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30.07.2008 | (rsn) – Andreas Klöden lobt die deutschen Tour-Starter, ärgert sich aber noch immer darüber, nicht bei der Frankreich-Rundfahrt dabei gewesen zu sein. Die Organisatoren hatten sein Astana–Team wegen dessen Dopingvergangenheit zur 95. Auflage nicht eingeladen. Davon betroffen war auch Klödens Teamkollege, der spanische Titelverteidiger Alberto Contador.
„Die TV-Übertragungen der Tour habe ich in der ersten Woche kaum mitbekommen. Ich hätte mich sonst zu sehr über das Fehlen meines Teams geärgert“, schreibt der 33-Jährige auf seiner Website. „Zusammen mit der Mannschaft CSC-Saxo Bank kann Astana eines der wirkungsvollsten und striktesten internen Anti-Dopingprogramme aufweisen, die es zur Zeit gibt.“ Klöden führte als Beleg für die neue Ausrichtung seines Rennstalls das „entschlossene Handeln der Teamleitung im Fall Gusev“ an. Der Russe war bei einer internen Trainingskontrolle aufgefallen und danach von Teamchef Johan Bruyneel fristlos gekündigt worden.
Nach der „nicht nachvollziehbaren Nicht-Nominierung für Olympia“ habe er eine längere Pause gebraucht und erst vor drei Wochen wieder mit dem Training begonnen. Derzeit arbeite er wieder an seiner Form und sitze bereits fünf bis sechs Stunden täglich auf dem Rad, so Klöden weiter.
Die Bergetappen hat Klöden dann doch am Fernseher verfolgt. Sein Fazit: „Es war eine spannende Tour und ich denke, am Ende war Carlos Sastre auch der verdiente Sieger. Er war von allen Fahrern der konstanteste und konnte sich auch im Zeitfahrern gut behaupten.“ Allerdings sieht Klöden den sportlichen Wert des Gelben Trikots eingeschränkt, weil mit Astana die „beste Rundfahrt-Mannschaft“ gefehlt habe. Die Tour ohne Astana – das ist etwa so, als ob Brasilien bei der Fußball-WM fehlen würde“, so der Tourzweite von 2004 und 2006.
Lobende Worte fand Klöden für die deutschen Tour-Starter. Überrascht habe ihn vor allem von Stefan Schumacher (Gerolsteiner). „Zwar war mir immer klar, dass er ein sehr guter und talentierter Radrennfahrer ist“, schreibt der Rundfahrtspezialist. „Aber seine überragende Leistung bei den beiden Zeitfahren sowie das Gelbe Trikot, das er ohne Sturz sicher noch ein oder zwei Tage hätte weiter tragen können, haben mich schon etwas überrascht. Jedenfalls habe ich mich sehr für Schumi gefreut. Auch Markus Burghardt und Gerald Ciolek sind sehr gut gefahren.“