Strecke in Bochum liegt mir allerdings. Um nichts dem Zufall zu überlassen, werde ich die Strecke in den nächsten Tagen aber auch noch mal genau inspizieren.
Für welche großen Rennen hofft dein Team auf eine Wildcard?
Kopp:Natürlich bemühen wir uns um eine Einladung zur Deutschland-Tour und zu den Vattenfall Cyclassics. Außerdem würden wir gerne bei der Eneco-Tour und der Polen-Rundfahrt starten. Wenn wir diese Rennen bekommen, dann bin ich sehr zufrieden. Noch gibt es aber keine Zusagen.
Was treibt dein Teamkollege Steffen Wesemann zur Zeit?
Kopp:Steffen wollte sich eigentlich speziell auf den GP Gippingen (8. Juni, d. Red) vorbereiten. Dort können wir aber leider nicht fahren, da unsere Mannschaft zur Zeit unterbesetzt ist und wir nicht zweigleisig fahren können. Steffen war voll motiviert, und jetzt mussten wir das Rennen ausfallen lassen. Entsprechend enttäuscht ist er. Ich sehe ihn jetzt wieder bei der Ster Elektrotoer und werde versuchen, ihn wieder aufzubauen und ihn für die nächsten Rennen zu motivieren.
Hast du dir schon Gedanken über die kommende Saison gemacht?
Kopp: Ich fühle mich bei Cycle Collstrop sehr wohl. Ich hoffe, dass das Teammanagement erfolgreiche Sponsorengespräche führen wird und hoffe zudem, dass wir auch sportlich dazu beitragen können, dass Geldgeber auf uns aufmerksam werden. Ich wünsche mir, dass es mit dem Team weitergeht, eventuell auch mit mehr Geld, damit hier richtig was stattfinden kann. Ansonsten schaue ich mich natürlich auch um, das ist klar. Das Karussell dreht sich jetzt wieder und ich muss jetzt schauen, dass ich irgendwo aufspringen kann.
Mit David Kopp sprach Christoph Adamietz